....unser Bericht
zum Einsatz!
 
 
Folgenschwerer Zusammenstoß zweier Pkw mit hoher Geschwindigkeit auf der A9
Rettungswagen mussten wegen Teilschließung des Schleizer Krankenhauses fast dreimal so weit mit Patienten fahren
03.08.2020    Ein Pkw VW auf dem Dach und VW auf der Seite liegend, das war das offensichtliche Ergebnis nach einem schweren Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Triptis und Schleiz. Im Bereich der dritten Fahrspur waren beide Fahrzeuge nach ersten Angaben seitlich kollidiert und hatten sich anschließend auch beide Richtung rechten Fahrbahnrand in dessen Hang überschlagen.

Um 12:45 Uhr wurden zunächst zwei Rettungswagen, der Schleizer Notarzt und die Schleizer Feuerwehr zu einem Verkehrsunfall mit zwei überschlagenen Pkw in die Gegenrichtung des eigentlichen Unfallortes alarmiert. Während der Anfahrt wurde durch weitere Informationen zum Unfall bekannt, dass der Unfallort im eigentlichen Zuständigkeitsbereich einer anderen Feuerwehr genau in der Gegenrichtung lag. Da die ersten Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr schon relativ nah am Einsatzort waren und das Ausmaß der Verletzungen der Betroffenen nicht bekannt war, entschied die Einsatzleitung den Einsatz wegen möglicher Zeitverluste weiter zu fahren.

Mit teilweise schweren Verletzungen waren drei der vier Unfallbeteiligten aus Ihren Fahrzeugen herausgekommen. Eine Person wurde durch die Schleizer Feuerwehr aus dem auf der Seite liegenden Pkw nach dem Heraustrennen der Frontscheibe befreit.
Die Unfallstelle wurde von der heranrückenden Autobahnpolizei umgehend gesperrt. Somit konnte der gleichzeitig alarmierte Rettungshubschrauber aus Jena am Unfallort landen. Dieser transportierte später den von der Feuerwehr befreiten Patienten ins Uniklinikum nach Jena.

Während der Erstmaßnahmen am Einsatzort wurden zwei weitere Rettungswagen nachgefordert. Da das vom Einsatzort 13,4 Kilometer weit entfernte Schleizer Krankenhaus wegen teilweiser Schließung nicht angefahren werden konnte, mussten später drei Krankenwagen das 35,8 Kilometer weit entfernte Klinikum in Gera ansteuern um den Patienten weitere ärztliche Hilfe zukommen zu lassen. Das entspricht nicht nur knapp der dreifachen Anfahrtsstrecke, sondern ließ auch alle drei Patienten dreimal solange in der Notbetreuung in Krankenwagen. Somit waren insgesamt drei der 7 Rettungswagen des Saale-Orla-Kreises für längere Zeit für weitere Notfälle nicht einsatzbereit, weil sie dann von Gera auch erst wieder zurückreisen mussten.
Völlig unklar ist, wie das Land Thüringen und der Landkreis Saale-Orla über längere Zeit diesen Umstand zulassen wird, schließlich sind nicht nur die eigentlich Verunfallten vom fehlenden Krankenhaus betroffen, sondern auch die, die während der Fehlbestände von Rettungsmittel auf Hilfe warten müssen.

Nach rund 90 Minuten war die Unfallstelle mit Hilfe der Schleizer Feuerwehr komplett geräumt.

Wir danken allen Rettern des DRK, den beiden Notärzten, der Besatzung des RTH und den Beamten der Autobahnpolizei für die gute Zusammenarbeit und wünschen den verunfallten schnellste Genesung.