....unser Bericht
zum Einsatz!
 
 
Filmreif:  Regisseure von "Tom und Jerry" könnten diesem Drehbuch folgen
 
Manchmal sind es die kleinen Dinge, die unsere Arbeit ausmachen. Sie ist maximal 6 Wochen alt, ca. 200g schwer und hat es Faustdick hinter den Ohren-  so könnten wir das kleine Kätzchen vom Schleizer Altmarkt beschreiben, jenes drei Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr und einen Mitarbeiter der Schleizer Tierrettung am 20.10.2022 über 2 Stunden lang beschäftigte.

Zur Tier-Notrettung wurden die Kameraden von der Rettungsleitstelle um 07:23 Uhr alarmiert. Im Motorraum eines Pkw Toyota war nach Zeugenangaben die kleine Katze verschwunden und miaute, als die Einsatzkräfte den Motorraum öffneten. Zunächst war die Idee, Verkleidungsteile zu entfernen, um dann die kleine Katze zu retten. Das klappte nicht, weil sie zu weit unter dem Motor verschwunden war. So kamen nun zwei Hebekissen der Feuerwehr zum Einsatz, um das Fahrzeug schadfrei anzuheben und die Motorverkleidung abzubauen zu können.
Noch während der Demontagearbeiten der Motorverkleidung sprang die kleine Katze hervor und flüchtete unter dem daneben befindlichen Pkw Honda, natürlich  - unter die Motorverkleidung. Also bauten die Einsatzkräfte die Hebekissen um und hoben im zweiten Versuch den Pkw Honda an. Doch irgendwie schien das Wollknäuel schlauer als wir zu sein und rannte erneut davon unter einem Pkw Dacia, ca. 70 Meter weit entfernt.
Dort saß es gemütlich auf dem Nachschalldämpfer der Auspuffanlage und ließ sich zwar dort fotografieren, aber eben nicht retten. So scheiterte der Versuch Nummer drei mit dem Ergebnis, dass das kleine Kätzchen wieder im Motorraum des Pkw Honda saß. Diesmal wollten die Einsatzkräfte alles richtig machen und versperrten alle Fluchtwege mit rund 20 Sack Ölbindemittel. Auch Rettungsversuch Nummer 4 scheiterte, denn das kleine flinke Kätzchen fand wieder ein kleines Loch für die Flucht. Nun saß das Kätzchen im Motorraum eines Volkswagens.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr Schleiz suchten zunächst mit ihren Blicken die Umgebung ab, ob vielleicht die Fernsehsendung "Verstehen Sie Spaß" gerade eine neue Folge dreht. Zusammen mit einem Beamten der Polizei wurde nun der Halter des VW ermittelt. Noch bevor der Wagen von einer Bekannten des Fahrzeughalters geöffnet wurde, waren sich die Einsatzkräfte einig, der fünfte Versuch musste der letzte sein. Diesmal saß das Kätzchen unter der Batterie des Pkw, eine Stelle, wo man von oben nicht ohne Weiteres herankam. Nach der Demontage von ein paar Anbauteilen, konnte ein Kamerad mit der Hand das zitternde Wollknäuel ertasten und vorsichtig herausheben.

Die kleine Geschichte bekam dann noch ein Happy End. Die junge Frau, die uns den Pkw öffnete, übernahm dann auch gleich das kleine Kätzchen in Ihre Obhut und nennt es nun liebevoll: Hilde. Na dann, alles Gute!