....unser Bericht
zum Einsatz!
Hochwasserstufe 3 - größter Stausee Deutschlands läuft über
 Feuerwehren des Landkreises Saale- Orla im Großeinsatz zum Schutz von Ziegenrück, Walsburg und Burgkhammer
 
Der Pott ist voll. Der größte Stausee Deutschlands hat einen Wasserstand von 410,30 m über dem Meeresspiegel, 30 cm zu viel!
Das Gute zuerst:  Die 205m lange und 65m hohe Staumauer hält der extremen Belastung stand. Doch die Wassermenge scheint nun deutlich über die 215 Millionen Kubikmeter zu liegen, die der Stausee zu fassen scheint. Obwohl die 28 Kilometer lange Wasserfläche so Einiges ertragen kann, was zu viel ist bleibt auch zu viel. Nun läuft das Wasser über, nicht direkt über die Mauerkrone, sondern an der seitlich angelegten Schutzanlage mit zusätzlichen meterhohen Klappen, die das Wasser bisher zurückgehalten haben.

Doch ganz kam es nicht, wie einige Medien schon zu berichten wussten. Die Klappen blieben geschlossen und so soll es auch bleiben. Somit wird sich keine unkontrollierte "Welle" bilden. Die vorsorgliche gesicherten Orte, wie Ziegenrück, kommen noch einmal mit einem blauen Auge davon.
Der Ort liegt in mitten einer 80 Kilometer langen Saalekaskade, die in fünffacher Abstufung hintereinander angeordnet worden ist. Dadurch lässt sich der Wasserstand immer noch kontrollieren, wenn auch auf einem kritisch hohem Niveau.

04.06.2013
Gegen 8:30 Uhr war es so weit. Der Landkreis Saale Orla hatte nach Auslösung der Hochwasserwarnstufe 3 seinen klaren Einsatzauftrag. Mobilisierung aller notwendigen Einsatzkräfte zum Schutz der Ortschaften, die durch den Überlauf des Deutschlands größten Stausees bedroht sind.
Für die Freiwillige Feuerwehr Schleiz und Möschlitz kam um 08:34 Uhr der Einsatzbefehl. Die bereits am Vortag mit Sandsäcken verbaute "Fernmühle", bestehend aus Wasserkraftmuseum, einem Gasthaus sowie einem weiteren Gebäude, galt es zu schützen.

Außerdem waren an drei Messpunkten in Walsburg und bei Burgkhammer die Pegelstände der Saale im halbstündigen Abstand zu überwachen. An allen 4 Einsatzabschnitten der Schleizer Feuerwehr war die Anspannung auf das was kommt zu spüren.
Nach Berechnungen und statischen Prüfungen/ Vermessungen der Sperrmauer durch Experten in Schleiz- Gräfenwarth, konnten dann die Behörden leichte Entspannung verkünden, sodass die Feuerwehren des gesamten Landkreises um 16:54 Uhr wieder abgezogen werden konnten.

Im Ergebnis gibt es nun gute und auswertbare Erkenntnisse für die Zukunft, denn irgendwie wird man den Gedanken nicht ganz los, dass die Abstände für natürliche Extreme in den vergangenen Jahren deutlich kürzer wurden.

Die Wehrführung der Feuerwehr Schleiz dankt allen Einsatzkräften der im Einsatzabschnitt beteiligten Feuerwehren für die gute Einsatzbereitschaft an beiden Einsatztagen. Besonders zu erwähnen gilt auch, dass bereits am Vortag die Einsatzkräfte mit den Auswirkungen des Flusses "Wisenta" zu kämpfen hatten und dadurch rund 24 Stunden im Einsatz waren.
 
 
Überlaufbauwerk der Bleilochtalsperre in Schleiz- Gräfenwarth
 
 
FFw Schleiz im Einsatz am Ausgleichbecken Burgkhammer (Staumauer mit historischem Schoß Burgk im Hintergrund)
 
 
provisorischer Messpunkt im Ausgleichbecken
 
 
provisorischer Messpunkt in Walsburg (weiter talabwärts)
 
 
... fast zu schön,
 romantischer Picknickplatz für die Versorgung der Einsatzkräfte am Messpunkt Holzbrücke bei Burgkhammer.
 

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... und das war ein Tag zuvor:
 
Saale und Wisenta mit Rekordpegelständen?
 Schleizer Feuerwehren im Dauereinsatz, Schäden konnten gering gehalten werden
 
 
 
... nein nicht in Greiz, oder an Elbe, Mulde usw.  - Hochwasser in Schleiz- Grochwitz
 
 
03.06.2013   

Eins ist schon einmal klar. Schleiz hat seine Hausaufgaben gemacht. Kein einziger Keller der Stadt musste trotz unwetterartigen Regen durch die Schleizer Feuerwehr ausgepumpt werden. Das noch recht neue Kanalsystem scheint perfekt zu funktionieren.
Schwerpunkte der Arbeit der letzten 24 Stunden waren die Mühlen an der Wisenta, die schon baubedingt immer an Flüssen entstanden sind. Die eigentlich sonst ca. 5 Meter breite Wisenta hatte diesmal verdammt an der historischen Höchstmarke gekratzt und zwei Sägewerke, eine Pension, einen Supermarkt, einen Baumarkt sowie eine Gasstation bedroht. Der Einsatz von Sandsäcken und mehrerer Pumpen hatte sich gelohnt. Stundenlang wurde tausende Liter Wasser in Grochwitz aus dem Heizungs- und Turbinenbereichen sowie der Elektroverteilungen gepumpt. 3 Straßen über den (oder am) Fluß wurden schon seit Freitag gesperrt.
Der Bürgermeister der Stadt Schleiz machte sich regelmäßig über die Lage kundig und war mehrfach in "Krisengebieten" anzutreffen.

Insgesamt 23 Einsatzkräfte aus Schleiz und Möschlitz waren zudem mit weiteren Feuerwehren aus dem Saale- Orla- Kreis im Einsatz, um in der Saalestadt Ziegenrück die Häuser vor einer drohenden Flutwelle zu schützen. Der größte Stausee Deutschlands, der Bleilochstausee, droht immer noch überzulaufen. Schwerpunkt des Schleizer Abschnittes war die Fernmühle samt Wasserkraftmuseum, Gaststätte und Gästehaus.

Die Einsatzführung dankt allen Einsatzkräften - auch aus den benachbarten Feuerwehren - für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.