Drehleiter DLK 23/12 GL CS
Funkrufname: Florian Schleiz 33
Besatzung: 1:2
Technische Daten:

Iveco -Magirus- Fahrgestell
Baujahr 2006 in Ulm
Leiterlänge 30 m
Rettungshöhe ca. 27,5m
Besondere Ausstattung:

- BOS- Funk 4m/ 2x 2m
- Rettungskorb (mit Korbsteuerung)
- Krankentragenhalterung
- Wendestrahlrohr (im Korb bedienbar)
-  Gelenkarm
 

Die DLK 23-12 GL CS ist ein Hubrettungsfahrzeug die modernsten Ansprüchen entspricht. Vorschriften der EN 1846-2 und DIN 14701, Teil 2 bestimmen die Grundvorgaben für den Aufbau und Ausstattung des Fahrzeuges.

 Fahrgestell:

Das Fahrgestell der DLK 23-12 GL CS ist mit dem Drehleiteraufbau abgestimmt und bis zu 15.000 kg belastbar. Der Radstand beträgt 4.815 mm, die Motorleistung 275 PS (202 KW).  

Mit Winterbereifung auf der Hinterachse und einer Differenzialsperre kann auch in den Wintermonaten mit einem reibungslosen Vorankommen des Fahrzeuges zum Einsatzort und zurück gerechnet werden.

Eine Druckluftfremdeinspeisung mit Abrisskupplung sorgt für einen ständig gefüllten Luftkessel der Bremsanlage am Standort des Fahrzeuges.

Elektrisch einstellbare Außenspiegel sind besonders wertvoll zum Rangieren der 9,70 Meter langen Drehleiter.

Auf Grund der enormen Belastung der Fahrzeugbatterien sind diese verstärkt ausgeführt. Die Lichtmaschine ist ebenfalls diesen Ansprüchen in verstärkter Form angepasst.

Zwei Rückfahrscheinwerfer sorgen für ausreichende Sicht beim Rangieren im Dunkeln.

Nebelscheinwerfer sind für die Sicht nach vorn bei unzureichenden Sichtverhältnissen angebaut.

 Drehleiteraufbau:

Durch einzigartige Systeme ist die DLK 23-12 GL CS an vielen Einsatzstellen immer noch nicht am Ende ihrer Fähigkeiten, wo andere Produkte bereits an ihren Grenzen angekommen sind.  

Durch den um 75° abwinkelbaren und 3,50 m langen Gelenkarm im 1. Leiterteil, kann die DLK 23-12 GL CS ihren gewaltigen Vorteil voll ausspielen, beim Erreichen von: 

  • Einsatzstellen im Altstadtbereichen
  • verwinkelten Industrieanlagen
  • zurückliegenden Galerien, Terrassen, Erker und Gauben
  • Dachfenstern auf Giebelrückseiten
  • Unterflurbereichen

Außerdem kann der Rettungskorb vor dem Fahrerhaus zur Übergabe von Patienten direkt abgelegt werden. 

Der 3 Mann Rettungskorb RK 270 kann über zwei getrennte Korbeinstiege mit wegklappbaren Schutzbügel begangen werden. Über die beiden Multifunktionssäulen können gleichzeitig zwei Geräte zum Einsatz kommen. Die Krankentragenhalterung mit einer maximalen Aufnahme von 150 kg lässt sich einsatzbedingt rechts oder auch links positionieren.

Wie auch am Hauptbedienstand ist der Rettungskorb mit einem Farb- Bedienfeld mit Klartextanzeige ausgestattet. Die Leiter kann vom Korb aus bedient werden.

Auf dem obersten Leitersatz ist eine fest verlegte Rohrführung zum Löscheinsatz angebracht. Die anschließend außen verlegte Schlauchführung lässt optimale Platzbedingungen zum Wenderohreinsatz innerhalb des Korbes zu.

Für die Arbeit mit dem Leiterpark haben sich die Spezialisten aus Ulm etwas Besonderes einfallen lassen. Der gesamte Leiterpark ist mit einem Schwingungsdämpfungssystem (Computer Stabilized) ausgestattet. Durch die Computer werden alle Bewegungen der Drehleiter erkannt und durch hydraulische Gegensteuerung gedämpft. Dadurch ist die Drehleiter bei hektischen Arbeiten genau so geschützt, wie bei aufkommenden Winden, die andere Drehleitern in der Vergangenheit teilweise erheblich ins Schwanken gebracht haben.

Eine Leiterauflagensteuerung (automatische Rückführung des Leitersatzes) sorgt für die Sicherheit der Kameraden im Rettungskorb. Bei unvorhergesehenen Zwischenfällen holt man die Einsatzkräfte per Knopfdruck aus dem Gefahrenbereich.

Eine fest verlegte Stromversorgung zur Leiterspitze ermöglicht den Anschluss von 230V- Scheinwerfern, Trennschleifern, Elektrolüftern oder elektrischen Kettensägen. Das Notstromaggregat lässt sich direkt im Korb oder auch vom Hauptbedienstand aus bedienen. 

Der Hauptbedienstand ist mit einem mitschwenkenden und beheizbaren Sitzplatz ausgestattet. So kann der Maschinist immer den farbigen LCD- Bildschirm der Leiterbedienung optimal einsehen und gleichzeitig die Arbeit im Korb an der Leiterspitze beobachten.

Sowohl am Hauptbedienstand und auch im Rettungskorb wird der Hubrettungssatz über zwei Joysticks bedient. Zusätzliche Schalter und Bedienelemente sind übersichtlich und gut erreichbar angeordnet. Eine elektronische Funktionsfehleranzeige in Wort und Bild können vom Maschinisten auf dem LCD- Display eingesehen werden. So kann man rasch auf Bedien- und Funktionsfehler reagieren.

Zur Kommunikation zwischen dem Hauptbedienstand und den Einsatzkräften im Korb ist eine Wechselsprechanlage montiert. 

Die stufenlos von 2,4m bis 5,2m gleitende Vario- Abstützung kann das Fahrzeug bis zu 700mm Höhe ohne das verwenden von Unterlegklötzen ausgleichen. Dabei ist das System mit einer elektronischen Bodendrucküberwachung zur Standsicherheit des Fahrzeuges im Arbeitsbetrieb ausgestattet.

Eine Niveauregelung bis zu einer Schräglage von 10° stellt für die DLK 23-12 GL CS überhaupt kein Problem dar. Das Fahrzeug wird sicher in Waage gehalten. Durch die stufenlose Steuerung erfolgt bei unterschiedlichen Stützbreiten eine automatische Umschaltung auf die jeweils größtmöglichen Ausladungswerte. Die niedrige Ausführung des Abstützsystems ermöglicht ein teilweises Unterfahren von Hindernissen und kann auch problemlos überstiegen werden. 

Zur Sicherheit der Einsatzkräfte im Straßenverkehr ist die DLK 23-12 GL CS neben den beiden Rundumkennleuchten auf dem Fahrerhaus mit einer 3. Kennleuchte am Heck, zwei Straßenräumern im Grill, einer 4 teiligen Martinhorn- Warnanlage und einer akustischen Rückfahrwarneinrichtung ausgestattet. 

Podium und Geräteräume

Geräteräume und Podium sind komplett aus Aluminium gefertigt. Alle Bleche sind zusätzlich eloxiert. Die Geräteräume werden mit Rollläden verschlossen und deren Beleuchtung automatisch geschalten.

Das Stauvolumen der 6 Geräteräume beträgt 3,5 m².

Neben der Normbeladung des Fahrzeuges können hiermit zusätzlich Geräte stationiert werden. Das Wenderohr, die Krankentragehalterung sowie das 5 KVA Notstromaggregat sind außen auf dem Podiumskasten bzw. am Drehgestell befestigt. Alle weiteren zu transportierenden Geräte und Ausrüstungsgegenstände sind in den Geräteräumen untergebracht.

 Ausrüstung 

Neben der Normausrüstung für Drehleitern sind zusätzliche Ausrüstungsgegenstände auf dem Fahrzeug stationiert. Zwei Preßluftatmer befinden sich im vorderen hohen Podiumkasten rechts, der Notstromerzeuger am Drehgestell und 230 V- Scheinwerfer im linken vorderen Podiumkasten. Das Wenderohr wird ebenfalls am Drehgestell mitgeführt. Ein Rollglies ist für eine spätere Beschaffung vorgesehen, die Halterung dafür ist jedoch schon eingebaut. Die Krankentragehalterung befindet sich auf dem hohen Podiumkasten, im inneren des Kastens liegt die Krankentrage.

Das in Feuerwehrrot (RAL 3000) lackierte Fahrzeug ist im Straßenverkehr gut sichtbar und überzeugt mit einem soliden Fahrverhalten.

 Quelle:  Festschrift zur offiziellen Übergabe am 29.04.2006