....unser Bericht zum Einsatz! |
Polnische Version einer Fahrzeugbergung Misslungene Bergung führt zum stundenlangen Einsatz der Schleizer Feuerwehr |
07.05.2013 Einsatzalarm um
16.17 Uhr Eigentlich waren die Kameraden der Schleizer Feuerwehren schon mit anderen Dingen beschäftigt, nachdem eine Gewitterfront die Straßen wieder einmal mit Schlamm, Geröll und herausgespülten Kanaldeckeln in gefährliche Fallen für Fußgänger und Autofahrer verwandelt hatte. Zeitgleich versuchten an der Anschlussstelle Schleiz der Bundesautobahn 9 mehrere polnische Lasterfahrer einen offenbar defekten Lastzug auf einen Tieflader zu verladen. Dabei stellte sich während der Arbeiten deutlich heraus, dass die Bergungsmethode nicht unbedingt umweltfreundlich war, da sich eine der Auffahrrampen in einen der beiden 800 Liter- Tanks bohrte. Die hinzugekommene Streife der Autobahnpolizei konnte den deutlichen Gestank des Dieselkraftstoffes schnell lokalisieren und stellte fest, dass die Abfahrt der Bundesautobahn trotz 18 °C Außentemperaturen inzwischen gefährlich glatt war. Zur Alarmierung der FFw Schleiz waren vermutlich schon über 100 Liter Diesel über die Fahrbahn ins Kanalsystem gelaufen. Weitere Dieselmengen waren bereits auf dem Weg in Richtung Kanalsystem, mussten aber zuvor direkt über die kurvige Abfahrt der Autobahnabfahrt Schleiz (Richtung Nürnberg) hinweglaufen. Dort wurde die Fahrbahn nicht nur gefährlich glatt, sondern war auch der Ausgangspunkt für die Verbreitung des Kraftstoffes auf über 400 Meter in Richtung Landstraße. Umgehend wurde durch die Autobahnpolizei die Autobahnabfahrt Schleiz komplett gesperrt und die Kameraden der Schleizer Feuerwehr begannen mit der Eindämmung der Gefahren sowie der Beseitigung des Schadens. Dazu musste zunächst der total zerstörte Tank abgepumpt (ca. 150 Liter Dieselkraftstoff) und dann weiter aus dem Fahrzeug ausgebaut werden. Währenddessen reinigten andere Kameraden die Fahrbahn. Durch die Mitarbeiter der VIA- Gateway und Einsatzkräften der Feuerwehr wurde nun das nächstgelegene Regenrückhaltebecken (am Kilometer 225,8 Richtung Berlin) aufgesucht und umgehend dessen Abfluss in Richtung des nahen Kulmbaches verschlossen. Durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr wurden dann oberhalb der Ortslage Schleiz- Oschitz zwei Ölsperren ausgebracht, um den bereits weitergelaufenen Kraftstoff abfangen zu können. Die polnischen Lastwagenfahrer gaben währenddessen nicht auf. Die Bergung des Lastwagens sollte weitergehen, obwohl die Polizei mittels Zollstock und mathematischer Berechnung den Fahrern dessen Vorhaben gern ausreden wollten. Irgendwie war das gesamte "Fuhrwerk" um einige (fast 70) Zentimeter zu hoch, aber die Berge-Methodik der Bergungsmannschaft war erneut für Polizei und Feuerwehr überraschend. Mittels Trennschleifer sollte nun alles passend gemacht werden. Das die Zerstörung des Fahrzeuges irgendwie keine Rolle spielen sollte, war für uns allerdings nicht nachvollziehbar. Das Ergebnis der Aktion ist uns auch bisher nicht bekannt geworden. Der Lastzug ist nun weg von der Abfahrt, ..... wie und wohin... dass wollen wir vielleicht auch gar nicht wissen. Doch der Abend war für die Schleizer Feuerwehr noch lange nicht vorbei. Eine Räumung der B94 bei Wüstendittersdorf von Geröll und Schlamm im Kurvenbereich sowie die Beseitigung einer Ölspur in Langenbuch waren die nächste Aufgaben. Nach Eintreffen der Verantwortlichen des Umweltamtes wurden die nächsten Maßnahmen am (Diesel)-verseuchten Regenrückhaltebecken abgestimmt. In einer gemeinsamen Aktion wurden durch die Kameraden der Feuerwehr Schleiz und dem hinzugezogenen Entsorgungsunternehmen Winkler aus Gera noch in der Nacht fast 3 Kubikmeter Diesel- Wassergemisch von der Oberfläche des Regenrückhaltebeckens abgepumpt. Gegen Mitternacht waren dann alle Fahrzeug einsatzbereit an ihrem Standort.... ... doch um 01:13 Uhr war die nur einstündige Nachtruhe wieder vorbei. Ein neuer Einsatz war notwendig, weil auf dem Gelände einer Tankstelle im Schleizer Industriegebiet wieder Diesel aus einem Lkw- Tank ausgelaufen war. Der Verursacher hatte sich allerdings schon aus dem Staub gemacht. Na dann, vielen Dank auch. Die Einsatzführung dankt allen Einsatzkräften von Feuerwehr, Rettungsleitstelle, Umweltamt, Umweltdienst, Polizei und der VIA- Gateway für die gute Zusammenarbeit. |