....unser Bericht
zum Einsatz!
 
 
Erdgasbetriebener Lastzug kracht in Pannen-Lkw und wird zum Problemfall der Nacht
 
Alternative Antriebe sind nicht nur in Deutschland auf dem Vormarsch. Neben den Elektrofahrzeugen baut man u.a. seit paar Jahren auch auf Gasfahrzeuge. Doch haben wir wirklich an alles gedacht?
Um die Frage zu beantworten, muss man erst einmal wissen, auch Lkw fahren zum Beispiel mit Gas, hier speziell mit verflüssigtem Erdgas, was unsere Regierung seit dem Krieg Russlands gegen die Ukraine auch nach Deutschland in größerem Umfang importieren will.
Ein solcher Lastzug war am 26.09.2022 kurz nach 19 Uhr auf der Bundesautobahn 9 zwischen Schleiz und Dittersdorf in einen Pannen-Lkw gerast.
Wie ein Wunder wurde der Unfallverursacher nur leicht verletzt. Den anderen Beteiligten geht es dagegen deutlich schlechter.
1.200 Kästen Getränke hatte der verursachende Lastzug geladen, die in Folge des Unfalls komplett auf die Seite gekippt wurden.
Die rasch eintreffenden Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr konnten für die ebenfalls alarmierten Kräfte aus Hirschberg und Triptis den Einsatz abbrechen. Der Fahrer des Unfallverursachenden Lastzuges war durch Ersthelfer bereits befreit worden.

Zunächst wurde die Lage um die Schadensfahrzeuge erkundet und erste Messungen an den beiden Gastanks vorgenommen. Parallel pumpten die Einsatzkräfte der Kreisstadt die aufgerissenen Dieseltanks des anderen Lastzuges ab.

Dann begann das erste große Reinemachen. Ziel war nun zunächst, die dritte Fahrspur wieder befahrbar zu machen, um die DRK- Rettungsfahrzeuge wieder vom Einsatzort wegzubekommen. Später wurde die Maßnahme genutzt, um die Autobahn vom kilometerlangen Stau zu befreien.
Die Eintreffenden Abschleppdienste konnten auch die Mitarbeit der Feuerwehr bauen. Ca. 90 Minuten brauchen die Kameraden, um alle noch intakten Flaschen wieder zurück in die Transportkisten zu verstauen. Das Bild an der Einsatzstelle ähnelte einem Ameisenhaufen.
Hand in Hand abeiteten die Mitarbeiter der Abschleppdienste mit den Einsatzkräften.
Die Bergung der Fahrzeuge wurde dann aber zum Problem. Während der ursprüngliche Pannenlaster eher unkompliziert abgeschleppt werden konnte, war der andere Lastzug ein Fall, der nun noch lange Arbeit nachzieht.
Der rechte Gastank war durch den Unfall aus seinen Sicherungen gesprungen und wurde nur noch durch zwei Leitungen gehalten. An dem Tank war technisch nicht ranzukommen und so passierte was passieren musste. Gas strömte aus- die Einsatzleitung ließ sofort die Arbeiten abbrechen und erste Messungen vornehmen.

Nach paar Minuten Beobachtung wurde der Bergungsversuch fortgesetzt. Dazu wurde die Unfallstelle unterhalb der Unfallstelle an einer Verbindungsstraße zwischen Görkwitz und dem Zipfelteich geräumt. Die Idee der Einsatzleitung, den abströmenden Tank gezielt den ca. 5 Meter hohen Abhang hinabrollen zu lassen. Der Plan ging auf, die zweite Leitung riss ebenfalls ab und der Tank rollte hinab.

Mit Messungen am Einsatzort mittels zwei Mehrgasmessgeräten konnte bestätigt werden, dass das ausströmende Gas durch günstigen Wind vom Einsatzort ferngehalten werden konnte.
Nach stundenlanger Bergungs- und Reinigungsarbeiten blieb ein Problem zu lösen übrig. Der abströmende Gastank musste irgendwie von der Nähe der Autobahn weg, sonst hätte der Verkehr wohl tagelang nicht wieder anlaufen können.

Die Beobachtung des Tanks ergab, dass sich die durch die Strömung des Gases bildende Eisschicht so stark vergrößerte, dass die Menge abströmenden Gases sich stark verringerte. Die Chance ließ sich die Einsatzleitung nicht entgehen und wagte einen Versuch, den Tank ca. 250 Meter weit weg von der Bundesautobahn zu transportieren. Dazu wurde der Tank an einem Bagger mittels Schlupfs befestigt und langsam in Begleitung mit einem Mehrgasmessgerät abtransportiert. Seitdem liegt er nun an einer sicheren und abgesperrten Stelle.
Aktuell wird auf verschiedenen Wegen geprüft, wie es mit dem rund halbvollen Tank weitergehen wird. Das Wechselspiel zwischen Abströmung und Vereisung kann sich noch Tage hinziehen. Eine Methode soll wohl ein gezieltes abfackeln des Gases durch den Hersteller sein

Am Vormittag des 27.09.2022 Uhr waren alle Einsatzaufgaben einschließlich der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft erledigt.

Wir danken den Mitarbeitern der Rettungsleitstelle in Gera für die gute Zusammenarbeit. Ein weiterer Dank gilt allen Einsatzkräften des DRK-Rettungsdienstes, der Feuerwehren Hirschberg und Triptis, dem Notarzt, den Beamten der Thüringer Autobahnpolizei und den beteiligten Abschleppdiensten.

Der Gesamteinsatzleiter selbst dankt zudem allen Einsatzkräften der Schleizer Feuerwehren und deren Familien, die wieder einmal über 14 Stunden lang auf Ihre Frauen und Männer warten mussten.