Einsatzserie der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz im November 2008

9 Einsätze innerhalb von nur 4 Tagen
 
Eine ganze Serie unterschiedlichster Einsätze beschäftigte die Kameraden der Feuerwehr Schleiz vom 18.11.2008 bis 21.11.2008. Dabei sei nicht zu vergessen, ihre Arbeit sowie den Ausbildungsdienst absolvierten sie zusätzlich auch noch.

Begonnen hat alles am 18.11.2008 um 18:34 Uhr, als die Brandmeldeanlage der Böttgerturnhalle auslöste. Sicherlich völlig unbeabsichtigt wurde durch einen Schuss mit dem Fußball ein Handmelder innerhalb der Halle getroffen - wohl eher auch ein ungünstiger Standort für ein sensibles Alarmierungsgerät.

Noch in der selben Nacht, dann aber schon am 19.11.2008 kam es zur nächsten Alarmierung.

 

 

Die Anzahl der Schutzengel der Insassen des verunfallten Fahrzeuges lässt sich gar nicht mehr ermitteln, dafür aber sicherlich der Hergang des Unfalles am 19.11.2008 auf der BAB 9 am bekannten Kilometer 226,5 Richtung Berlin zu jenem um 02:26 Uhr die Kameraden der FFw Schleiz alarmiert wurden. Aus bisher unklarer Ursache war ein Kleintransporter zunächst in die linke Leitplanke und dann nach rechts in die Leitplanke und Schallschutzwand der Brücke "Industriestraße" gekracht. Anschließend kam das Fahrzeug quer zur Fahrbahn zum Stehen. Unmittelbar nach der Flucht aus dem Wagen krachte ein nachfolgender Lastzug voll in die Fahrerseite des Transporters, was wäre wenn... die Bilder sprechen für sich.

Aufgabe der Feuerwehr war es zum Glück nur, das Trümmerfeld und ausgelaufene Betriebsmittel zu beseitigen.

Damit war die Nacht für die Einsatzkräfte gelaufen. Nach der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft gab es ein ausgedehntes Frühstück zu Hause. Dann warteten die Arbeitgeber auf ihre Angestellten bis um 10:50 Uhr die nächste Alarmierung anstand. Diesmal hatte die Brandmeldeanlage in der Firma HVT ausgelöst. Der Einsatz konnte zwar abgebrochen werden, dafür wartete schon die nächste Aufgabe auf der Rückfahrt auf die Kameraden von Schleiz.

Hier begann der schrecklichste Teil der Einsatzserie. Sie unterstützten im Rahmen der Amtshilfe die Kollegen der PI Saale Orla bei der Fahrzeugabdeckung und anschließenden Bergung des Fahrzeuges am Schleizer Lidl, in dem eine Person verstorben war. Tief berührt und ergriffen standen sie zunächst fassungslos vor dem Fahrzeug, denn die Person war allen bestens bekannt.

Zu einer weiteren Alarmierung kam es, um die Person nach Abschluss der Ermittlungsarbeiten durch die Kriminalpolizei Saalfeld zu bergen. Den Kameraden war die Trauer und Erschütterung um den Tod eines sehr aktiven, jungen und beliebten Kameraden einer Schleizer Ortsteilfeuerwehr ins Gesicht geschrieben.

Die Einsatzserie sollte aber weitergehen. Am 20.11.2008 meldeten starke Böen und Regen den nahenden Winter an. Es dauerte nicht lang, dann ertönten wieder die Meldeempfänger der Einsatzkräfte. Ein umgestürzter Baum versperrte die Bundesstraße 282 zwischen der Waldkurve und Mielesdorf. Ein Kleintransporter konnte offenbar nicht mehr bremsen und fuhr darüber hinweg. Erheblicher Schaden an Achsen und dem Fahrzeugunterbau waren das Ergebnis dieses Unfalles, verletzt wurde zum Glück niemand.

 
 
 
Nur wenige Stunden später, die Fahrzeuge waren wieder gereinigt und einsatzbereit, der nächste Alarm. Diesmal war es eine Brandmeldung:  "Starke Rauchentwicklung im Nebengebäude, Sonderpädagogisches Zentrum am Schießhausweg in Schleiz"

Offenbar hat ein Saunaofen auch seinen "eigenen Kopf". Im Nebenobjekt des Wohnheimes brach ein Feuer in einer über 10 Jahre zu diesem Zwecke ungenutzten Sauna aus. Bisher ist noch völlig unklar, warum der Ofen "selbstständig" (?) seine Funktionstüchtigkeit nachweisen wollte. Zwischenzeitlich wurde die ehemalige Sauna zum Lagerraum umfunktioniert, was schließlich zur Entzündung brennbarerer Stoffe auf und nahe des Saunaofens führte.

Das Feuer erlosch vermutlich mangels Sauerstoff, erzeugte jedoch viel Qualm im gesamten Objekt.

Die um 21:18 Uhr alarmierten und rasch vorrückenden Kräfte der Feuerwehr Schleiz fanden schließlich die Sauna, wie oft üblich, in der äußersten Ecke des 2 stöckigen Objektes, mussten jedoch zuvor im Rahmen der Lageerkundung mehrere Türen gewaltsam öffnen.

Es bestand im gesamten Zeitraum keine Gefahr für die Bewohner des Wohnheimes.

Die Einsatzkräfte aus Möschlitz konnten den Einsatz auf der Anfahrt abbrechen.

 
 
 
 
Wieder war eine Nacht für die Schleizer Einsatzkräfte vorbei, in jener der Schlaf nur eine Nebenrolle hatte, viel gab es jedenfalls nicht davon.
Nach den Einsätzen gilt es immer wieder, Fahrzeuge, Technik und persönliche Schutzausrüstung so herzustellen, wie wenn nichts gewesen ist.
 
Für Freitag den 21.11.2008 war nichts Gutes vorausgesagt worden. Die Wetterdienste warnten schon die ganze Woche vor starkem Schneefall, Sturm und Eisglätte.
Um so ungewöhnlicher war dann zunächst, dass ausgerechnet nach heftigen Schneetreiben die Einsatzkräfte um 15:06 Uhr zu einen Wasserschaden am Schleizer Komtursteig alarmiert worden.

Mit dem Gewicht des Schleizer Wehrführers konnte das Überlaufen des Kanales nur eingedämmt werden.

Der bauliche Mangel im Leitungssystem konnte jedoch durch die Feuerwehr nicht beseitigt werden. Deshalb wurde die Schadenstelle auch nur abgesperrt, weitere Maßnahmen müssen nun die Stadt Schleiz oder der Abwasserzweckverband in die Wege leiten.

 
 
Zum Glück kamen die gemeldeten Unwetter nicht so schlimm wie ursprünglich befürchtet. Um 15:26 Uhr wurden die Kameraden der Schleizer Feuerwehr auf die B 282 Nahe der Waldkurve zu zwei umgestürzten Bäumen alarmiert. Aus ersten Erkenntnissen war der Saale- Orla- Kreis von den Unwettern kaum betroffen.

 
 
Die Schleizer Wehrführung bedankt sich bei allen Einsatzkräften der Schleizer Feuerwehr für die ausgezeichnete Einsatzbereitschaft in den doch anstrengenden letzten Tagen. Sicherlich ist eine solche außergewöhnliche Häufung von Einsätzen eher selten, beweist aber den hohen Einsatzwert der freiwillig arbeitenden Kameradinnen und Kameraden.

Besonderer Dank gilt auch deshalb, dass es uns  trotz des schweren Verlustes des Kameraden einer Ortswehr und folglich teilweise blank liegenden Nerven immer wieder gelang, die Aufgaben mit hoher Qualität zu lösen.