....unser Bericht
zum Einsatz!
 
Dieselhavarie an einem Tanklager in Lössau
vermutlich mehrere Hundert Liter Dieselkraftstoff nach Unglück ausgelaufen
 

Einsatz FFw Schleiz am 01.12.2011, Alarm 08:14 Uhr

 

"Dieselkraftstoff war noch nie so teuer wie heute, hat der ADAC festgestellt", so die aktuelle Meldung des meist gehörten Radiosenders in Thüringen - Antenne Thüringen.

 

....und die Feuerwehr beseitigt zeitgleich zusammen mit Umweltdiensten und Behörden eine der größten Dieselhavarien im Saale- Orla- Kreis.

Man hätte sicherlich sehr lange mit dem wertvollen Kraftstoff fahren können, der durch ein vermutlich nicht abgeschaltetes Sicherheitsventil zunächst das Gelände einer Tankstelle verseuchte. Die Kapazität des vorhandenen Ölabscheiders konnte die Massen an Dieselkraftstoff jedoch nicht komplett zurückhalten. Somit liefen eine bisher unbekannte Menge Kraftstoff ins Kanalsystem des Schleizer Ortsteiles Lössau.

 

Aufbauend auf die Erfahrung einer Heizölhavarie im selben Ort am 09.01.2009 (Einsatzbericht hier) konnten die Kameraden der Feuerwehren Schleiz und Lössau innerhalb weniger Minuten mit wirksamen Mitteln eine größere Umweltkatastrophe verhindern.

 

Was war passiert? Von einem Tankwagen wurde planmäßig der in der Erde befindliche Vorratstank der Tankstelle befüllt. Mit einer Fördermenge von 600l/min schoss der Diesel durch das Leitungssystem in den Tank. Als Dieser voll war, sprach offenbar weder die Abschaltautomatik noch eine Sicherheitseinrichtung an. Über die ca. 4m hohe Entlüftung des Erdtanks wurde der weiter fließende Dieselkraftstoff wie in einer überdimensionalen Dusche auf dem Tankstellengelände auf einer Fläche ca. 200m² verbreitet.

 

Schnell versuchte der Fahrer des Tankwagens mit der Abschaltung der Förderpumpe weiteren Schaden abzuwenden. Zum Glück war auf Grund baulicher Vorschriften auf dem Gelände der Tankstelle ein Ölabscheider verbaut, der zunächst den größten Teil des Dieselkraftstoffes zurückhalten konnte. Trotz allem floss auch eine unbekannte Menge durch das Kanalsystem des Ortes. Am unteren Ortsende wurde in einem Hauptschacht durch die Kameraden der Schleizer Feuerwehr umgehend ein Rohrdichtkissen einsetzt. Somit konnte der Zufluss zum Fluss "Wisenta" unterbunden werden. Zu Sicherheit wurden durch die Einsatzkräfte zwei Ölsperren im Flussbett flussabwärts ausgebracht.

 

Als glücklichen Umstand kam die andauernde Trockenheit dieser Havarie entgegen. Im Kanalsystem war ein geringer Wasserdurchlauf zu verzeichnen. Umweltamt, Wasserwirtschaft, Polizei, Umweltdienst und Feuerwehr arbeiteten eng und gut abgestimmt zusammen.

Eine Schätzung des Gesamtschadens ist momentan noch nicht möglich. Die Feuerwehr Schleiz geht von einer ausgelaufenen Dieselmenge von weit mehr als 1000 Litern aus, da der Ölabscheider bereits beim Eintreffen der Feuerwehr überlief.

 

Nachdem der Ölabscheider und das Kanalsystem von der herbeigerufenen Entsorgungsfirma Winkler aus Gera abgepumpt war und die Kameraden mittels 10 Sack Ölbindemittel die gröbsten Spuren im Tankstellengelände beseitigt hatten, begannen die Einsatzkräfte mit den Reinigungsarbeiten des Abwasserkanales. Der durch den gesamten Ort verlaufende Kanal wurde mit 5000 Liter Wasser gespült und die kontaminierte Wassermenge mittels Spezialfahrzeug am unteren Ortsende abgesaugt.

Der Einsatz der Schleizer Feuerwehr war gegen 15:00 Uhr beendet.

 

Die Einsatzführung bedankt sich bei allen Einsatzkräften und den beteiligten Behörden, der Polizei und dem Entsorgungsunternehmen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit.

 


Einsatz eines Rohrdichtkissens zum Abdichten der Rohrleitung Richtung "Wisenta".
 
 
Rückstau des "Wasser-Öl- Gemisches" am Rohrdichtkissen
 
 
Verkehrte Welt? Diesel nicht im sondern um den Erdtank.
 
Ein Havariedienst aus Gera pumpt den Diesel aus dem Ölabscheider und dem Kanalsystem.
 
 
Die Feuerwehr Schleiz reinigt das Betriebsgelände, nachdem si mit 10 Sack Ölbindemittel den
auf dem Gelände verteilten Dieselkraftstoff beseitigt hatte.
 
 
Insgesamt 5000 Liter Wasser wurden abschließend durch das Kanalsystem des Ortes
durch die Einsatzkräfte gefördert und am Sammelschacht am unteren Ortsende durch
die Entsorgungsfirma abgepumpt.