Pressemitteilung
(Veröffentlichung am 27.12.2018)

 

Der Kamerad Ronny Schuberth wird nicht zum Jahresende 2018 von seinem Posten als Schleizer Stadtbrandmeister zurücktreten, sondern vorerst die Amtsgeschäfte in gewohnter Form fortführen.

Am 18. März 2018 hatte der Stadtbrandmeister in seiner Schlussansprache der Jahreshauptversammlung dem Stadtrat und dem damaligen Bürgermeister Jürgen K. Klimpke zur Kenntnis gegeben, dass dieses schon bis dahin umfangreiche Amt nicht höher belastet und somit nicht mehr im reinen Ehrenamt geleistet werden kann.  

Als Rücktrittzeitpunkt hatte er damals den 31.12.2018 genannt, weil zum 01.01.2019 die Gemeinde Crispendorf mit einer weiteren Feuerwehr zum Aufgabenbereich eines Stadtbrandmeisters gehören wird.

In Summe werden dann rund 150 Einsatzkräfte, Technik in Millionenhöhe und 9 Feuerwehrgerätehäuser  in der Schleizer Feuerwehr rein ehrenamtlich organisiert und unterhalten.  Die Feuerwehren haben einen unabdingbaren gesellschaftlichen Auftrag, für den es nicht ansatzweise einen Ersatz gibt. Mittlerweile müssen rund 250 Einsätze teilweise unter schwierigsten Bedingungen geleitet werden.

Der rechtzeitige Hinweis zum Rücktritt sollte der Stadtverwaltung aber auch Bürgermeister und Stadträten die Möglichkeit geben, langfristig eine entsprechende Lösung zu finden.

An der Gesamtsituation hat sich nichts geändert, außer dass sich die Belastung für den Stadtbrandmeister wegen steigender Aufgaben und Einsätze über das Jahr eher erhöht haben.

Doch die Zeit von rund neun Monaten verlief fast ungenutzt. Leider wurde bisher von der Stadt Schleiz keine Lösung des Problems vorgelegt. Inzwischen liegt nun seit  dem 11.Dezember 2018 ein verhandelbarer Übergangskompromiss seitens des Schleizer Stadtbrandmeisters in Absprache mit dem Bürgermeister der Stadt Schleiz, Marko Bias, vor. Seinen Worten folgend soll der Kompromissvorschlag Thema zur Stadtratssitzung im Februar 2019 werden.

Hauptgrund für den Rückzug vom angekündigten Rücktritt seitens des Stadtbrandmeisters  ist allerdings ein ganz anderer. Die Schleizer Feuerwehren, voran die Schleizer Stützpunktfeuerwehr, leiden immer mehr unter dem Mitgliederschwund und gleichzeitiger Erhöhung der Aufgaben. Ein Rücktritt des Stadtbrandmeisters und dessen Stellvertreters könnte zum Zusammenbruch eines noch funktionierenden Sicherheitssystems der Gesellschaft führen, das nicht nur Auswirkungen auf die Stadt Schleiz sondern auch auf den Landkreis und das Land Thüringen haben kann.

Mit dem wichtigsten Mittel als Rückenhalt, eine ganz tolle Gemeinschaft freiwilliger Kameradinnen und Kameraden der Schleizer Feuerwehr und aller dazugehörigen Ortsteile, will der amtierende Schleizer Stadtbrandmeister dieses Risiko für die Sicherheit der Menschen in und um Schleiz nicht eingehen. Ihm ist, wie in all den Jahren zuvor, seine Verantwortung für diese Gesellschaft bewusst.

Dennoch sollten den Schleizer Stadträten, dem Bürgermeister aber auch dem Landrat des Saale-Orla-Kreises klar sein, dieser Schritt ist noch lange nicht die Lösung des eigentlichen Problems. Auch der vorliegende Kompromissvorschlag ist keine Dauerlösung, schon gar nicht, wenn möglicher Weise die Stadt Schleiz oder die Aufgaben der Feuerwehren noch weiter wachsen.

Überwältigt ist der Stadtbrandmeister vom Interesse der Bevölkerung auch weit über die Stadtgrenzen hinaus, die seit der Rücktrittsankündigung ihre Bedenken zum Fortbestehen einer funktionierenden Feuerwehr in Schleiz in einer Vielzahl von Gesprächen mit den Einsatzkräften der Schleizer Feuerwehr kundgetan haben. Es ist aus allen Schichten der Bevölkerung auch eine Art Angst festzustellen, dass eine Feuerwehr in Schleiz nicht mehr funktionieren könnte. Schlussendlich zehren nicht nur die Schleizer Bürger und die des Umlandes vom Schutz der Feuerwehr der Kreisstadt, sondern auch die Unternehmen der gesamten Region sowie tausende Autofahrer auf der Bundesautobahn 9.

Abschließend bittet der Stadtbrandmeister Ronny Schuberth aber auch um das Verständnis, dass die Funktion der Schleizer Feuerwehr keinesfalls nur an einer Person hängt, sondern vor allem an dem, was diese Feuerwehr ausmacht (wie auch fast bei allen anderen Feuerwehren und Rettungsorganisationen). Es braucht interessierte Menschen, die unter einer straff organisierten Führung anderen Menschen aus Notlagen helfen und Sachwerte schützen. Es ist die Gemeinschaft der aktiven Einsatzkräfte, die diese Aufgaben erfüllen.  Ein Orts- oder Stadtbrandmeister ist sicherlich dabei ein wichtiger Baustein, mehr allerdings auch nicht.

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