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Feuerwehr Schleiz baut "Brücke" über die Bundesautobahn nach Überflutung

 

  22.07.2007    Schleiz - Starkregen lässt Autobahnabschnitt "absaufen"

Die Autofahrer haben nicht schlecht gestaunt als sie die Bundesautobahn bei Schleiz in Richtung Berlin passierten. Währenddessen sich die Autofahrer in Richtung Nürnberg mehrere Stunden gedulden mussten, konnten die in Richtung Berlin durch eine schnell erbaute "Brücke" ohne Verkehrseinschränkungen fahren  -  und das ohne Architekt und Baugenehmigung.

Nach der Überflutung der Richtungsfahrbahn Nürnberg und der Parkplatzeinfahrt am Kilometer 223 wurden die Schleizer Kameraden um 04:05 Uhr alarmiert. Zuvor waren bereits mehrere Fahrzeug, darunter ein Bus, auf Grund von Aquaplaning in die Leitplanken gekracht. Ersatzteile mehrerer Fahrzeuge wurden später sichergestellt.

Auf ca. 150 Meter waren die Richtungsfahrbahnen komplett Land unter. Auf der rechten Fahrbahn stand das Wasser 30 cm hoch, auf der Einfahrt des Parkplatzes sogar noch höher. Die Wassermassen schossen vom angrenzenden Feld in den Straßengraben und drückten anschließend auf die Fahrbahnen. Die Abflussrohre hatte keine Chance das Wasser abzuleiten. Mehrere neue Teiche entstanden rechts und links neben der Bundesautobahn, ohne das sie jemand wollte. 

Die Schleizer Einsatzführung entschied die ca. 150.000 Liter Wasser über die Gegenfahrbahn zur talabwärts gelegenen Wiese zu fördern. Der Verkehr sollte zumindest auf der Gegenfahrbahn nicht auch noch beeinträchtigt werden. So wurde schnellstens die Drehleiter nachgefordert und eine Leiterbrücke gebaut.

Ungeduldige Autofahrer, die teilweise zu Flugterminen unterwegs waren, hatten allerdings wenig Verständnis, das die Autobahn gesperrt werden musste.

Um 07:19 Uhr konnte die letzte Fahrbahn dem Verkehr wieder freigegeben werden. Bereits ca.1 Stunde früher war eine Fahrbahn geräumt, gereinigt und freigegeben worden.

Ein kleiner Teil der geförderten Wassermenge wurde gleich wieder auf die Fahrbahnen gespritzt, um Diese zu reinigen.

Während der Arbeiten unterstützen die Einsatzkräfte zusätzlich die Polizei bei der Bergung eines im Stau auf Grund einer Batterieschwäche liegen gebliebenen Fahrzeuges.

Bereits am Vortag waren die Kameraden der Schleizer Feuerwehr mehrfach unterwegs. Um 9:49 Uhr wurden sie zunächst zu einer Übung zu einen angenommenen Werkstattbrand nach Lössau alarmiert. Hätte der Stadtbrandmeister um diese Zeit gewusst, was in den folgenden Stunden noch alles passiert, die Übung wäre glatt ausgefallen.

Um 17:53 Uhr waren die Schleizer Einsatzkräfte unterwegs zu einen Verkehrsunfall zwischen Weckersdorf und Lössau auf der B 94 kurz nach dem Abzweig Kirschkau. Eigentlich saß vor dem Unfall nur der Fahrer im Fahrzeug bevor er sich mit seinen Pkw mehrfach überschlug. Trotzdem schien der Fahrer nicht mehr ganz allein gewesen zu sein, wie erste Ermittlungen der PI Schleiz ergaben. Der Alkohol war wohl auch mit unterwegs. Die Kameraden der FFw Schleiz wurden alarmiert um auslaufende Flüssigkeiten zu binden, Trümmer zu beseitigen und zur Straßenreinigung. Der verletzte Fahrer wurde ins Schleizer Klinikum gebracht, am Fahrzeug entstand Totalschaden.

Abgerundet wurde die doch recht abwechslungsreiche Arbeit mit einer Ölspur in Schleiz auf der Bundesstraße 2 um 22:18 Uhr. Am Abzweig "Admiracenter" waren auf ca. 50 Meter Öl aus ein Fahrzeug ausgelaufen. Natürlich war der Verursacher inzwischen verschwunden. Die Kameraden hatten reichlich zu tun um die Schadenstelle zu sichern und die Spur zu beseitigen.

Mit fast 13 Stunden Einsatzzeit einschließlich Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft  innerhalb von nur 25 Stunden ist die gebotene Leistung der Kameraden und die hohe Disziplin sehr lobenswert. Daher bedankt sich die Einsatzleitung  bei allen Kameradinnen und Kameraden für die hohe Einsatzbereitschaft. Ein weiterer Dank gilt allen beteiligten Rettungsdiensten, den Kollegen der Autobahnmeisterei, der Rettungsleitstelle Saalfeld und der Polizei für die hervorragende Zusammenarbeit.

Bilder 1-6 Überflutung Fahrbahn BAB

Bild 7 und 8 Verkehrsunfall B 94

Bild 9 und 10 Übung in Lössau