...unser Bericht zum Einsatz!

Ein Lastzug brennt auf der Bundesautobahn 9 komplett aus
Kameraden der Schleizer Feuerwehr sind nach Feierabend 9 Stunden lang im Einsatz
 
 
13.04.2010  (nicht Freitag- Dienstag!!!)  Alarm FFw Schleiz  18:45 Uhr

Währenddessen sich viele schon gemütlich den Abend gestalteten, begann wie jedem Dienstag um 18:30 Uhr die Ausbildung in der Schleizer Feuerwehr. Thema heute:   Atemschutzausbildung mit Notfalltraining. Die Ausbilder begannen mit Ihren Ausführungen, erste Geräte wurden vorbereitet ......

... Gleichzeitig fährt ein mit Joghurt, Käse, Würstchen und Margarine beladener Lastzug auf der Bundesautobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Schleiz und Dittersdorf. Plötzlich bemerkt der Fahrer ca. am Kilometer 222, 5 Flammen aus dem Motorenbereich seines Lkw. Er steuert geistesgegenwärtig das brennende Fahrzeug am Parkplatz Görkwitz vorbei, um keine anderen Verkehrsteilnehmer zu gefährden.  Die Fahrt geht weiter bis zum Kilometer 218,5 - auf die dortige Reparaturspur. Er schnappt sich noch ein paar Unterlagen, springt aus seinem Lastzug und schon steht das gesamte Fahrerhaus in Flammen. Zum Glück wurde er dabei nicht verletzt.

Um 18:45 schrillen die Meldeempfänger der Schleizer Einsatzkräfte. Rund 15 Kilometer sind es bis zum Einsatzort. Die bereits um 18:57 Uhr ankommende Einsatzleitung geht sofort zur Lageerkundung über. Keiner verletzt, Fahrzeug im Vollbrand, kein Gefahrgut und Löschteich ca. 400 Meter entfernt, so die ersten Lageerkenntnisse-  ein koordinierter Einsatz kann beginnen.

Plötzlich knallen Sprayflaschen waagerecht bis in die Gegenfahrbahnen. Die herangeeilten Beamten der PI Saale - Orla sperren umgehend alle Fahrbahnen. Das Löschgruppenfahrzeug und das Tanklöschfahrzeug sind inzwischen eingetroffen, der Schaumangriff beginnt.

Nun eine neue Gefahr. Waagerecht fast 3 Meter lang eine Stichflamme in Richtung Mittelleitplanke, dann ein gewaltiger Knall. Eine Gasflasche? Später stellt sich heraus, ein Luftkessel hatte es zerlegt. Mit mulmigen Gefühl löschen die Einsatzkräfte weiter.
Währenddessen quälen sich andere Einsatzkräfte durch Morast und bauen eine ca. 400 Meter lange Wasserstrecke von einem nahen Teich zu Ersatzstelle auf. Ca. 20.000 Liter Wasser werden durch diese Leitung zu den Einsatzfahrzeugen gefördert.

Nach ca. 25 Minuten sind die Flammen niedergeschlagen. Die Restablöscharbeiten werden unterbrochen. Die Kameraden reinigen nun die Überholspur in Richtung Berlin. Richtung Nürnberg rollt der Verkehr bereits wieder. Nach weiteren 15 Minuten ist eine Fahrbahn Richtung Norden ebenfalls befahrbar.

Der nachgeführte Gefahrgutwagen wird eingesetzt um ca. 1000 Liter Diesel abzupumpen, die noch paar Minuten vorher lichterloch brannten. Zuvor wurden mittels Motortrennschleifer die Seitenbleche des Kühlaufbaus entfernt.

Gemeinsam mit einem Abschleppunternehmen aus Plauen werden die Kartons mit der Kühlwahre abgeladen und die Rettungsschere der Feuerwehr wird zum Verkleinern der hoch aufgeladenen Sattelzugmaschine eingesetzt. Zwei Ölsperren werden in Absprache mit der Unteren Wasserbehörde des Schleizer Landratsamtes im Bachlauf neben der Autobahn eingesetzt.

Nach Rund 7 Stunden sind die Einsatzkräfte wieder im Gerätehaus. Das große Reinigen und Aufräumen sowie die Neubestückung der Fahrzeuge beginnt. Nach 9 Stunden gehen die Lichter im Gerätehaus aus...  es war mehr wie ein langer Tag.

Die Einsatzleitung bedankt sich bei allen 23 Einsatzkräften für die gute Arbeit und die hohe Einsatzbereitschaft. Weiterhin danken wir unserm Küchenchef, den Beamten der PI Saale- Orla, dem Abschleppunternehmen, der Firma Winkler- Entsorgung aus Gera und der Rettungsleitstelle für die gute Zusammenarbeit.