....unser Bericht
zum Einsatz!
Nach Brand der alles vernichtete:
Bitte spenden Sie für den Kindergarten in Neundorf
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drei Erzieherinnen retten 28 Kinder und sich selbst vor den Flammen
Kindergarten in Neundorf (bei Schleiz) brennt aus bisher unbekannter Ursache nieder
 

25.07.2013       Alarm: 14:27 Uhr

Auf der Straße liegen die Sandalen der Kinder. Kleine Stofftiere und die Rucksäcke der Kinder hängen schmutzig an der Garderobe. Löschwasser tropft darauf und alles scheint verloren zu sein. So auch das Spielzeug des Kindergartens Neundorf und viele wertvolle Erinnerungsstücke, die die Kleinen wohl nun vermissen werden. Dieses Bild lässt auch erfahrene Kameraden nicht vergessen und sind Zeugen einer beinahen Katastrophe.

Es ist einfach unglaublich und doch wahr. Der Kindergarten brannte während der Betriebszeit.
Ein Alptraum nicht nur für die Erzieher, sondern auch für die Eltern und Verwandten, die doch ihre Kinder dort immer sicher glaubten.

Beginnen wir aber einmal von vorn.
Das Gute aber gleich vornweg:  Alle 28 Kinder und die drei Erzieher konnten sich unverletzt retten.
Das Schlechte:  4 Kameraden der örtlichen Feuerwehr mussten medizinisch behandelt werden, nachdem sie Rauchgase eingeatmet hatten. Außerdem: der Kindergarten ist vorerst nicht mehr nutzbar (Teile des Neu- Anbaus standen kurz vor der Eröffnung). 

Und trotzdem können alle noch einmal durchatmen, so auch der Landrat (Thomas Fügmann) und dessen Vertreter (Jürgen Hauck), die natürlich umgehend zu Einsatzort geeilt waren, um erste Koordinationsaufgaben zu übernehmen.

Während die Kameraden des DRK, die beiden Notfallseelsorger und eine herbeigerufene Kinderärztin die Kinder begutachteten, kämpften die Einsatzkräfte der Feuerwehren gegen das Feuer. Doch die Lage war kompliziert, denn eine Flammenwalze bewegte sich durch den Fehlboden des Gebäudes in Richtung Haupthaus. Ein Innenangriff brachte zunächst genau so nichts, wie die Bekämpfung der Flammen von außen.
Trotzdem muss alles getan werden, das Hauptgebäude zu schützen.  Doch wie ein Feuer stoppen, wenn man nicht rankommt?

Kurzer Hand entschlossen sich die Einsatzkräfte, das Dach großflächig aufzuschneiden. Der erste Versuch scheiterte am Sauerstoffmangel durch die Rauchgase, denn der Cutter (umgebaute Motorsäge) brauchte für den Betrieb seines Verbrennungsmotors auch Sauerstoff.
Somit verlegten die Kameraden die Schnittgrenze noch weiter an das zu schützende Haupthaus und sägten eine "Brandtrennung" durch das gesamte Dach. Die Arbeit war sehr mühsam, da sie nur unter schweren Atemschutz durchgeführt werden konnte und größtenteils auch nur vom Korb der Drehleiter zu erfüllen war.
Doch der Weg war das Ziel. Die Flammenfront konnte rechtzeitig gestoppt werden. Am Nebengebäude (Anbau) gab es nichts mehr zu retten.

Inzwischen hat die Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.

Nun stellt sich die Frage, wie kann so etwas passieren? Natürlich wollen wir den Spekulationen vor Ort nicht folgen, aber wir hoffen, dass niemand fahrlässig das Leben der Kinder, Erzieher und der Einsatzkräfte gefährdet hat. Es wäre einfach unverzeihlich und darf nicht vorkommen. Die ganze Sache hätte auch in einer Katastrophe enden können.

Abschließend sind die Nachbetrachtungen dran. Die Taktik der Einsatzkräfte ging auf und die Zusammenarbeit lief so weit auch ganz gut. Doch die stetige und regelmäßige Dusche des Angriffstrupps der Drehleiter auf dem Dach war bei den Außentemperaturen um die 30 °C zwar nicht schlimm, aber auch keinesfalls hilfreich. Schließlich waren die Einsatzkräfte schon genug belastet durch die Arbeit selbst. Das Löschwasser hat zudem auch die Bekleidung und Ausrüstung immer schwerer werden lassen.

Bis 23:00 Uhr waren die Kameradinnen und Kameraden der Schleizer Feuerwehr im Feuerwehrgerätehaus, um die gröbsten Reinigungsarbeiten und die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft zu realisieren. Schlauchwäsche, Wartungs- und Reparaturarbeiten werden den Einsatz wohl noch mehrere Tage begleiten. Zwischendurch waren die Einsatzkräfte aber zur Stärkung in die Renngaststätte "Seng" zum Abendbrot unterwegs, wohl verdient glauben wir. Danke an die Küche dort.

Bedanken möchten wir uns auch noch beim Nachbarn des Kindergartens, der uns kurz vor Ende der Arbeiten am Einsatzort Kaffee zur Verfügung stellte.

 
 
 
 
 
 
 
 

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Spendenaktion für Kindergarten Neundorf auf den Weg gebracht

Porträt

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Neundorfs Bürgermeister initiiert Spendenaufruf für den am vergangenen Donnerstag abgebrannten Kindergarten.

Neundorf. Der Bürgermeister der 300-Seelen-Gemeinde Neundorf bei Schleiz, Lutz Heidrich, startet einen Spendenaufruf für den Kindergarten des ­Ortes, der am vergangenen Donnerstag niederbrannte. Das geht aus einer Information des Schleizer Landratsamtes an die Presse hervor.

Für betroffene Eltern besteht seit gestern die Möglichkeit, ihre Kinder in die Einrichtung nach Plothen zu bringen. In den nächsten zwei Wochen - so heißt es weiter - soll der Kindergarten in Crispendorf, der Anfang 2012 geschlossen wurde, reaktiviert werden, um die Neundorfer Kinder dort längerfristig unterzubringen.

Der Kindergarten in Neundorf ist vorerst nicht mehr nutzbar. Ermittlungen der Polizei zur Brandursache haben ergeben, dass das Feuer ausgebrochen war, kurz nachdem Reparaturarbeiten am Dach stattfanden. Mit einem Gasbrenner wurden Schweißbahnen verlegt. Dabei hatte sich unbemerkt die Dachschalung entzündet.

"Wir sind für jede Spende, die wir bekommen, sehr dankbar. Es werden viele Kosten auf uns zukommen, die derzeit kaum abgeschätzt werden können", erklärte Lutz Heidrich. Vor allem bei der Reaktivierung der Kindereinrichtung Crispendorf - insbesondere deren Reinigung, die fehlende Innenausstattung und Spielzeug - kommen laut Aussage des Bürgermeisters ­einige finanzielle Belastungen auf Neundorf zu. Zudem müssen im stillgelegten Kindergarten Crispendorf für den Betrieb nun auch zwei neue Brandschutztüren eingebaut werden.

Wer eine Spende für den Kindergarten abgeben möchte, überweist bitte auf folgendes Konto: Deutsche Kreditbank, BLZ: 120 300 00, Konto: 1002021, Verwendungszweck: Wiederaufbau Kindergarten Neundorf. Eine Spendenquittung wird ausgestellt.

Für weitere Informationen steht Lutz Heidrich unter der Telefonnummer 0170-4569188 gern zur Verfügung.

 

Redaktion / 30.07.13 / OTZ