....unser Bericht
zum Einsatz!
 
Leider keine Rettung für Lastzugfahrer auf der Bundesautobahn 9
Rettungsteams aus Schleiz und eines Hubschraubers kämpften um das Leben des 52 jährigen
 
 

Einsatz der Feuerwehren Schleiz, am 30.05.2012 gegen 05:26 Uhr

 

Rund 10 Kilometer früher waren die beiden Lastzüge durch die 19 Kilometer lange Baustelle der Bundesautobahn 9 gefahren. Eingeengte Fahrstreifen, Verschwenkungen, Schräglagen und plötzliche Fahrbahnbelagwechsel waren dort zu überwinden. Alles kein Problem, so wie bei hunderten anderen Lastzügen zuvor und danach auch.
Doch als die Bundesautobahn Nahe Schleiz Richtung Süden wieder breiter wurde (mit drei Fahrbahnen und einem Standstreifen) sollte es problematisch werden. Was war die Ursache für den schrecklichen Unfall auf dem Bergaufstück Nahe der Ortslage Raila?

Es ist einfach nicht zu glauben. Die Bundesautobahn 9 führt am Kilometer 233,0 Richtung Nürnberg so steil bergauf, das man glaubt zu stehen, wenn man das "Gas" wegnimmt. Doch wenn sich mehrere Tonnen Last bewegen braucht es eben einen längeren Anhalteweg. So war es leider auch heute, als ein fast leerer Lastzug auf einen mit Bier beladenen vorausfahrenden 40-Tonner auffuhr.
Der Fahrer des auffahrenden Lastzuges wurde dabei schwerstverletzt und konnte schnell durch Passanten aus seinem abgerissenen und zerstörten Fahrerhaus gerettet werden.

Als die Rettungskräfte eintrafen lebte der fast 52 jährige Mann noch und klagte über seine starken Schmerzen. Schnell wurde er noch auf der Fahrbahn vom Notarzt und den Sanitätern erstversorgt. Anschließend verbrachten sie ihn mit Hilfe der Feuerwehr in den Rettungswagen. Ein Rettungshubschrauber wurde angefordert. Doch der erste Eindruck trübte. Dem Patienten ging es zunehmend schlechter.

Der Notarzt aus Schleiz konnte zusammen mit seinem DRK- Rettungsteam und der Besatzung des Hubschraubers "Christoph Thüringen" trotzt intensiven Mühen dem Fahrer nicht mehr helfen. Er verstarb noch an der Unfallstelle.

Die ursprünglich zur eingeklemmten Person alarmierten Kameraden der FFw Schleiz hatten nun Unmengen an ausgelaufenen Betriebsmitteln zu beseitigen. Das Fahrerhaus des Lastzuges war komplett abgerissen und ca. 1,50 Meter nach hinten verschoben. Der Motor hatte sich in den Beton der Bundesautobahn gebohrt. Bierflaschen rollten trostlos durch die Gegend und mussten eingesammelt werden. Zum Glück waren es Plasteflaschen. Sämtliche Flüssigkeiten des Motors waren taleinwärts auf den Fahrbahnen verteilt. Stundenlang brachten die Kameraden Ölbinder auf um die Flüssigkeiten zu binden.
Währenddessen staute sich der Verkehr wieder einmal weit zurück. Die Bergungsarbeiten sollte noch bis in den frühen Abend andauern.

Wieder einmal fuhren die Einsatzkräfte mit der Erkenntnis nach Hause nicht immer helfen zu können. Was der Kamerad dann den ganzen Tag, die folgende Nacht und auch später mit sich herumträgt lässt Keinen wirklich kalt.
Wieder bleibt das WARUM?, die Frage, die immer schlussendlich steht. Keiner weiß bisher den wahren Grund des Unfalls.
Ist er denn überhaupt noch wichtig?

Einen Tag war das unvorstellbare Schreckensszenario in den Medien. Morgen wird davon sicherlich die eine oder andere Zeitung noch berichten, der Bürger hat ein Recht auf Information -  und dann? Dann bleiben Familien und Angehörige mit ihrer Trauer allein -  nach einem Unfall auf der Bundesautobahn 9 bei Schleiz - Einer von vielen Unfällen, leider!