....unser Bericht
zum Einsatz!
 
 
Rettung von einmaliger Spezial-Messtechnik bei Schleiz aus rund 18 Meter Höhe
Mit der Anforderung der Drehleiter wandte sich die Rettungsleitstelle Gera am 28.07.2021 an den Stadtbrandmeister von Schleiz. Zuvor war ein Hilfeersuchen einer Nürnberger Firma für Messaufgaben eingegangen, die Deutschlandweit spezielle Messungen rund um die Sendemasten der verschiedensten öffentlichen und nichtöffentlichen Sender übernehmen.

Mit einer Erkundungsfahrt per Quad in einem Waldstück südwestlich von Schleiz begann um 12:37 Uhr der Einsatz. Vor Ort stellte sich heraus, dass eine Drohne mit Spezialtechnik von ca. 30.000 Euro materiellen Wert auf einer ca. 18 Meter hohen Lerche aus bisher unerklärlichem Grund gelandet war und sich dort "verkeilt" hatte.  Der Materialwert war aber nicht das Schlimmste, sondern die Technik der einmaligen an Bord befindlichen Messtechnik, die in jahrelanger Ingenieursarbeit entstanden war und auf keinem Fall zerstört werden sollte.

Die Lageerkundung ergab zunächst nichts Gutes. Weder eine Drehleiter noch ein Hubsteiger hätte den rund 25 Meter tief im Wald befindlichen Baum erreichen können. Ein Einsatz eines Hubschraubers mit Abseilen einer Person wäre nicht nur extrem aufwändig gewesen, sondern hätte auch für zu große Verwirbelungen an den Baumspitzen gesorgt, sodass die Drohne ohnehin abgestürzt wäre.

Ein anderer Plan wurde geprüft. Da keine tragbare Leiter der Feuerwehr eine Höhe von 18 Meter erreichen kann, musste ein spezieller "Baumkletterer" her. Innerhalb kürzester Zeit wurde sogar ein eigener Mitarbeiter der Stadt Schleiz für diesen einzigartigen Job gefunden.
Mit ausgefeilter Technik und unheimlichen Geschick kletterte er auf eine Höhe von ca. 16 Meter und schlug dort ein Seil an. Dann schwang er sich auf benachbarten Baum um dort eine Bockrolle zu befestigen. Das angeschlagene Seil wurde nun über die Umlenkrolle am zweiten Baum zu Boden geführt und dort mit einem "Gegenlager" an einem dritten Baum befestigt.

Nachdem der Kletterer am Boden zurück war begann er zweite Teil des Planes. Die Lärche sollte gezielt so langsam wie möglich gefällt werden, damit die Drohne mit der Spezialtechnik nur von geringer Höhe auf den weichen Waldboden stürzt. Mit Hilfe der Motorkettensäge konnte nun durch die Feuerwehr ein sauberer Schnitt Baumes mit gut funktionierender Bruchleiste geschaffen werden. Langsam neigte sich der Baum Dank des Sicherungsseiles zu Boden. Wie geplant kam es dann gezielten Absturz der Drohne zum Boden aus ca. 5-6 Meter Höhe. Diesen hatten die Einsatzkräfte bereits einkalkuliert, schließlich lag die Drohne ja nur auf der Baumspitze.

Binnen wenigen Minuten war klar, den Einsatzkräften war ein Meisterstück gelungen. Zwar hatte die Drohne selbst ein Schaden von ca. 1.500 € erlitten, jedoch die Messtechnik samst Antenne hatte nicht einmal einen Kratzer abbekommen.
Bereits eine Stunde später konnten die Ingenieure wieder mit einer Ersatzdrohne die Messaufgaben rund um den Sendemast starten.

Wir danken allen beteiligten für den Erfolg der außergewöhnlichen Bergung der Drohne samt Spezialtechnik. Immerhin konnte schon nach wenigen Tagen erneut bewiesen werden, dass die Einsatzkräfte der Feuerwehren auch für die Unternehmen des Landes Aufgaben erfüllen. Somit hat der Dank eines Unternehmers aus Schleiz an die freiwillig arbeitenden Kameraden der Feuerwehren auch seine Berechtigung.