Vollsperrung der Autobahn nach Unfall untypischer Verkehrsmittel
Man sollte stets mit Allem rechnen:   
Schiff und Straßenbahn auf der Bundesautobahn 9 unterwegs
 

24.03.2009  03:09 Uhr   

Gefahr durch erneuten Schneefall wurde für den 24.03.2009 gemeldet, von Schiffen und Straßenbahnen war wohl eher keine Rede. Unglaublich, die nächste Schiffsanlegestelle ist in ca. 10 km Entfernung, die nächste Straßenbahnhaltestelle gar erst in 45 km.

Was so alles über die Autobahn transportiert wird ist aber nicht das Problem. Wie man mit dem plötzlich vor der Frontscheibe auftretenden (zugegeben etwas ungewöhnlichen) "Hindernis" umgeht scheint eher den Kraftfahrer zu überfordern, oder gab es einen technischen Defekt?

Warum ein Lastwagen gegen 03:00 Uhr auf der Bundesautobahn 9 am Kilometer 228 Richtung Nürnberg auf das vor ihm fahrende Gespann auffuhr (bestehend aus Wohnmobil mit Hänger und einem ca. 7 m langen Sportboot) werden die Beamten der PI Saale- Orla sicherlich herausfinden.
Eher tragisch, 2 Personen wurden bei diesem Unfall verletzt. Ein ca. 350 Meter langes Trümmerfeld wurde durch die Kameraden der FFw Schleiz beseitigt und auslaufende Flüssigkeiten gebunden.

Der Anhänger hatte sich bis weit hinter die Vorderachse des Lkw "gebohrt"
, mittels Motortrennschleifer wurden die beiden Fahrzeuge wieder getrennt. Trotz allem hatten die Unfallbeteiligten noch einmal Glück im Unglück, nach ersten Angaben waren die Verletzungen der Personen nicht schwer.

Das nächste eher ungewöhnliche Fahrzeug wurde im Übrigen in wenigen Meter Abstand entdeckt. Eine Straßenbahn stand im Stau, Passanten waren allerdings nicht an Bord.

Erst gegen 7:00 Uhr waren die Fahrzeuge wieder einsatzbereit an ihrem Standort, pünktlich genug, dass die Kameraden ihrer regelmäßigen Arbeit nachkommen konnten.

Zeitungsberichte:

OTZ 25.03.2009   mehr hier

Kommentar OTZ  mehr hier

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

 
 

Truck rammt Bootsanhänger

Schwerer Unfall auf A9: Sportboot bohrt sich ins Führerhaus - Straßenbahn steht im Stau
Von OTZ-Redakteur Uwe Lange Schleiz.

 Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz wurden gestern kurz nach drei Uhr zu einem schweren Verkehrsunfall auf die A9 gerufen. "Verkehrsunfall, Lkw gegen Brückenpfeiler" - diese Information hatten die Kameraden laut Aussage des Stadtbrandmeisters Ronny Schuberth von der Rettungsleitstelle aus Saalfeld erhalten. Die Unfallstelle lag am Kilometer 228 der Richtungsfahrbahn Nürnberg, also in unmittelbarer Nähe der Railaer Brücke. Der Truck hatte aber keinen Brückenpfeiler, sondern einen Bootsanhänger gerammt.

Was war genau passiert? Dazu die Polizei: Ein 48-Jähriger war mit seinem Wohnmobil samt Bootsanhänger zur Unfallzeit auf der A9 in Richtung Süden unterwegs. Auf besagtem Anhänger befand sich eine sieben Meter lange Segelyacht. Ebenfalls in Richtung Nürnberg rollte ein 53-Jähriger mit seinem Truck. Aus bislang ungeklärter Ursache fuhr der Sattelzug auf den Bootsanhänger. Bei dem Aufprall bohrte sich das Sportboot teilweise ins Führerhaus des Lkw. Der Anhänger verkeilte sich unter dem Laster. In der Folge schob der Lkw das Gespann über 30 Meter auf dem rechten Fahrstreifen vor sich her, wobei das Boot den Heckbereich des Wohnmobils völlig zerstörte. Der Anhänger riss vom Wohnmobil ab und wurde vor dem Laster weitere Meter vorwärts geschoben.

Zwei Personen wurden bei diesem Unfall zum Teil leicht verletzt und mussten nach Polizeiangaben in ein Krankenhaus gebracht werden. Die A9 wurde über vier Stunden voll gesperrt. Der entstandene Sachschaden wird auf zirka 80 000 Euro geschätzt.

Ein Trümmerfeld zog sich weit über 100 Meter über die drei Fahrstreifen der Autobahn. "Als wir eintrafen, hatte der Rettungsdienst die Verletzten bereits versorgt", erinnerte sich der Schleizer Stadtbrandmeister. Mit insgesamt fünf Fahrzeugen waren er und seine Kameraden zur Unfallstelle geeilt. Dort trafen sie auf das bereits erwähnte schwer beschädigte Wohnmobil und den Lkw, in den sich der Bootsanhänger nach Angaben von Ronny Schuberth bis hinter die Vorderachse gebohrt hatte. Auslaufende Flüssigkeiten mussten durch die Kameraden aus der Kreisstadt gebunden werden. Weiterhin räumten sie die Trümmerteile von den Fahrspuren. Mittels Motortrennschleifer wurden Bootsanhänger und Lkw dann auch wieder voneinander getrennt.

Bei der Heimfahrt trafen die Schleizer Feuerwehrmänner wenige hundert Meter hinter den Unfallstelle auf eine Straßenbahn - bis zur nächsten Haltestelle sind es geschätzte 45 Kilometer - die im Stau stand. Fortbewegt wurde diese allerdings mittels Tieflader.

Gegen 6.15 Uhr rollte die Feuerwehr wieder im Schleizer Gerätehaus ein. "Gegen 7 Uhr waren die Fahrzeuge einsatzbereit an ihrem Standort. Pünktlich genug, dass die Kameraden ihrer regelmäßigen Arbeitszeit nachkommen können", so der Stadtbrandmeister am Schluss seiner Einsatzschilderung.


Freizeit auf der A 9

Von Uli Drescher (OTZ)

Autobahn-Feuerwehr müsste sie wohl eigentlich richtig heißen, die Freiwillige Feuerwehr in Schleiz. Wieder einmal haben sich die Kameraden freiwillig einige Stunden Nachtruhe um die Ohren geschlagen, um die Folgen eines Unfalls auf der Autobahn zu beseitigen. Es war insgesamt bereits der 30. Einsatz in diesem Jahr. Viele Einsätze gehen auf das Konto unachtsamer Autofahrer, die sich selbst über- oder die Risiken auf der Fahrbahn unterschätzen. Unfälle auf der Autobahn kosten viel Zeit, sind mit umfangreichem personellen und technischen Aufwand verbunden. Es ist aber nicht nur der Schlaf, um den die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr gebracht werden. Es ist auch das Risiko, dass sie gerade bei Bergungsarbeiten selbst eingehen und es ist das Verständnis, das Familien und Arbeitgeber für das lebensrettende "Hobby" der Männer und Frauen in den Feuerwehruniformen haben müssen.