Gemeinsame Jahreshauptversammlung

aller Schleizer Feuerwehren 2010

 
über anderthalb Jahrhundert in der Feuerwehr - drei Kameraden stets aktiv
 
 
Weit über 150 Jahre sind zusammen die Kameraden Lothar Oehler aus Grochwitz, Lothar Lorenz aus Schleiz sowie Heinrich Fritz aus Grochwitz (v.l.n.r) in der Freiwilligen Feuerwehr, wofür sie zur Jahreshauptversammlung aller Schleizer Feuerwehren am 26.02.2010 (für jeweils 50 Jahre aktive Mitgliedschaft) geehrt wurden. Wir gratulieren auf's herzlichste und wünschen allen vor allem Gesundheit und weitere schöne Jahre in den Reihen der Alters- und Ehrenabteilungen unserer Feuerwehren.
 

weitere Ehrungen

10 Jahre Mitglied in der FFw: Marcus Grüner, Christian Kuchenbecker, Julian Staps (alle Schleiz) und Stefan Kögler (Möschlitz). Für 25 Jahre: Tino Kober (Lössau). 50 Jahre: Heinrich Fritz und Lothar Oehler (beide Grochwitz) sowie Lothar Lorenz (Schleiz).

 
Beförderungen
 
 

Befördert bzw. übernommen als Feuerwehrmann wurden Sebastian Bäse, Sebastian Dörr (Langenbuch), zum Oberfeuerwehrmann Christian Schneider (Oberböhmsdorf), zur Hauptfeuerwehrfrau Mona Hildebrandt (Schleiz), zum Hauptfeuerwehrmann Marcel Böhm, Rene Grimm, Christian Kuchenbecker, Julian Staps, Christian Wieduwilt und Tobias Wittich (Schleiz), zum Löschmeister Olaf Blumenstein, Lutz Zimmermann (Oberböhmsdorf), zum Oberlöschmeister Marcus Grüner (Schleiz), Andreas Sachs (Oberböhmsdorf), und Brandmeister Joachim Rüdiger (Oberböhmsdorf).

 
 

Bericht der OTZ am 01.03.2010

Tausende Stunden im Einsatz

Feuerwehren der Stadt Schleiz und ihrer Ortsteile ziehen Bilanz der Arbeit
Von OTZ-Redakteur Uli Drescher Schleiz. Einmal im Jahr ziehen auch die Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Schleiz Bilanz ihrer Arbeit. Am vergangenen Freitagabend trafen sie sich im Schleizer Feuerwehrgerätehaus zur turnusmäßigen Jahreshauptversammlung. Zu Buche stehen für 2009 viele tausend Stunden ehrenamtlicher Arbeit beim Einsatz oder im Feuerwehrverein.

Der schönste Lohn für die derzeit 128 aktiven Männer und Frauen der Freiwilligen Feuerwehr ist der Dank, den sie von Menschen erhalten, denen geholfen werden konnte. Das ist höchst selten der Fall, stellte Stadtbrandmeister Ronny Schuberth fest. Deshalb stand das Dankschreiben von Familie Oertel aus der Schmiedestraße am Anfang der Zusammenkunft. Am 24. Oktober 2009 wurden die Kameraden der Feuerwehr dorthin gerufen um einen Brand zu löschen. "Durch eure routinierte und bedachte Vorgehensweise wurde der Brand schnell und ohne größere Umgebungsschäden gelöscht", schreibt die Familie unter anderem.

De Schleizer Wehren hatten 2009 insgesamt 140 Einsätze von 531 Feuerwehreinsätzen im gesamten Kreisgebiet zu absolvieren, resümierte Ronny Schuberth. Er richtete ein großes Dankeschön an die Familien, aber vor allem auch an die Arbeitgeber der Frauen und Männer, die für die Einsätze ihrer Feuerwehrmitglieder während der Arbeitszeit Verständnis aufbringen.

Der Dank an die Stadt Schleiz fiel etwas differenzierter aus. Offenbar hatte es 2009 Probleme gegeben, die der Stadtbrandmeister nicht näher benennen wollte, denn der Dank ging nur "an Teile der Stadtverwaltung". Immerhin stellte er fest, dass die Probleme zum Jahresende "einvernehmlich gelöst werden konnten". Der Nachsatz, dass es noch viele Möglichkeiten gibt, "die Zusammenarbeit vor allem mit dem uns vorgesetzten Ordnungsamt zu verbessern", machte dann auch die Zielrichtung klar. Die Feuerwehren erwarten, so Schuberth, dass alle Mitarbeiter der Stadtverwaltung hinter der Ehrenamtstätigkeit stehen und diese mit aller Kraft unterstützen. Diesbezüglich sei man speziell im vierten Quartal 2009 "bitter enttäuscht" worden.

Hauptproblem der Schleizer Feuerwehren ist ein bundesweites: Zu wenige Einsatzkräfte stehen während der Arbeitszeit zur Verfügung. Dafür sollen jetzt gemeinsam mit der Stadtverwaltung Lösungen entwickelt werden.

Axel Wöhrle, Wehrleiter der Rennstadt- und Stützpunktfeuerwehr der Stadt Schleiz eröffnete den Reigen der Berichte aus den einzelnen Wehren der Stadt. 4600 Stunden und 36 Minuten ist seine Einsatzbilanz für 2009. Dazu kommen 3768 Stunden und 36 Minuten Ausbildungen, Geräte- und Maschinistendienste. Insgesamt also rund 8400 Stunden für den ehrenamtlichen Schutz der Bürger. Die Zahl der Einsätze ist in den vergangenen Jahren rückläufig.

Neun Jungen und zwei Mädchen sind in der Jugendfeuerwehr aktiv tätig. 34 Gruppenabende wurden organisiert und 188 Stunden dafür aufgewendet.

 

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Sorgen der Feuerwehr

Von Uli Drescher Der enorme Zeit-, Personal- und Technikaufwand der Schleizer Feuerwehren ist weder mit Dankschreiben noch mit einer kleinen Feuerwehrrente abgegolten, die noch dazu mit einem enormen Verwaltungsaufwand verbunden ist. Beides ist trotzdem willkommen. Klar wurde zur Jahreshauptversammlung in Schleiz: Die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren machen ihren Dienst gern und mit großem Engagement.

Sie erwarten deshalb Rückhalt bei den Bürgern und bei der Verwaltung. Denn wenn es brennt schauen alle auf die Uhr, wann das erste Fahrzeug am Ort des Geschehens eintrifft. Insofern sollte es keine Misstöne in der Zusammenarbeit mit dem Rathaus geben. Es genügt nämlich schon das Hauptproblem, um Sorgenfalten auf die Stirn zu treiben: aktive Mitglieder finden, die auch tagsüber zum Einsatz kommen können. Warum einige Ortswehren in diesem Zusammenhang von der Rettungsleitstelle einfach "abgewählt" werden, wenn der Alarm ausgelöst wird, ist überhaupt nicht nachzuvollziehen und außerdem demotivierend.

 

Ortsteilwehren werden oft nicht alarmiert

Oft keine nennenswerten Einsätze in Bilanz
Schleiz (OTZ/-dre-). Wenn die Feuerwehr nicht ausrücken muss ist das eigentlich nicht schlecht. Wenn allerdings die Kameraden der Ortsteilfeuerwehren mit Erstaunen feststellen, dass die Schleizer Stützpunktfeuerwehr im eigenen Ortsteil zu einem Einsatz anrückt, aber die eigene Truppe nicht mobilisiert wurde, dann bleiben Fragen. Das war aus den Berichten der Ortsteilwehren zur Jahreshauptversammlung am Freitagabend in der Wisentahalle zu entnehmen.

Elf aktive Mitglieder hat die Freiwillige Feuerwehr im Ortsteil Gräfenwarth, aber keinen ernsthaften Einsatz 2009. Eine Ölspur durch den Ort beseitigte die Feuerwehr Schleiz, berichtete der stellvertretende Wehrleiter Stefan Köhler. Die Feuerwehr kam ansonsten bei Veranstaltungen zum Einsatz. Kritik kam aus Gräfenwarth am lange bekannten schlechten baulichen Zustand des Gerätehauses. Auch bekam man keine Mittel aus Schleiz, um eine verbesserte Zufahrt von der Stauseestraße zu schaffen.

Sven Schröder, Wehrleiter in Lössau, konnte ebenfalls keine Einsätze abrechnen, allerdings hält man die 17-Mann-Truppe durch Übungen und Ausbildung am Laufen. Auch in Lössau hofft man auf eine neues Feuerwehrgerätehaus. René Schuster, stellvertretender Wehrleiter in Langenbuch, bilanzierte für das vergangene Jahr zwei Übungen der 15 Kameraden. Für den einzigen möglichen Einsatz - eine Ölspur - holte die Rettungsleitstelle die Schleizer Feuerwehr in den Ortsteil.

Auch die Wehr Oberböhmsdorf hatte keine nennenswerten Einsätze, schätzte Wehrleiter Christian Ludwig ein. Zum Löschen eines schwelenden Heuhaufens wurde die Schleizer Wehr in den Ortsteil geholt. Für die 18 Kameraden gab es 2009 aber wenisgetens Einsatzmelder, für den Tragkraftspritzenanhänger einen neuen Reifensatz und neue Spinde für das Gerätehaus.

Wehrleiter Gerd Reißig konnte für die 26 aktiven Möschlitzer Kameraden immerhin zwölf Einsätze bilanzieren, elf davon gemeinsam mit der Schleizer Stützpunktfeuerwehr. 1300 Stunden wurden im Ehrenamt geleistet und 19 Übungen durchgeführt. Ebenso wie die Wehren der anderen Ortsteile rückten die Möschlitzer auch zur Absicherung für Feste und Feiern im Ort aus.

Für die acht Grochwitzer Mitglieder der Feuerwehr resümierte Wehrleiter Thomas Quentin Einsatzübungen und Verbesserungen in der Ausstattung.

Der Ortsteil Dröswein der Stadt Schleiz hat keine aktive Feuerwehr mehr.