"Wenn man den Stifneck mal selbst am Hals hatte, kann man ihn leichter im Einsatz anlegen", das war nur eine von vielen Erkenntnissen von Einsatzkräften aus dem Wochenendlehrgang der Schleizer Feuerwehren vom 12. bis 13.April 2019.

Zunächst möchten wir unseren befreundeten Mitgliedern der Schleizer DRK- Wasserrettungsstaffel für ein tolles und lehrreiches Schulungswochenende bedanken. Mit insgesamt 8 Ausbildern und einem zusätzlichen "hauseigenen" Rettungssanitäter konnten insgesamt 35 Einsatzkräfte aus den Schleizer Feuerwehren in einer Fortbildungsmaßnahme zum Thema "Erste Hilfe im Feuerwehrdienst" geschult werden.

Dabei hatten die Organisatoren der Feuerwehr und des DRK- Wasserrettungsdienstes bewusst einen anderen Weg als üblich gewählt und abweichend vom standardisierten DRK- Lehrschein die Maßnahmen auf die Belange der Feuerwehr abgestimmt.

Hintergrund war der Gedanke, vor allem bei eigenen möglichen Unfällen im Ausbildungs- und Einsatzdienst schnell und effektiv dem Unfallopfer bis zum Eintreffen der Rettungsdienste helfen zu können. Dabei war die Ausbildung auf die vorhandene Einsatztechnik abgestimmt, die über die der üblichen Ersthelfermaßnahmen hinausgehen können.

Außerdem passiert es auch immer wieder mal den Einsatzkräften der Feuerwehren, dass sie vor Notärzten oder Rettungsdiensten die Einsatzorte erreichen und dann automatisch die "Ersthelferfunktion" am Einsatzort übernehmen müssen. Dann wird natürlich vom Bürger erwartet, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehren besser helfen können, als die meisten "Ersthelfer" aus dem zivilen Leben.

Vorausgegangen war eine rund zweistündige Theorieschulung am Freitagabend durch die Kameradin Manuela Drechsler, eine Ausbilderin vom DRK- Wasserrettungs- und Sanitätsdienst. In einem lehrreichen und sehr informellen Vortrag, eingebettet in praktischen Vorführungen, brachte sie den Einsatzkräften der Schleizer Feuerwehren alle notwendigen Voraussetzungen für das Training am Samstag bei. Dabei konnten nicht nur die allseits bekannten "Ersthelfermaßnahmen" aufgefrischt werden, sondern auch darüber hinaus wichtige Elemente der weiterführenden Rettung geschult werden.

Der Einsatz von Stifneck, AED, Beatmungsbeutel sowie die richtige Umlagerung von Patienten auf ein Spineboard standen  im Vordergrund der Ausbildung am Samstagvormittag. Zusätzlich war die Rettung von Personen mit dem "Rautekgriff" als schnelle Rettungsmethode aus einem Fahrzeug wegen lebensbedrohlicher Lage als Thema im Programm der fünf Übungsstationen. Reanimationen mit und ohne Hilfsmittel waren für Einsätze mit Herzstillstand ebenfalls Themen der Schulung. Abgerundet wurde die Ausbildung mit Wiederholungsübungen, wie z.B. das Anlegen eines Druckverbandes.

In einer am Samstagnachmittag abschließenden Übung im "Brandhaus" der Schleizer Feuerwehr legte die Übungsleitung gleich zwei aktuelle Übungsthemen zusammen.

Ein Atemschutznotfalltraining war dabei der erste Teil der Übung. Hierbei wurde vor allem auf die schnelle und unverzügliche Rettung des verunfallten Kameraden Wert gelegt, dessen Trupp-Partner dann auch noch in einen "Schockzustand" verfiel. Dummerweise hatten die beiden zum Unglückszeitpunkt gerade eine leblose Person im dichten Rauch gefunden. Für die Rettungstrupps begann ein Wettlauf mit der Zeit.

Die Rettung einer Person mit Atemstillstand, einer bewusstlosen Person und einer dritten Person im Schockzustand, dass alles war "Hochleistungssport" für die Rettungstrupps zum Samstagnachmittag. Zum Glück war alles nur ein überzogenes Übungsszenario und galt der Vorbereitung des zweiten Teiles der Übung, wo es dem Thema des Wochenendlehrganges entsprechend um die Versorgung der drei "Patienten" ging.

Bedanken möchten wir uns außerdem:

-  beim Kameraden der FFw Oettersdorf, Paul Hirsch, für das leckere Abendbrot am Freitagabend

-  beim Feuerwehrförderverein Schleiz e.V. für die Übernahme der Kosten für das gemeinsame Frühstück sowie dem Team zur Vorbereitung des Frühstücks

- beim Team der Gaststätte "Seng" für das gute Mittagessen am Samstag

Im Übrigen war die Wochenendschulung schon die zweite größere Schulungs- und Ausbildungsmaßnahme innerhalb einer Woche. Bereits am Dienstag waren mehrere Feuerwehren an einer Einsatzübung im Schleizer Krankenhaus dabei. (mehr dazu hier)