Presseinformation der
Polizei (03.04.2008)
"Junge Frau bei
tragischem Unfall tödlich verletzt
BAB 9, Richtung
Nürnberg, zwischen AS Schleiz und Lobenstein, Saale-Orla-Kreis:
Eine 28 jährige Frau wurde gestern
Abend gegen 20.30 Uhr bei einem Unfall auf der A 9 in der Nähe der
Anschlussstelle Schleiz tödlich verletzt. Ein BMW, in dem sie als
Beifahrerin unterwegs war, geriet auf regennasser Fahrbahn ins
Schleudern, prallte in die rechte Leitplanke und kam auf dem rechten
Fahrstreifen zum Stehen. Der 35 jährige Fahrer stieg aus und lief zur
Mittelleitplanke, die junge Frau stieg ebenfalls aus, lief aber in
Richtung Pannenstreifen. Im selben Moment wurde sie von einem Reisebus,
der versuchte auszuweichen, erfasst und getötet. Auf den stehenden BMW
fuhr dann noch ein nachfolgender LKW auf. Der Fahrer des BMW erlitt
einen Schock, der 51 jährige Fahrer des Busses sowie seine 31 Fahrgäste
blieben unverletzt. Sie alle wurden an der Unfallstelle durch
Notfallseelsorger betreut. Auch 22 Kameraden der Schleizer Feuerwehr
waren im Einsatz. Der entstandene Gesamtschaden beträgt ca. 31.000 Euro.
Die BAB 9 musste für ca. 4 Stunden voll gesperrt werden."
Die Kameraden der FFw
Schleiz wurden um 20:55 Uhr zu diesen unfassbaren Unglück auf die
Bundesautobahn 9 Nahe Schleiz alarmiert. Ihr Auftrag: Ausleuchten der
Unfallstelle nach einem Unfall mit tödlichen Ausgang.
Zunächst allerdings
hatten die Einsatzkräfte ganz andere Sorgen.
Die Anfahrt zur
Einsatzstelle war trotz der drei Fahrspuren und einer Standspur nur mit
viel "schlichten, rücken und sortieren" möglich. Wie "Pinguin- Männchen
im Winterquartier" waren die Fahrzeuge förmlich aneinandergekuschelt.
Von einer
Rettungsgasse zwischen 2. und 3. Fahrbahn war nichts zu sehen. Selbst
ein Radfahrer hätte kaum eine Chance zum Vorwärtskommen gehabt. Die
"Könige der Straße", die Brummi- Fahrer, hatten ihre 40- Tonner auf alle
Fahrspuren gut verteilt. Irgendwie wollte offenbar jeder noch ein, zwei
Meter für sich ergattern.
Um so besser war dann
der Einsatzort gesichert. Da noch die Polizei über genügend Kräfte
verfügt, war die Unfallstelle an sich gut abgesichert, trotz
anfänglicher Kurvenlage am Einsatzort.
Über 250 Meter waren
Fahrzeugteile verteilt. Mit 8000 Watt Lichtleistung unter Zuhilfenahme
der Drehleiter (effektive Beleuchtung von oben) konnte durch die
Schleizer Einsatzkräfte die Unfallstelle zur Unfallaufnahme gut
ausgeleuchtet werden.
Im hellen Licht wurde
das wahre Grauen erst sichtbar. In der Absicht sich zu retten, wurde
offenbar die Beifahrerin des Pkw frontal vom ausweichenden Bus erfasst.
Trotz aller Tragik
können die Insassen des Busses ihrem Fahrer noch dankbar sein. Kaum
auszudenken was passiert wäre, wenn der auf der Standspur ausweichende
Bus die Leitplanke durchbrochen hätte... dort ist ein 4 Meter Abhang!
Nun haben die
Businsassen ein dramatisches Ereignis zu verarbeiten. Verletzt wurde im
Bus niemand.
Nach Datenerfassung
und Spurensicherung wurden die Insassen des Reisebusses nach
Rudolphstein zum Restaurant "Frankenwald" gebracht, wo sie von 4
Notfallseelsorgern aus dem Saale- Orla- Kreis versorgt wurden.
Unterdessen war die Polizei mit Unterstützung der Feuerwehr mit der
Unfallaufnahme beschäftigt. Anschließend säuberten die Kameraden der FFw
Schleiz die Fahrspuren von der weit verstreuten Trümmern.
Erst gegen 3 Uhr
gingen die Lichter im Feuerwehrgerätehaus wieder aus, alle
Einsatzfahrzeuge waren wieder gereinigt und bestückt an ihrem Standort.
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