Erfolgreiche Zusammenarbeit der Rettungsdienste und Polizei zur Rettung einer Frau aus der Schweiz

Bundesautobahn 9 bei Schleiz wieder einmal Schauplatz eines schweren Verkehrsunfalls
 
 

19.04.2009  16:44 Uhr   

Eigentlich war es ein Sonntag wie aus dem Bilderbuch. Die Kinder genießen ihren letzten Tag in den Ferien, die Motorsportfans feiern das 11. ADAC- Bergrennen auf dem Schleizer Dreieck. Andere strömen in die Wisentahalle zum Frühlingskonzert der Vogtlandphilharmonie und in der Stadt bummeln die Spaziergänger durch die Straßen bei herrlichsten Sonnenschein - eine Ruhe die man durchaus genießen kann.

Doch urplötzlich kommt Bewegung die Kreisstadt. Polizeiwagen, Notarztwagen sowie Rettungswagen fahren mit Sonderrechten durch die Stadt in Richtung Oschitz. Die Fahrer einzelner Pkws scheinen es auch ziemlich eilig zu haben. 5 Minuten später:    Die Feuerwehr rückt auch aus  ....  da ist wohl wieder einmal Schlimmes passiert, denkt sich so der Schleizer.

Gemeldet war ein Verkehrsunfall auf der Bundesautobahn 9 am Kilometer 226 Richtung Berlin. Ein markanter Unfallschwerpunkt. Die Kameraden wissen was zu tun ist. Gefährlicher Einsatzort, besondere Aufmerksamkeit gilt der Verkehrsführung und der eigenen Sicherheit, mehr noch wie sonst auf der Autobahn.

Etwas Träge machen manche Autofahrer den Einsatzfahrzeugen Platz. Wir sind doch nicht zum Spaß unterwegs, denken die Einsatzkräfte. Es geht hinaus ins Industriegebiet dann links Richtung Autobahn über die Brücke rechts... Was ist heute los? Kein Stau? Weiter geht's, am Kilometer 226 kein Unfall?
Wäre ja eigentlich gut doch mittlerweile gibt es eine neue Lagemeldung der Rettungsleitstelle. Der Unfallort liegt zwischen den Anschlussstellen Dittersdorf und Triptis.    -   Schlechte Unfallmeldung von Autofahreren, keine Seltenheit, verlorene Zeit -  schießt den Kameraden durch den Kopf.

Am Kilometer 210 beginnt der Rückstau. Dann am Kilometer 208,8 sieht man dann die ganze Tragik schon beim Heranfahren. Ein Fahrzeug steht "Hochkant" am Baum. Was wird uns nun erwarten?

Polizei und Rettungsdienst haben gute Vorarbeit geleistet. Genug Platz ist da, erste Behandlungsmaßnahmen der eingeklemmten Frau aus der Schweiz haben begonnen. Wo ist die 2. Person? Schon gerettet! - ein erstes aufatmen.
Nun gilt alle Konzentration der Frau im Fahrzeug. Noch während die restlichen Einsatzkräfte anrücken fliegen ihnen schon die ersten Einsatzkommandos entgegen.
Abstützsystem, Rettungsgerät, Glasmaster, Leitern ....jeder Handgriff sitzt, währenddessen paar Meter hinter den Kameraden auf der Überholspur bereits der Verkehr wieder rollt.

Was hat sich wieder einmal gezeigt? Bestmögliche Ausstattung und Ausbildung helfen ungemein weiter.

Das Abstützsystem wurde rasch in Stellung gebracht. Währenddessen gingen die Behandlungsmaßnahmen von Notarzt und Rettungssanitätern weiter voran. Die Frontscheibe wurde herausgesägt und schon war der erste Rettungszylinder eingebaut.

Mit äußerster Vorsicht konnte das inzwischen bestens stabilisierte Fahrzeug zunächst so weit auseinandergedrückt werden, das die Frau in ihrer misslichen Lage etwas entlastet wurde. Mit gezielten Handgriffen wurde das Dach an vorbestimmten Stellen geschnitten.
Dann ging es schnell. Noch einmal mit Rettungszylinder und Spreizer gedrückt.... die Frau wurde aus dem Fahrzeug gehoben und umgehend ins nächste Krankenhaus gebracht.

Groß Lob an die Kameraden. Alles hatte wieder bestens geklappt. Die gerettete Frau wird hoffentlich bald wieder gesund nach Hause reisen können.

Um weitere Verkehrsbehinderungen zu minimieren kam nun abschließend die Seilwinde des Rüstwagens zum Einsatz. Mit nur ca. 5 Minuten Vollsperrung stand das Fahrzeug wieder auf den Rädern, der Abschleppdienst kann kommen.

Zum Schluss nur noch ein Zitat eines Beamten vor Ort:

 
"Es zeigt sich immer wieder, mit der Feuerwehr Schleiz ist immer ein gutes Zusammenarbeiten"...

Dieses Lob sei heute einmal allen beteiligten Kameraden weiterzugeben, auch den Kameraden des Rettungsdienstes sowie dem diensthabenden Notarzt.
Die gute Zusammenarbeit mit dem DRK, den Notärzten und der PI Saale- Orla liegt uns sehr am Herzen, denn nur so können wir unsere Aufgaben mit bester Qualität erfüllen. Daher auch unser Dank an alle Beteiligten von Polizei und Rettungsdienst!

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz