....unser Bericht
zum Einsatz!
 
Horror auf der A9 - Lastzugfahrer verbrennt in seiner Kabine
Schleizer Feuerwehr
kann im Inferno den Fahrer leider nicht mehr helfen
 
 
 
Interview mit Stadtbrandmeister Ronny Schuberth mit Antenne Thüringen [hier]
(Rechte:  Antenne Thüringen GmbH & Co.KG)
Bericht der OTZ vom 21.02.2012 [hier]
 
 

Einsatz FFw Schleiz am 20.02.2012, Alarm 05:35 Uhr

 

Es ist wieder einmal der blanke Albtraum. Ein großes Flammenmeer und keiner kann mehr rechtzeitig helfen.

 

Eigentlich fing es ganz harmlos an. Ein Kleintransporter blieb mit einem Reifenschaden auf der Bundesautobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Schleiz und Bad Lobenstein am Kilometer 230,5 liegen. Ein zweites Fahrzeug gleichem Typs, gelenkt von der Ehefrau des Fahrers des Schadensfahrzeuges, hält unmittelbar davor und hilft zusammen mit dem herbeigerufenen Abschleppwagenfahrer des ADAC beim Radwechsel. Alles ist vorschriftgemäß abgesichert und findet auf dem Standstreifen in einer langgezogenen Linkskurve der dreispurig ausgebauten Autobahn statt.

 

Aus bisher völlig ungeklärter Ursache rast ein polnischer Lastzug diesem abschüssigen Abschnitt hinab und kracht in den Abschleppwagen, reist dabei das gesamte Plateau auf und die linke Hinterachse heraus und streift den Schadens- Transporter.

Anschließend krachte der Lastzug auf die Seite, fing vermutlich durch den aufgerissenen Dieseltank sofort Feuer und rutsche quer zur Fahrbahn die Autobahn ca. 80 weiter-  schob dabei den anderen Kleintransporter vor sich her, der schlussendlich auch auf die Seite krachte. Die Leitplanke wurde dabei auf über hundert Meter aus ihren Halterungen gerissen. Am Ende lag der Lastzug kopfüber einen ca. 10 Meter tiefen Abhang hinunter und stand im Vollbrand.

 

Der Fahrer wurde durch den Unfall eingeklemmt und konnte zunächst beim Eintreffen der Schleizer Feuerwehr auf Grund des ausgedehnten Vollbrandes nicht lokalisiert werden.

 

Der Fahrer des Abschleppfahrzeuges und die beiden Fahrer(in) der Kleintransporter wurden dabei schwer verletzt und wurden ins Schleizer Krankenhaus gebracht.

 

Für den Lastzugfahrer kam jede Hilfe zu spät. Er verbrannte in seinem Lastzug bis zur Unkenntlichkeit, obwohl die Kameraden der Feuer Schleiz alles gaben und mit einem blitzschnellen Schaumangriff binnen Minuten das Feuer unter Kontrolle hatten.

Da die Wasservorräte in den Schleizer Einsatzfahrzeuge begrenzt sind wurde die FFw Hirschberg nachalarmiert, die dann rasch die Schleizer Einsatzkräfte tatkräftig unterstützten. Vielen Dank!

 

Nach den Restablöscharbeiten unterstützen die Kameraden die Fahrzeugbergung, um anschließend den verbrannten Lastzugfahrer aus dem Fahrerhaus mittels Rettungszylinder und Rettungsschere bergen zu können.

Dazu wurde mittels Plasmaschneidgerät die völlig demolierte und um den Lastzug geformte Leitplanke getrennt.

Außerdem beseitigten sie den großflächig ausgebreiteten Dieselkraftstoff und ein immenses Trümmerfeld.

 

Gegen Mittag waren die Fahrzeuge zur Reinigung und Neubestückung wieder am Standort. Doch weit kamen die Kameraden nicht, schon kam der nächste Alarm. Die Brandmeldeanlage eines Betriebes in Crispendorf hatte ausgelöst. Noch während der Anfahrt konnte der Einsatz abgebrochen werden.

 

Um 15:37 Uhr rückten die Kameraden erneut zur Unfallstelle auf die Bundesautobahn aus um zwei Fahrbahnen (mitte und links) nach der Bergung des Lastzuges für den Verkehr "freizuwaschen". Anschließend wurde weiter fieberhaft an der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr gearbeitet. 

 

Nach der Bergung der Ladung  wurden um 20:15 Uhr nochmals die Löschfahrzeuge zur Einsatzstelle geschickt um die rechte Fahrbahn und den Standstreifen zu reinigen. Schnell bildete sich Glatteis, daher musste die Bundesautobahn nochmals für ca. 45 Minuten voll gesperrt werden. Der Winterdienst hatte mit reichlich Salz die Befahrbarkeit der Autobahn schnell wieder hergestellt.

 

Die Einsatzführung bedankt sich ausdrücklich bei allen Kameraden der Schleizer und Hirschberger Feuerwehr für die gewohnt gute Arbeit. Außerdem bedankt sich sich für die gute Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Landratsamt (Brandschutzamt), dem Abschleppdiensten sowie dem Rettungsdienst samt Notärzten.

 

Außerdem wünschen wir allen Verletzten schnellste Genesung, vor allem natürlich dem uns gut bekannten und verletzten Abschleppwagenfahrer eines Abschleppunternehmes aus unserer Region.

 

 

 

 

 
 
 
 
 
 
 
Bericht der OTZ vom 21.02.2012

Ein Toter und drei Schwerverletzte nach Unfall auf der A9Porträt

Ein Flammeninferno erwartete die Schleizer Freiwillige Feuerwehr am Montagmorgen gegen dreiviertel sechs auf der Autobahn A 9 in Richtung Nürnberg auf Höhe von Saalburg-Ebersdorf. Ein voll in Flammen stehender Lkw lag auf einem abschüssigen Hang, drei weitere Fahrzeuge waren demoliert, ihre Fahrer zum Teil schwer verletzt.

Schleiz. Für Stadtbrandmeister Ronny Schuberth und seine Mitstreiter in der Schleizer Feuerwehr gehörte der gestrige Einsatz am Kilometer 230,5 zu denen, die man möglichst nicht erleben möchte. "Als wir ankamen standen wir vor einem Flammenmeer mit einer unglaublichen Hitze", sagt Ronny Schuberth.

Der Unfallhergang stellt sich nach Angaben von Polizei und Feuerwehr bis jetzt so dar: Ein Transporter stand wegen eines Reifenschadens auf dem rechten Seitenstreifen in einer leichten Linkskurve der Autobahn im dreispurigen Bereich. Hinter dem Pannenfahrzeug stand ein Service-Fahrzeug des ADAC aus der Region. Vor dem Pannenfahrzeug stand ein weiterer Transporter. Nachdem die Panne behoben war und die Fahrzeuge los fahren wollten, kam ein Lkw mit polnischer Zugmaschine und deutschem Auflieger von hinten aus noch unbekannter Ursache von der rechten Fahrspur ab, rammte das ADAC-Fahrzeug auf dem Seitenstreifen und stieß frontal gegen den Transporter. Die Fahrer der zwei Transporter, eine 60-jährige Frau, ein 63-jähriger Mann sowie der 48-jährige Fahrer des ADAC-Service-Fahrzeuges wurden schwer verletzt, sind aber außer Lebensgefahr, hieß es gestern.

"Der mit einem Granulat beladene 40-Tonner ist offenbar nach dem Zusammenstoß mit den Fahrzeugen umgekippt und auf der Seite etwa 80 Meter auf der Autobahn entlang gerutscht", so Ronny Schuberth. Dabei wurden die Tanks aufgerissen. Durch die Funken, die bei Gleiten von Metall auf Stein entstehen, sei der Tankinhalt in Brand geraten. Nach Angaben der Beobachter ist der Lkw dann brennend in die Leitplanke gekracht, habe sie durchschlagen und rutschte den angrenzenden Hang hinunter. Dort brannte er völlig aus. "Der Lkw-Fahrer hatte keine Chance", so der Schleizer Stadtbrandmeister, "er war vermutlich sogar eingeklemmt."

Zunächst sei nach dem vermissten Mann noch gesucht worden, aber nach dem Löschen fand man die verkohlte Leiche im Fahrerhaus des Lkw. Einen zunächst auch vermuteten Beifahrer habe es nicht gegeben. Für die Löscharbeiten wurde zusätzlich die Freiwillige Feuerwehr aus Hirschberg an die Unfallstelle geholt.

Ronny Schuberth beklagt, dass die Feuerwehr Probleme hatte an die Unfallstelle zu kommen, da die im Stau stehenden Fahrzeuge keine Rettungsgasse freihielten. "Da viele Fahrer sehr dicht auffuhren, gab es dann Probleme beim Rangieren der Fahrzeuge, um für die Feuerwehr Platz zu machen."

Für die Lösch- und Bergungsarbeiten war die Autobahn Richtung München in diesem Abschnitt über zwölf Stunden gesperrt.