20 Jahre Jugendfeuerwehr Schleiz
 Stadt Schleiz und Feuerwehrverein Schleiz e.V schenken einen Ausflug nach Leipzig
 
Dass Jugendfeuerwehrarbeit eine freiwillige und zugleich überlebensnotwendige Leistung einer Gemeinde ist, haben bisher die meisten noch nicht gewusst. Doch bereits seit 20 Jahren unterstützt die Stadt Schleiz und der Feuerwehrverein Schleiz e.V. die Arbeit der Jugendfeuerwehr, ohne die wohl auch die Feuerwehr Schleiz inzwischen fast ohne Personal dastände.

Daher war es auch für beiden Partner selbstverständlich, die Jugendarbeit zum 20. Geburtstag besonders zu würdigen.
Organisiert und finanziert wurde der Ausflug vom 13.06.2014 - 14.06.2014 vom Feuerwehrverein (mit Unterstützung durch die Stadt Schleiz und dem Landkreis Saale-Orla). Trotz Geburtstag lag der Schwerpunkt der Reise nach Leipzig auf der Verbindung von Feuerwehr und jugendlichem Alltag. Gemeinsinn und Teamfähigkeit war schon beim Aufbau des Mannschaftszeltes gefragt. Den Abend verbrachten die Jungs auf dem Zeltplatz.
Am Samstag ging das Programm gleich früh am Morgen los. Der Besuch der Feuerwehr- Hauptwache Leipzig war der erste Höhepunkt des Tages. Interessiert lauschten die jungen Kameraden den Ausführungen der Feuerwehrmänner vor Ort zu. Als Dank gab es ein Erinnerungsgeschenk und ein Buch der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz für die Gastgeber.

Sicherlich noch länger werden sich die Schleizer Jugendfeuerwehrkameraden an die Stunden im Freizeitpark BELANTIS erinnern. Mehrere Stunden verbrachten sie zwischen Wasser, Luft und Erde auf den zahlreichen Attraktionen des Parks.
Der Feuerwehrverein und die Wehrführung bedanken sich beim Jugendwart Jürgen Hildebrandt und dem Kameraden Rico Müller, für die Unterstützung zum Ausflug mit den Kameraden.

In diesem Zusammenhang möchten die Kameradinnen und Kameraden die vom Kreisjugendwart zum Kreisfeuerwehrtag in Neunhofen geäußerten kritischen Worte gegenüber Kameraden der Feuerwehr Schleiz deutlich zurückweisen. Die Feuerwehr Schleiz, mit all seinen Mitgliedern, leistet einen großen Beitrag der Jugendarbeit im gesamten Landkreis. Mit dem jährlichen von der Stadt und dem Feuerwehrverein finanzierten Schleizer Geländespiel, der Zusammenarbeit mit allen umliegenden Schulen und nicht zuletzt mit der vorübergehenden Weiterführung der Jugendarbeit der Gemeinde Oettersdorf, wird von der Feuerwehr Schleiz aus deutlich mehr für die Jugendarbeit des gesamten Landkreises getan, als es die meisten Feuerwehren rundum tun.
Dass eine Gemeinde eine freiwillige Leistung der Nachbargemeinde nicht mittragen muss, sollte dem Kreisjugendwart bekannt sein. Im Gegenteil, es muss sich jede Gemeinde bezüglich ihrer Kosten einer kommunalrechtlichen Prüfung unterziehen. Daher ist es mehr als gerechtfertigt, wenn eine Gemeinde anteilig die Kosten der Jugendarbeit auch einer anderen Gemeinde in Rechnung stellt, wenn diese in den Genuss der Arbeit der örtlichen Jugendfeuerwehr kommen will. Für die Entschädigung des Jugendwartes, die Einkleidung der Kameradinnen und Kameraden und z.B. für Eintrittsgelder in Hallenbäder, entstehen den Gemeinden jährlich nicht unerhebliche Kosten, die auch anfallen würden, wenn jede Gemeinde selbst eine Jugendfeuerwehr unterhalten würde.
Diese öffentliche Kritik hat nicht nur die schon längst desolate Zusammenarbeit zwischen dem Kreisfeuerwehrverband, dem Schleizer Feuerwehrverein und der Feuerwehr Schleiz geschadet. Ebenso ist es nicht hilfreich, wenn man in seiner Berichterstattung die Arbeit der Schleizer Feuerwehr in Sachen Jugendarbeit nicht zu würdigen weiß. Vielleicht finden sich auch darin genügend Gründe, warum so viele Feuerwehrvereine nicht Mitglied im Kreisfeuerwehrverband sind.

 
 
 
Aufbau des Mannschaftzeltes.
 
 
 
Besuch der Berufsfeuerwehr Leipzig.
 
 
 
Besuch der Berufsfeuerwehr Leipzig. 
 
 
 
Besuch der Berufsfeuerwehr Leipzig.
 
 
 
Ausflug zum Freizeitpark Belantis.
 
 
 
 
 
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Bericht der OTZ Schleiz am 25.06.2014
 

Ärger beim Kreisfeuerwehrtag: 10 Euro zu viel für Ausbildung in Schleiz

 

Schleiz.    Eine öffentliche Kritik des Kreisjugendfeuerwehrwartes Michael Henkel beim jüngsten Kreisfeuerwehrtag in Neunhofen am 14. Juni rief jetzt die Schleizer Feuerwehr, insbesondere auch den Feuerwehrverein auf den Plan, der selbst nicht Mitglied im Kreisverband ist. Für Stadtbrandmeister Ronny Schuberth ist es ein weiterer Mosaikstein "in der desolaten Zusammenarbeit zwischen Kreisfeuerwehrverband, Schleizer Feuerwehrverein und der Feuerwehr Schleiz".

Genau genommen geht es um zehn Euro im Monat, die von der Gemeinde Kirschkau an die Gemeinde Oettersdorf entrichtet werden sollen, damit ein junger Kirschkauer Nachwuchsfeuerwehrmann von der Schleizer Wehr ausgebildet wird. Denn die Oettersdorfer Wehr gehört derzeit noch zur Schleizer Feuerwehr und soll erst im kommenden Jahr wieder selbst agieren mit neuer Leitung.

"Dass eine Gemeinde eine freiwillige Leistung der Nachbargemeinde nicht mittragen muss, sollte dem Kreisjugendwart bekannt sein", sagt Ronny Schuberth. Und die Jugendfeuerwehr sei eine freiwillige Aufgabe. "Aber ohne Jugendfeuerwehr geht es eigentlich auch nicht, denn woher soll sonst der Nachwuchs kommen", so der Schleizer Stadtbrandmeister.

Für ihn sei der Kostenausgleich deshalb mehr als gerechtfertigt, denn jede Gemeinde müsse sich bezüglich ihrer Kosten einer kommunalrechtlichen Prüfung unterziehen. Insofern müsse eine Gemeinde also anteilig die Kosten der Jugendarbeit einer anderen Gemeinde in Rechnung stelle, wenn diese in den Genuss der Arbeit der örtlichen Jugendfeuerwehr kommen will. "Für die Entschädigung des Jugendwartes, die Einkleidung der Kameradinnen und Kameraden und zum Beispiel für Eintrittsgelder in Hallenbäder, entstehen den Gemeinden jährlich nicht unerhebliche Kosten, die auch anfallen würden, wenn jede Gemeinde selbst eine Jugendfeuerwehr unterhalten würde."

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Raimund Hofmann, sieht das unter dem Eindruck der Diskussion in Neunhofen zunächst ganz anders. "Wenn die Schleizer den Zusammenhalt der Feuerwehren kaputt machen wollen, dann müssen sie das so machen", sagt Hofmann der OTZ gestern etwas frustriert. Allerdings sei er davon ausgegangen, dass die jungen Feuerwehrleute oder die Vereine das bezahlen sollen. "Das war dann wohl ein Missverständnis. Wenn es die Gemeinden tragen, dann ist mir das egal", so Hofmann. "Das müssen die unter sich ausmachen."

Kern des Übels ist offensichtlich der Austritt des Schleizer Feuerwehrvereines aus dem Kreisfeuerwehrverband vor knapp vier Jahren. Das hatte dann wohl auch zur Folge, dass der Kreisverband in seiner Berichterstattung die Arbeit der Schleizer Feuerwehr in Sachen Jugendarbeit nicht zu würdigen weiß, wie Ronny Schuberth anmerkt.

Die Fakten sprechen für sich: Im Landkreis gibt es derzeit nach Auskunft des Landratsamtes 72 freiwillige Feuerwehren und 155 Feuerwachen. 63 Wehren sind mit ihrem Verein im Kreisfeuerwehrverband organisiert. Raimund Hofmann vermutet, dass noch weitere Wehren auch einen Verein haben, aber nicht alle. Man sei daran interessiert, Schleiz wieder dabei zu haben, werde dem Verein aber nicht nachlaufen.

Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes macht darauf aufmerksam, dass der Verband ein eigenes Ausbildungsobjekt in Triptis betreibe, das durch alle Wehren genutzt werden kann. Deshalb erwarte man hier auch mehr Gemeinsinn. Mit den Schleizern habe es allerdings bislang keine Gespräche gegeben. "Warum die seinerzeit aus dem Verband ausgetreten sind weiß ich auch nicht", so Hofmann.

Die Schleizer Vereinsvorsitzende Anja Büttner hat einen anderen Blick darauf. "Der Feuerwehrverband ist kein Dachverband der Feuerwehren, sondern der Feuerwehrvereine. Als ich zum ersten Mal zu einem Verbandstag war gab es keinerlei Informationen zur Vereinsarbeit. Es ging nur um Einsätze und Technik, reine Feuerwehrarbeit. Niemand konnte mir etwas zur Vereinsarbeit sagen, zu Veranstaltungen oder Vereinsrecht. Ich sehe keinen Sinn darin, Mitgliedsbeitrag für einen Verband auszugeben, der sich gar nicht um die Vereine kümmert", sagt Anja Büttner. Außerdem habe sie das Gefühl gehabt, dass mit der Finanzarbeit was nicht stimmt, das konnte aber auch nicht geklärt werden. "Da habe ich mir gedacht, dass wir die 500 Euro Beitrag im Jahr auch für unsere Mitglieder einsetzen können."

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Uli Drescher kommentiert: Das Feuerwehr-Missverständnis

 25.06.2014 - 07:55 Uhr

Uli Drescher über einen Verein und seine Aufgaben, die nichts mit dem Löschen zu tun haben.

PorträtDer Feuerwehrverein löscht keinen Brand und befreit auch keine Autofahrer nach dem Crash aus demolierten Fahrzeugen. Das macht die Feuerwehr als Einrichtung der Kommune. Dass wohl fast alle Feuerwehr-Mitglieder auch im Feuerwehrverein mitarbeiten, versteht sich von selbst, aber auch viele andere Freunde und Helfer der Feuerwehr, die nicht im aktiven Dienst sind, betätigen sich im Verein. Die Schleizer Vereinsvorsitzende Anja Büttner ist eine jener Frauen, die deshalb sogar Vereinsvorsitzende geworden ist ohne selbst in der aktiven Wehr mitzuarbeiten.

Der kleine, aber wichtige Unterschied zwischen Feuerwehr und Feuerwehrverein wird oft durcheinandergebracht. Der Kreisfeuerwehrverband als Dach über den Feuerwehrvereinen trägt auch selbst kaum dazu bei, dass dieses Missverständnis ausgeräumt wird. Es bringt aber auch niemanden etwas, wenn im Feuerwehrverband nun gegen Schleiz gezündelt wird. Wenn man schon auf den Gemeinsinn pocht, dann sollte man die Probleme auch gemeinsam ausräumen.