Erfolgreiche Zusammenarbeit der Rettungsdienste und Feuerwehr zur Rettung zwei verschütteter "Bauarbeiter"

Zentrum der Stadt Schleiz Schauplatz einer Großübung
Bericht der OTZ Schleiz am 26.08.2009
 
 

Schwerer Unfall auf der Baustelle

Glücklicherweise gestern Abend nur eine Übung auf dem Schleizer Neumarkt
Von OTZ-Redakteur Uli Drescher Schleiz. Ein gefährliches Szenario bot sich den überraschten Passanten gestern in den späten Nachmittagsstunden auf dem Schleizer Neumarkt. Ein Bagger hing über einer abrutschenden Baugrubenwand, zwei Metallstützwände waren umgekippt und angeblich zwei Bauarbeiter unter den Erdmassen verschüttet. Ein Fall für die Freiwilligen Feuerwehren der Region und die Rettungsdienste.

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Schleiz, Oschitz, Möschlitz und Tanna erfuhren erst später das, was beim Bäcker schon längst Tagesgespräch war - es ist eine Übung. Glücklicherweise, denn man mag sich nicht wirklich vorstellen, was im Ernstfall geschehen könnte, wenn das passiert, was gestern nur gestellt war. Die Mitarbeiter der Firma Krumpholz hatten beim Einbuddeln der beiden Puppen ganze Arbeit geleistet. Die Kameraden der Feuerwehren gruben sich im Schweiße ihres Angesichts mit Hacke und Schaufel durch die Erdmassen und mussten auch noch ein schweres altes Wasserrohr freilegen, bis sie die Verschütteten zu sehen bekamen. Der DRK-Rettungsdienst und die Wasserwacht bereiteten derweil ein Notzelt mit Liegen und einen Organisations-Stützpunkt vor. Notarzt und Rettungsdienst standen bereit, um helfen zu können. Zuvor musste auch noch ein vermuteter Gasaustritt messtechnisch geklärt werden. Nicht ganz einfach war es, den vielen Zuschauern am Rande des Geschehens begreiflich zu machen, dass sie den Platz zu räumen hatten.

Endlich konnten die Kameraden nach etwa einer Stunde melden, dass Kopf und Oberkörper des ersten Verschütteten frei lagen. Er wurde - durch Decken geschützt vor den Blicken vieler Neugieriger - zum Notzelt transportiert. Kurz darauf konnte auch der zweite "Bauarbeiter" geborgen werden.

Stadtbrandmeister Ronny Schuberth zog am Ende der Übung eine überwiegend positive Bilanz. "So eine Großübung auf einer Baustelle haben wir zum ersten Mal gemacht und dafür hat alles recht gut geklappt", so Ronny Schuberth. Die Geheimhaltung sei ein Problem gewesen, aber wenn man so etwas vorbereiten muss, kann man das schwer vor der Öffentlichkeit verbergen. Der Stadtbrandmeister dankte dem Niederlassungsleiter der Firma Krumpholz in Schleiz, Albrecht Kretzschmar, und seinen Mitarbeitern, die immerhin eine Stunde zu tun hatten, um die Unfallstelle zu präparieren. "Ich bin zufrieden, über kleine Fehler müssen wir noch reden", sagte Ronny Schuberth am Ende und traf sich mit den Kameraden gegen 19 Uhr zu einer Auswertung des Geschehens. Bei allen Beteiligten war die Hoffnung zu hören, dass so etwas nie passieren sollte.


Einsatzführung bedankt sich bei allen Mitwirkenden:

Die Einsatzführung der Schleizer Feuerwehr bedankt sich im Zusammenhang mit der Übung vor allem:

der Firma Krumpholz für die tatkräftige und kostenfreie Unterstützung bei der Vor- und Nachbereitung

den Kameraden des DRK Schleiz, der Wasserwacht und der Notärztin

den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehren Möschlitz, Tanna und Schleiz

dem Übungsbeobachter KBI Uwe Tiersch

der Rettungsleitstelle Saalfeld

dem Herrn U. Drescher der OTZ, LR Schleiz

den Beamten der PI Saale- Orla, die leider versehentlich nicht alarmiert worden

Außerdem dankt die Einsatzführung den Bewohnern und Gästen im Umfeld des Übungsortes für das entgegengebrachte Verständnis für die unabdingbaren Behinderungen während der Übung.
 

 

 
 
 
 
 
 
 
Zahlen und Fakten zum Einsatz:

48 Einsatzkräfte der Feuerwehren und 8 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes bemühten sich um die beiden Bauarbeiter.
Zusätzlich waren weitere Kräfte von Rettungsdienst und Feuerwehr sowie THW in Planung.

Die Einsatzkräfte waren mit 11 Feuerwehrfahrzeugen und 3 Fahrzeugen des Rettungsdienstes im Einsatz.

Fiktiv war ein Rettungshubschrauber, ein weiterer RTW und Notarzt geplant.

Durch die SEG Wasserwacht und dem Rettungsdienst wurde eine Evakuierung gefährdeter Anwohner auf Grund Verdacht Gasaustritt vorbereitet.

Die Handschachtarbeiten zu den verschütteten Bauarbeitern dauerten ca. 70 Minuten an, mehrfach wurden dabei die Einsatzkräfte ausgetauscht, die sehr erschöpft vom Rettungsdienst betreut worden.

Vor Einsatz der Kameraden zur Rettung musste der verdächtigte Gasaustritt untersucht, der Bagger und die Baugrube gesichert und die Löschbereitschafft hergestellt werden.

Die Übung musste auf Grund einer Wahlkampfveranstaltung bereits um eine Woche verschoben werden.