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Großübung
Kinder- und Jugendheim "August Fröhlich" in Burgk 08.11.2005
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Rauch zieht durch das Treppenhaus des Kinder- und Jugendheimes. Die Sirene
des Rauchmelders ist im ganzen Gebäude zu hören. Was ist los? Es brennt?
Erzieher, Kinder und Jugendliche laufen zum Hauptausgang. Ob es alle
geschafft haben? Um 17:30 Uhr erreicht die Rettungsleitstelle in Saalfeld ein Notruf aus dem Burgker Kinder- und Jugendheim. Es brennt im Untergeschoß heißt es, der Qualm verteilt sich im Gebäude. Noch ist unklar, ob alle aus dem Haupthaus der Einrichtung herausgekommen sind. Die meisten wissen zu diesem Zeitpunkt nicht, dass es sich hier nur um den ersten Teil einer lang vorbereiteten Großübung handelt. Schnell reagiert die Leitstelle. Gleich nach Eingang des Notrufes ertönen die Sirenen und Meldeempfänger in den Feuerwehren Burgk, Möschlitz, Schleiz und Remptendorf, sowie bei den Kameraden der SEG Wasserwacht Schleiz. Wohl nicht ganz überraschend nehmen die Kameraden ihren Einsatzbefehl zur Kenntnis, die Übung war schließlich vorher bekannt. Es sollte nicht der Überraschungseffekt für die Einsatzkräfte das wahre Ziel der Übung werden, das Zusammenwirken aller beteiligten Wehren und eine enorm schwierige Wasserversorgung in der Gemeinde Burgk waren die Haupteckpunkte der Übungsplanung. Vom Wasserspiegel der Saale bis zum Strahlrohr der Drehleiter waren fast hundert Höhenmeter zu überwinden, der Wasserbedarf zur Brandbekämpfung lag bei 1600 bis 2000 Liter Wasser pro Minute. Ein kleiner künstlich angelegter Löschteich am Schlossgraben wurde als Puffer verwendet. Dessen Befüllung war die Aufgabe der Remptendorfer Kameraden. Zur Wasserentnahmestelle am Ausgleichbecken des Bleilochstausees sind einige hundert Meter Fußmarsch mit voller Ausrüstung zurückzulegen, schnell überlegt man da, wie man aus einer Tragkraftspritze eine "Fahrkraftspritze" baut. Die Burgker, Möschlitzer und Oschitzer Kameraden schafften dann in rekortverdächtiger Zeit von 13 Minuten eine Wasserversorgung vom Löschteich mit 2 B- Leitungen bis zum Brandobjekt aufzubauen, währenddessen die Schleizer Einsatzkräfte schon längst im Innenangriff die Absuche nach Personen und die Brandbekämpfung begonnen hatten. Unmittelbar vor dem Brandobjekt war die Drehleiter zur möglichen Menschenrettung und zur Brandbekämpfung in Stellung gebracht worden. Ein Hochleistungslüfter stand mit Beginn der Rettungs- und Löscharbeiten unterstützend zur Entrauchung vor dem Haupteingang. Scheinwerfer leuchteten den Einsatzort effektiv aus. Auf dem am Ortseingang befindlichen Parkplatz waren die Erzieher, Kinder und Jugendlichen des Heimes zum ermitteln der Vollzähligkeit und zur Trennung vom Einsatzgeschehen evakuiert worden. Dort wurde ein Einsatzzelt AZ 40 mit Beleuchtung und Heizung durch die Schleizer Kameraden aufgestellt. Die SEG Wasserwacht Schleiz organisierten dann mit Hilfe des Katastrophenschutzanhängers des Saale- Orla- Kreises eine Übernachtungsmöglichkeit für die Heimbewohner. Nach ca. 45 Minuten waren alle Übungsziele erreicht und die Übung wurde durch den Schleizer Einsatzleiter beendet. Den Übungsverlauf beobachteten außer dem KBI des Saale- Orla Kreises u.a. weitere Mitarbeiter der Abt. Brandschutz und der zuständige KBM. Eine Abschnittsbildung mit Funktrennung bewährte sich gut, die Koordinierung der Aufgaben klappte bestens. Im genannten Zeitraum kam es in der gesamten Ortslage zum Stillstand des Straßenverkehrs, was auch auswertend als großes Problem für den Einsatzfall festgestellt werden musste. Lobend äußerte sich abschließend der KBI Uwe Tiersch über die perfekte Zusammenarbeit der beteiligten Feuerwehren und der Wasserwacht. Leider musste wieder einmal festgestellt werden, dass die veraltete Pumpentechnik aus tiefsten DDR- Zeiten ausgedient hat. Die Burgker TS 8 versagte eigentlich von Beginn an schon ihren Dienst. In Brennpunkten wie Burgk, mit den schlechtesten Bedingungen für eine Wasserversorgung die man sich überhaupt vorstellen kann, muss unbedingt eine voll funktionstüchtige Feuerwehr unterhalten werden, natürlich auch mit entsprechender Technik. Der letzte Teil der Übungsvorlage beinhaltet einen Hinweis, das gemäß dem Übungskonzept ein Alarm- und Einsatzplan für das Kinder- und Jugendheim erstellt werden sollte. Mindestens genau so gut wie die Übung verlief im Anschluss die Versorgung der rund 80 Einsatzkräfte durch die Verantwortlichen des Kinder und Jugendheimes. Dafür herzlichen Dank. |
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