....unser Bericht
zum Einsatz!
 
"Schrottplatz" auf der Bundesautobahn 9 bei Schleiz
Erneut schwerer LKW- Unfall    + + +    Feuerwehr Schleiz 11 Stunden im Einsatz
 

Einsatz FFw Schleiz am 10.10.2011, Alarm 14:54 Uhr

 

Eigentlich war der meiste auf der Autobahn befindliche Schrott schon vorher dieses zu nennende Metall, jenes der Verwertung zugeführt werden sollte. Doch es kam noch einiges an Material dazu.
Erneut kam es zu einem folgenschweren Unfall auf der Bundesautobahn 9 am Kilometer 215,8 Richtung Berlin. Wieder stand ein Pannenfahrzeug auf der rechten Fahrspur und wieder krachte nahezu ungebremst ein nachfolgender Lastzug auf das Pannenfahrzeug.
Es war wohl einer der großen schweren Lkw- Unfälle allein an diesem Tag in Thüringen.

Die Aufprallenergie war mehr als gewaltig. Der tonnenschwere Kieslaster (Ladung geschätzt 25 Tonnen) wurde durch den Aufprall komplett in den Straßengraben befördert. Ein mit Schrott beladener Großcontainer des Anhängefahrzeuges vom auffahrenden  Lastzug riss ab und krachte auf die linke Fahrspur. Mehrere Tonnen Schrott blieben schlussendlich im Bereich Mittleitplanke liegen. Der Container des Zugfahrzeuges wurde komplett auf der rechten Seite aufgerissen und dessen Schrott verteilte sich auf ca. 100 Meter Straßengraben - eine Herausforderung für Feuerwehr und Bergungsunternehmen.

Es grenzt schon an Wunder das niemand verletzt wurde -  erst beim Aufprall des Lastzuges, dann beim Unfall mit den beiden Pkw, weiter beim Umsturz des Containers. Alleine Dieser hätte mehrere Pkw begraben können. In der weiteren Folge flog tonnenweise Schrott in die Mittelleitplanken und hätte auf der Gegenfahrbahn landen können..... Glück für unwahrscheinlich viele Menschen an diesem Tag - allein an diesem Unfallort. Ob die Schutzengel der vergangenen Wochen weiterhin so viel Kraft haben werden ist unklar. Die Häufigkeit gerade der Lkw- Unfälle auf 6 Kilometer Bundesautobahn gibt doch schwer zu denken.

Ein vorsorglich alarmierter Rettungshubschrauber, DRK und Notarzt konnten wieder unverrichteter Dinge nach Hause fliegen bzw. fahren.

Durch den Unfall wurde der Tank des auffahrenden Lastzuges stark beschädigt und lief aus. Die Feuerwehr Schleiz konnte später noch ca. 300 Liter Dieselkraftstoff auffangen und der Entsorgung zuführen.

In Absprache von Einsatzführung und Polizei wurde ein System entwickelt um den schnell gebildete Rückstau von ca. 12 Kilometer wie durch einen Slalom- Parcours durch die Unfallstelle zu lotsen, bevor die Bergung der beiden Lastzüge am Abend beginnen konnte. Zuvor wurde mit Hilfe der Seilwinde des Rüstwagens der Container der Zugmaschine über Umlenkung an einem Baumstumpf gesichert um ein herabstürzen während der Vorbeifahrt hunderter Fahrzeuge zu verhindern. Hunderte Autofahrer konnten ihr Glück kaum fassen: mehrere Stunden Stau blieben ihnen somit erspart.

Die Bergung der Lastzüge gestaltete sich schwierig. Die Kameraden der Feuerwehr Schleiz halfen wo sie konnten. Mittels Plasmaschneidgerät konnte eine sperrend abgerissene Seitenplanke des vorderen Schrottcontainers beseitigt werden. Auf ca. 200m Bergungsstrecke wurde die Autobahn ausgeleuchtet. Tatkräftig halfen die Kameraden bei der mühevollen Beseitigung des Schrottes, rechts und links der Autobahn. 20 Sack Ölbinder wurden zum Beseitigen ausgelaufener Betriebsstoffe verbraucht.

Die Polizei musste mit einem Großaufgebot den Verkehr wieder einmal durch Schleiz lotsen.

Nach 11 Stunden waren alle Fahrzeuge der Schleizer Feuerwehr wieder einsatzbereit am Standort.

Die Einsatzleitung bedankt sich für die gute Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei sowie Abschleppdienste.