April, April
ORCATECH wird Feuerwehren nicht entlasten
  Erfahrungen aus dem Motorrennsport leider nicht (noch nicht) zur Sicherheit aller Autofahrer
 
 

 

Die meisten hatten den Aprilscherz unserer Internetseite förmlich gesucht. Es war wohl eher leicht zu finden was wir gestern (01.04.2008) berichteten. Die Idee selbst scheint gar nicht so übel, wenn sie bezahlbar wäre. Das Gerät gibt es wirklich und ist bei einem Abschleppdienst in Gera stationiert. Die Inhalte der technischen Daten stimmen im Übrigen.

Folgendes war gestern zu lesen:

 

Lange mussten wir nun warten, jetzt kommt endlich das monatelang versprochene Fahrzeug - bestellt ist es zumindest schon einmal. Der neuer ORCATECH- Traktor wird als Gemeinschaftprojekt für Bauhof und Feuerwehr der Stadt Schleiz zur Verfügung stehen.

Nun werden sich viele Fragen, braucht eine Feuerwehr einen Traktor?

Dazu sollte man die Vorzüge dieses Fahrzeuges erst einmal kennen.

Im Frontbereich ist eine Kehrmaschine angebracht. Vor allem auf den Bürgersteigen konnte bisher der Unimog der Stadt Schleiz als Kehrmaschine nicht tätig werden, das abbaubare Kehrgerät des Multicar war eher nur eine kleinere Lösung.

Für die Feuerwehr ist allerdings der Rest des Fahrzeuges interessant. Unter dem Traktor ist ein patentiertes Hochleistungs- Reinigungssystem mit speziellen Rotordüsen angebracht. Mit Hilfe eines speziellen Wassergemisches (400 Liter im Hecktank) wird mit Hochdruck die Straße porentief gereinigt und anschließend gleich wieder abgesaugt.

 

Für die Feuerwehr ist dieses System vom entscheidenden Vorteil. Bisher kehrten die Kameraden teilweise Kilometerlange Ölspuren auf Stadt- Land- und Bundesstraßen sowie auf Autobahnen. Mühsam wurde Meter für Meter Ölbindemittel aufgebracht, eingearbeitet und anschließend wieder zusammengekehrt. Dann musste das Bindemittel separat entsorgt werden.

Mit ORCATECH ist das alles vorbei.

Die Beschaffung selbst ist eine lange Geschichte. Positive Erfahrungen sammelten die Kameraden zusammen mit ihren befreundeten Motorsportorganisatoren beim Einsatz des ORCATECH zu den Rennveranstaltungen auf dem Schleizer Dreieck. Schon vor über 2 Jahren knüpften sie Kontakte zur Herstellerfirma.

Der ORCATECH wird nun regulär in der Stadt als Arbeitsgerät eingesetzt werden. Kommt es zur Havarie, wird er umgehend abgezogen und von einem der im Bauhof arbeitenden Kameraden der Schleizer Feuerwehr auf einen eigens beschafften Anhänger verladen und zur Einsatzstelle befördert. Wenn die Kameraden nicht greifbar oder bereits schon auf der Autobahn unterwegs sind, wird vertragsgemäß die Firma Auto Heinzmann den ORCATECH zur Einsatzstelle mittels Abschleppwagen bringen. Die Verladung ist in ca. 5 Minuten abgeschlossen.

Inzwischen haben auch die Mitarbeiter des Brandschutzamtes reges Interesse am Fahrzeug gefunden. Zur Zeit laufen Verhandlungen, wie man den ORCATECH im gesamten Saale- Orla- Kreis zum Einsatz bringen kann. Die zu übernehmenden Kosten sind allerdings noch der eigentliche Knackpunkt. ORCATECH arbeitet wesentlich effektiver und schneller wie wir bisher mit Ölbindemitteln. Mit einer Arbeitsgeschwindigkeit zwischen 0,5 und 5 Km/h könnten längere Staus auf den Autobahnen und Straßen verhindert werden.

Die Effektivität des Fahrzeuges wir erst dann richtig deutlich, wenn man sich mit der Technik befasst hat. Unmittelbar nach ORCATECH ist die Straße nicht nur porentief rein sondern auch fast trocken, dank des Hochleistungssaugers. Der 450 Liter fassende Schmutzwassertank kann beim nächsten Ölabscheider entleert werden. Nun benötigt der ORCATECH nur noch ein Sicherungsfahrzeug.

Speziell für Schleiz wir der ORCATECH eine tagesleuchtrote Lackierung bekommen, auch wenn er natürlich nicht als Feuerwehrfahrzeug anerkannt wird. Deshalb wird er auch nicht blauen Rundumkennleuchten ausgerüstet, sondern behält die orangefarbenen Kennleuchten.

Der ORCATECH wird in der 27 Kalenderwoche ausgeliefert und kann daher ab 01.07.2008 zum Einsatz kommen. Bis dahin will das Brandschutzamt die Feuerwehrpläne für Land und Bundesstraßen sowie für die BAB 9 so geändert haben, das bei mittleren und längeren Ölspuren nur noch der ORCA zum Einsatz kommt.