....unser Bericht
zum Einsatz!
 
Wieder schwerer Lkw- Unfall auf der Bundesautobahn 9 bei Schleiz
Wenn Scherben wirklich Glück bringen war der Glashaufen gerade groß genug?!
 

Einsatz FFw Schleiz am 13.09.2011, Alarm 00:59 Uhr

 

Scherben sollen Glück bringen, doch wie viele braucht man dazu? Wir hoffen es hat für alle Beteiligten gereicht, denn ein Hubschrauber und zwei Krankenwagen brachten teilweise schwerstverletzte Personen in umliegende Krankenhäuser. Trotz allem war wieder einmal viel Glück dabei, als auf der Bundesautobahn 9 zwischen den Anschlußstellen Dittersdorf und Schleiz gegen 00:50 Uhr zwei Lastzüge aufeinander krachten.

Nach ersten Erkenntnissen war ein mit Glas beladener Lastzug auf Grund von einem Reifenschaden plötzlich langsamer geworden und wollte auf der rechten Fahrbahn zum Stehen kommen. Ein nachfolgender Kühllastzug mit 20 Tonnen tiefgekühlten Johannisbeeren krachte nahezu ungebremst auf den Glaslaster.
Tonnen von Stahl bohrten sich derart ineinander, das das Fahrerhaus des auffahrenden Lastzuges komplett zerstört wurde. Ganze 30 cm breit maß noch das Fahrerhaus auf der Beifahrerseite. Zum Glück schlief der Beifahrer in der Kabine hinter den Sitzen, auf seinem Sitzplatz hätte er diesen schweren Unfall nicht überlebt.

Fieberhaft arbeiteten sich die Kameraden von Rettungsdienst und der Feuerwehr Schleiz zu den in der Schlafkabine eingeklemmten Beifahrer mittels hochmoderner Rettungstechnik vor. Die erst im vergangenen Jahr angeschaffte Rettungsplattform und das neue Rettungsgerät erwiesen sich als richtige und notwendige Technik um in solchen schwierigen Situationen effektiv helfen zu können. Auch der neue Plasmaschneider bewährte sich abermals bei dem Einsatz, diesmal vor allem bei der Unterstützung der Bergungsarbeiten.
Tonnenweise gesplittertes Glas erschwerten die Rettungs- und Bergungsarbeiten. Der Kühlaufbau des auffahrendes Lastzuges war aufgeplatzt, die Sattelplatte der Zugmaschine komplett abgerissen. Der Rahmen der Sattelzugmaschine des Glaslasters wurde komplett verbogen, der Auflieger mehrfach geknickt. Die vorgefundenen Schäden der Fahrzeuge zeugten von einer enormen Energie die beim Aufprall des hinteren Lastzuges freigeworden sind.

Zur Landung eines Rettungshubschraubers aus Bad Berka musste zwischenzeitlich die komplette Bundesautobahn gesperrt werden. In Richtung Norden lief nach Start des Hubschraubers der Verkehr wieder störungsfrei. Richtung Süden musste der Verkehr erneut durch die Schleizer Innenstadt umgeleitet werden. Die Beamten der Polizei regelten den Verkehr in Schleiz um einen Verkehrskollaps zu verhindern.
Trotz Unterstützung der Bergungsarbeiten durch die Schleizer Feuerwehr rechnen die Verantwortlichen des Bergungsunternehmens mit einer weiterhin kompletten Sperrung der Richtungsfahrbahn Nürnberg bis in die späten Nachmittagstunden.

Die Stundenlang arbeitenden Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr hatten nun die 2. Nacht in Folge kaum geschlafen. Erst 24 Stunden zuvor waren sie zu einen Brand in Schleiz ausgerückt (mehr dazu hier).
Die Herstellung der Einsatzbereitschaft dauerte bis 11:00 Uhr an.

Die Einsatzleitung bedankt sich für die gute Arbeit aller Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst, Polizei sowie Abschleppdienst.