....unser Bericht
zum Einsatz!
 
 
Auch ein Weg zum Sparen:   Schleizer Feuerwehr hat vier Einsätze gleichzeitig
 
Der Sparwille der Regierung scheint nun auch bei der Feuerwehr zu greifen. Vier Einsätze zum annähernd gleichen Zeitpunkt an vier verschiedenen Einsatzorten, das gab's bei uns bisher nur bei besonderen Naturereignissen, wie Stürmen und Hochwasser.

Am frühen Sonntagabend (25.09.2022) war die Wochenendruhe vorbei. Die geplante Brandsicherheitswache um 17:00 Uhr in der Schleizer Wisentahalle mit zwei Einsatzkräften bildete formal nur den Auftakt des Einsatzabends. Zu diesem Zeitpunkt prasselte bereits Starkregen über die Kreisstadt Schleiz. Das Wolkenband war zuvor schon zum Verhängnis mehrerer Autofahrer auf der Bundesautobahn 9 zwischen Dittersdorf und Schleiz geworden.

Um 17:03 Uhr schrillten die Alarmmeldeempfänger von Rettungsdienst und Feuerwehr in Schleiz. Eiligst fuhren alle Einsatzkräfte auf die Bundesautobahn in Richtung Nürnberg. Am Kilometer 220 war ein Pkw mit einem Lkw kollidiert. Die Polizei sicherte die Unfallstelle.
Nur vier Kilometer weiter war nach einer langgezogenen Linkskurve zwei Pkw und ein Wohnmobil ineinander gekracht. Offenbar war der BMW bei Aquaplaning ins Schleudern geraten und hatte dabei die beiden anderen Fahrzeuge und die rechte Leitplanke stark beschädigt. Da die Polizei noch mit dem ersten Einsatz beschäftigt waren, übernahmen die Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr die umfassende Sicherung der Einsatzstelle am Kilometer 224 Richtung Nürnberg und kümmerte sich um die drei verletzten Personen bis zum Eintreffen des DRK-Rettungsdienstes und des Notarztes.

Um 17:47 Uhr kam es zum nächsten Alarm. Die Auslösung der Brandmeldeanlage in einem Produktionsbetrieb in der Greizer Straße in Schleiz forderte den Einsatzleiter zur neuen Koordination der Einsatzkräfte. Ein freies Einsatzfahrzeug wurde zusammen mit weiteren Kräften aus Schleiz und Möschlitz zum Einsatz nach Schleiz geschickt. Inzwischen wurde auch bekannt, diesmal brannte es wirklich in diesem Unternehmen. Vorsorglich ließ der Einsatzleiter die Feuerwehr Tanna zur Unterstützung nachalarmieren. Eine Spritzgussmaschine war aus bisher unbekannter Ursache in Brand geraten. Ein Mitarbeiter hatte sie mit Hilfe mehrerer Feuerlöscher bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte bereits weitestgehend abgelöscht. Er musste allerdings später mit Rauchgasintoxikation ins Schleizer Krankenhaus gebracht werden. Die Entrauchung und Restablöschung übernahmen dann die Einsatzkräfte aus Schleiz und Möschlitz.

Auf dem Weg zum Einsatzort der Bundesautobahn nach Schleiz meldeten die Einsatzkräfte einen weiteren Unfall auf der Gegenrichtung der Bundesautobahn. Am Kilometer 226,5 Richtung Berlin war nach einer gefährlichen Kurve ein BMW in die Mittelleitplanke gekracht und auf der linken Fahrspur entgegengesetzt stehen geblieben.
Weil die Polizei keine weiteren Kräfte kurzfristig zur Verfügung hatte, wurde ein weiteres Einsatzfahrzeug der Schleizer Feuerwehr um 18:50 Uhr vorübergehend aus dem gesicherten Unfallort am Kilometer 224 Richtung Nürnberg ausgelöst und zur Absicherung der neuen Unfallstelle gesendet. Die Unfallstelle lag nach einer Linkskurve und konnte vom nachfolgenden Verkehr schlecht eingesehen werden. Glück hatte der Unfallverursacher, denn die berüchtigte Unfallstelle war vor paar Jahren nach Drängen der Feuerwehr auf 120 km/h beschränkt worden. Nach Absprache mit der Polizei wurde die Situation am Unfallort dokumentiert und anschließend von den Kräften der Feuerwehr beräumt. Dazu musste die Autobahn in Richtung Berlin ca. 15 Minuten komplett gesperrt werden.

Um 20:45 Uhr waren alle vier Einsatzaufgaben einschließlich der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft erledigt.

Wir danken den Mitarbeitern der Rettungsleitstelle in Gera für die gute und koordinierte Vorgehensweise und Zusammenarbeit. Ein weiterer Dank gilt allen Einsatzkräften des DRK-Rettungsdienstes, der Feuerwehren Tanna und Möschlitz, dem Notarzt, den Beamten der Thüringer Autobahnpolizei und den Abschleppdiensten.
Der Gesamteinsatzleiter selbst dankt zudem allen Einsatzkräften der Schleizer Feuerwehren und deren Familien, die wieder einmal zum Sonntag auf ihre Männer verzichten mussten.