Was soll das denn?

Ein Mitarbeiter des Umweltamtes des Saale- Orla Kreises, der große Retter der Umwelt?

Wir schlagen vor, zum Neujahrsempfang des Landkreises erhält dieser Mitarbeiter die "Feinstaubplakette in Gold"!

 

Es gibt wohl nur wenige Menschen, jenen es gelingt, hunderte Einwohner einer Stadt so zu verärgern wie es 11.01.2008 einen Mitarbeiter des Umweltamtes des Saale- Orla Kreises schaffte. Schlimm dazu, dass es offenbar niemanden gab, der diesem Treiben ein Ende setzen konnte.

Was war passiert. Die Feuerwehr der Stadt Schleiz wollte eine neue Tradition ins Leben rufen und hatte die Schleizer Einwohner zum "1. Schleizer Weihnachtsbaumverbrennen" eingeladen. Ziel der Veranstaltung war, zum Einem den Einwohnern im neuen Jahr eine Chance der Geselligkeit zu bieten, den Kindern und Jugendlichen in dem tristen Wintermonat Januar etwas Leben in den Alltag zu bringen und die Gelegenheit zur Vertiefung der Beziehung zwischen Bürgern und der Feuerwehr zu nutzen.

Vor allem die Kinder und Jugendlichen waren sehr erfreut über die neue Veranstaltung, zieht doch Wasser und Feuer  immer wieder wie ein Magnet an. Auch die Jugendlichen in den vielfältigsten Behindertenwohnheimen der Stadt Schleiz freuten sich über eine solche Gelegenheit für Abwechslung und Geselligkeit und haben sich besonders auf diesem Abend vorbereitet. Bemerkenswert sind die Bemühungen ihrer Erzieher, wie sie die Bewohner ihrer Einrichtungen mehrere Tage auf einen solchen Abend vorbereiten. Ein gesunder Mensch kann sich die Strapazen der Behinderung unserer Mitmenschen in keinster Weise vorstellen.

All jene haben sich auf eine tollen Abend gefreut. In einem Bild hat einer dieser behinderten Jugendlichen (er heißt wohl Rolf) seine Freude auf diesen Abend ausgedrückt. Vielen Dank dafür.

Wir glauben, er freut sich nun auch , dass man sein Bild weltweit betrachten kann.

 
 
Doch am geplanten Tag der Veranstaltung war die ganze Freude vorbei.

Ein Mitarbeiter des Umweltamtes des Saale- Orla- Kreises hatte mit viel Spitzfindigkeit festgestellt, dass Weihnachtsbäume nach den Gebrauch als Abfall zählen und verbot der Stadt Schleiz mit einer über zweiseitigen "Verfügung zur Unterlassung der Weihnachtsbaumverbrennung" kurzerhand den Kernpunkt der Veranstaltung.

Mag sein wie es ist, ob Weihnachtsbäume nun Abfall sind oder nicht. Wie hoch wäre der Schaden von brennenden Naturholz denn gewesen im Vergleich des nun angerichteten Schadens?

Es ist wohl ein Schlag in Gesicht aller Feuerwehren des Landkreises, wenn man dann noch in der Begründung dieser Verfügung feststellt, dass " ...Im erforderlichen Fall die Abfallbehörden gemäß § 12 Abs. 2 S. 1 und 2 ThAbfAG nach pflichtgemäßen Ermessen die notwendigen Maßnahmen zu treffen haben, um Gefahren, welche die öffentliche Sicherheit und Ordnung bedrohen, abzuwehren." Wie jetzt? Wer ist die Gefahr? Die Weihnachtsbäume? Oder die Feuerwehr die mit rund 30 Kameraden und mehreren Löschfahrzeugen die Veranstaltung absicherte?

Eigentlich gehören die Feuerwehren zu den größten Partnern der Umweltämter, glaubten wir bisher jedenfalls. Unter Einsatz der Gesundheit und teilweise auch ihres Lebens stehen tausende Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner täglich bereit, um Umweltgefahren zu beseitigen.

Die Kameraden der FFw Schleiz haben in den letzten Jahren tausende Liter verschiedener Kraftstoffe und auch Chemikalien, wie zuletzt das Wasserstoffperloxyd aufgefangen und umweltbewusst entsorgen lassen. Sie haben Brände schnell und zuverlässig gelöscht, um die bei den Feuern austretenden Schadstoffe zu reduzieren. Sie haben unzählige Betriebsmittel mit mehreren Tonnen Bindemitteln von Fahrbahnen, Wegen und Straßengräben beseitigt. Sie haben Umweltgefahren nach Stürmen und Hochwasser auch außerhalb des Saale- Orla- Kreises beseitigt, alles freiwillig ohne jegliche Bezahlung - und über Nacht werden sie zum Umweltsünder die gegen das Kreislauf- Abfall - und Altlastengesetz verstoßen?

In Ganz Thüringen finden traditionell gleichwertige Veranstaltungen statt. Im Saale- Orla- Kreis findet man ein Gesetz, schon ist es vorbei mit der Freude. Hätte es nicht auch eine andere Lösung geben können?

Besonders Bemerkenswert ist der Umgang mit "Partnern (???). Seit Anfang Dezember wurde regelmäßig von dieser geplanten Veranstaltung in örtlichen Medien, auf verschiedenen Internetseiten, im Schleizer Amtsblatt und sogar im Radio berichtet. Über vier Wochen hatte man Zeit, die Veranstaltung zu untersagen. Am Vormittag des Veranstaltungstages (am 11.01.2008) erhielt die Bürgermeisterin diese Verfügung zur Unterlassung. Es bestand keine Chance mehr die Bürger zu informieren oder einen Widerspruch noch rechzeitig geltend zu machen (man kann nach der Rechtsbelehrung dieser Verfügung innerhalb eines Monates Widerspruch einlegen), um eventuell die Veranstaltung doch noch durchführen zu können. Eine solche Praxis kannten wir bisher nur aus Medien, wenn Demonstrationen verschiedener Gruppierungen untersagt worden. Der Umgang hier mit den Veranstaltern der Freiwilligen Feuerwehr ist mehr als unverschämt und wir erwarten eine Entschuldigung seitens des Landratsamtes.

Wer Veranstaltungen schon einmal geplant hat der weiß auch, die Vorbereitung und Durchführung ist mit Kosten verbunden. Wer trägt sie nun?

Im Einvernehmen mit der Bürgermeisterin wurde die Veranstaltung ohne die Verbrennung der Bäume durchgeführt, um den Bürgern die versprochene gebührenfreie Abnahme der Bäume einzuräumen. Nun werden die Bäume gesetzesgetreu der Entsorgung zugeführt. Die Stadt Schleiz wird wohl auf deren Kosten sitzen bleiben, obwohl sie hierbei keine Schuld trifft.

Wir, die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz, danken allen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt, dass sie trotz großer Enttäuschung uns ihr Verständnis entgegengebracht haben, da wir diese Veranstaltung nicht im versprochenen Umfang durchführen konnten.

Schätzungsweise 500 Schleizer waren zum Komtursteig gekommen und hatten trotz hohem Umweltbewusstsein allerdings kein Verständnis über diese völlig überzogene Maßnahme des Umweltamtes.

Die Wehrführung der Feuerwehr Schleiz bedankt sich bei allen Helfern dieser Veranstaltung, vor allem aber bei den Freundinnen und Ehepartnerinnen, die für den Erfolg der Veranstaltung trotz der schlechten Voraussetzungen beigetragen haben.

Inzwischen gab es auch schon die erste Solidaritätsbekundung zur kostenfreien Annahme der Weihnachtsbäume durch den Bürgermeisters aus der Gemeinde Neundorf (bei Schleiz), der die Bäume auf der örtlichen Kompostieranlage zur gesetzestreuen Entsorgung zuführen möchte. Wir danken ganz herzlich dafür, die Stadt Schleiz wird am Montag sicherlich über dieses Angebot entscheiden und es bestimmt auch annehmen.

 

 
 

Jugendliche eines Schleizer Behindertenwohnheimes bringen ihre Weihnachtsbäume zum "Sammelplatz"

 
 

...enttäuschte Kinder fanden später trotzdem Freunde am geselligen Abend, auch wenn das "Feuer" fehlte.

 
 

....es gab nur ein Thema am Abend, die Schleizer können so viel Behördenunsinn nicht nachvollziehen.

 
 

 Dank unserer Frauen war die Versorgung gesichert.