Bericht der OTZ vom 04.03.2013
Feuerwehr-Jahrestreffen in Schleiz:
Einsatzbereitschaft eher verschlechtert
In
Schleiz und den Ortsteilen wurden insgesamt 129 aktive Feuerwehrmänner
und -frauen gezählt. Auch hier ist eine Absicherung der
Einsatzbereitschaft während der Arbeitszeit ein Problem. Die Zahl der
Einsätze für 2012 wird mit 182 angegeben.
Schleiz. Mit einer Gedenkminute für die im vorigen Jahr verstorbenen
Rolf Recknagel und Gottfried Sachs startete Stadtbrandmeister Ronny
Schuberth am Freitagabend in die Jahreshauptversammlung der Schleizer
Feuerwehren. 129 aktive Kameraden gibt es aktuell insgesamt im
Stadtgebiet, dazuzählen kann er noch die zumindest "zeitweise
Verstärkung" von 20 Feuerwehrmännern aus Oettersdorf. Deren Abordnung er
mit Lutz Schaller an der Spitze auch recht herzlich begrüßte.
In 182 Fällen waren die Feuerwehrmänner aus der
Kreisstadt in den letzten zwölf Monaten gefordert. 2012 war
arbeitsreich: So wurden z.B. allein in Schleiz und Oschitz zusammen 73
Dienste mit Aus- und Weiterbildungen und einem Gesamtstundenaufwand von
3048,25 Stunden (2011: 2969,50) vorbereitet und durchgeführt. Dieses
Jahr war aber auch sehr tragisch: Waren doch die Einsatzkräfte bei 23
Rettungen bzw. Hilfeleistungen mit Personenschaden tätig. Bestandteil
der Statistik sind aber ebenso sieben verstorbene Personen.
2012 war trotzdem aber auch schön: Schließlich feierten die Feuerwehren
in Schleiz ihr 150-jähriges und in Oberböhmsdorf ihr 125-jähriges
Bestehen. Ein Dankeschön vom Stadtbrandmeister ging an alle
Feuerwehrmänner und -frauen, die sich dafür engagiert haben, aber auch
an die Familien der Einsatzkräfte sowie an deren Arbeitgeber.
Wer im Ernstfall seine Aufgaben in hoher Qualität
erfüllen will, muss trainieren. Zusammen mit der Wasserwacht führte die
Feuerwehr daher im Februar 2012 eine Großübung durch. Weitere Trainings
gab es im Juni z.B. am Landratsamt, im September an der Kreissparkasse
sowie im November als Waldbrandübung mit den Wehren der VG "Seenplatte".
Kritisch musste eingeschätzt werden, dass sich die personelle
Einsatzbereitschaft der Schleizer Feuerwehren trotz intensiver
Bemühungen durch die Wehren selbst auch 2012 nicht verbessert, eher
verschlechtert hat. "Sie ist aber noch nicht existenziell gefährlich",
betonte Ronny Schuberth und setzte fort: "Wir haben aber auch in Schleiz
ernsthafte Probleme, während der Arbeitszeit Einsatzkräfte zur Verfügung
zu haben. Weil doch die Arbeit in den letzten Jahren mehr von Schleiz
weg gewandert als nach Schleiz gekommen ist."
Weiter verbessert werden konnte die Zusammenarbeit mit der
Stadtverwaltung sowie dem Stadtrat mit dem neuen Bürgermeister Juergen
K. Klimpke (SPD) an der Spitze. Die Kommune gab für ihre Feuerwehren
2012 (Stand 6. Dezember) insgesamt rund 158 833 Euro aus. Davon waren
zirka 18 027 Euro für neue Investitionen bestimmt. Zirka 88 531 Euro
konnten nach Aussage des Stadtbrandmeisters durch Einnahmen aus
kostenpflichtigen Einsätzen, durch zusätzliche freiwillige Leistungen,
Zuschüsse und andere Einnahmen erwirtschaftet werden. Neu angeschafft
wurden zwei Leuchtsätze zur großflächigen Ausleuchtung von
Einsatzstellen, ein Schlauchboot samt Motor und Eisschlitten, 40
Druckschläuche, ein Schornsteinkehrgerät und ein Beamer für
Ausbildungszwecke.
Um den Haushalt der Stadt aber nicht
überzustrapazieren, erledigen die Einsatzkräfte vielfach u.a.
Umbaumaßnahmen an den Fahrzeugen zur Anpassung neuer Technik selbst.
Entlastet werden die Kommunalfinanzen weiterhin durch Wartungs- und
Pflegemaßnahmen, die im Rahmen der Maschinistenausbildung an der
Einsatztechnik der Schleizer Feuerwehren durchgeführt werden.
|