Erweiterung der "mobilen Vorwarntafel"
   
  Optimierung von Prozessen bei der Feuerwehr
automatischer (Lade-)Steckerauswurf im Anhängefahrzeug
   
 
 
  Auch die Kameraden der Schleizer Feuerwehr stellen sich regelmäßig der Herausforderung Prozesse zu optimieren und Schwachstellen in Abläufen zu verbessern. Die neuste Errungenschaft ist nicht riesig, hilft allerdings beim Ausrücken mit der mobilen Vorwarntafel nicht nur in Sachen Sicherheit, sondern vereinfacht auch den gesamten Ablauf.

Bisher mussten die Einsatzkräften beim Ausrücken nicht nur die Fernbedienung aus dem Ladesessel des Anhängers herausholen, sondern auch die gesamte Technikkiste verschließen und müßig den festsitzenden (Lade-)Steckeranschluss vom Anhänger trennen. Somit waren drei Tätigkeiten notwendig, bevor man ins eigentliche Fahrzeug einsteigen konnte. Letztlich war dann doch gelegentlich das Ladekabel am Fahrzeug geblieben und war aus dem Elektroanschluss des Feuerwehrgerätehauses herausgerissen worden.

Wir stellen heute die neuste innovative Lösung für Anhängefahrzeuge mit eingebauten Ladegeräten vor. Sie könnte vor allem bundesweit Feuerwehren, THW- Einheiten oder Autobahnmeistereien mit Verkehrssicherungsanhänger oder mobilen Vorwarntafeln interessieren.
Aufgabe war, eine Lösung zu finden, die ein Ausrücken von Einsatzfahrzeugen mit derartigen Anhängefahrzeugen ermöglicht, ohne dass der Ladestecker aus der Ladesteckdose genommen werden muss.

Die Kameraden stellten sich der Herausforderung und haben nun eine Lösung in der ersten Ausbaustufe parat.
Folgend aus der technischen Umsetzung eines automatischen Steckerauswurfes an ihren Einsatzfahrzeugen TLF 4000 und HLF 20 mittels Rettbox, sollte ein ähnliches System nun auch im Anhängefahrzeug verbaut werden.

Doch einfach das System einbauen, das funktioniert so nicht.

Als erstes mussten die möglichen Zugfahrzeuge mit einem zusätzlichen Anschluss für das "Startsignal"- (Klemme 51- Anlasser) in der 13-poligen Anhängersteckdose nachgerüstet werden. Zusätzlich wurde auch das bisherige 7-adrige Kabel des Anhängers durch ein 8-adriges Kabel ersetzt, um das Signal ("Start- Auswerfen") am Anhängefahrzeug auch zur Verfügung zu haben.

Die Einsatzkräfte entschieden sich als Ladeanschluss für ein System der Firma LEAB. Dazu gehört neben einer Einbaudose PowAirBox B 230V (ohne Druckluft) auch der dazugehörige Stecker samt 5 Meter langer Zuleitung.

Beim Umbau stellen die Kameraden fest, dass die Auswurfvorrichtung ein ca. 2 Sekunden andauerndes "Startstromsignal" benötigt. Versuche ergaben, dass auch kürzere Zeiten von ca. 1 Sekunde reichten, um das Zugfahrzeug in Betrieb nehmen zu können. Genau dann verblieb der Stecker in der Ladedose und damit auch das Risiko, dass wieder neue Schäden auftreten. Daher musste die Lösung weiter optimiert werden. Ein 30-Sekunden Zeitrelais mit einem vorgeschalteten "Potentialrelais" (wir nennen es mal so) sorgen nun dafür, dass der Stecker auch ausgeworfen wir, wenn der Startvorgang unter 2 Sekunden liegt.
   
 
 
  Nun musste nur ein zweiter Ladesessel in das Zugfahrzeug verbaut werden, damit die Bereitstellungskiste für Technik und Batterien auch wirklich verschlossen bleiben kann. Der mit einer zusätzlichen Sicherung eingebaute Ladesessel befindet sich nun zwischen dem Fahrersitz und der Sitzbank der Beifahrer, dass sowohl der Fahrer selbst oder ein möglicher Mitfahrer die Fernbedienung schnell erreichen kann.

Der Einbau der neuen Technik hat bereits beim Hersteller der mobilen Vorwarntafel erstes Interesse geweckt. Nach erfolgreicher Erprobung und möglicher Erweiterung werden wir nun ein entsprechenden Schaltplan zeichnen und auch weiteren Interessenten zur Verfügung stellen.

In einer weiteren Ausbaustufe könnte über die Rückkopplung des "Steckerauswurfs" der Ladeanlage über potentialfreie Relaisschaltung der Hauptschalter der gesamten mobilen Vorwarntafel aktiviert werden. Diese Ausbaustufe soll allerdings nur zur Anwendung kommen, wenn die Abschaltung der mobilen Vorwarntafel notwendig wird.