....unser Bericht zum Einsatz! |
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25 Zentimeter Neuschnee über Nacht war zuviel Winter mit einem Mal | |
Wir schreiben den 08.02.2021. Der "Klimawandel mit einhergehender
Erderwärmung" war über Nacht auch in Thüringen angekommen. Um 05:35 Uhr
schrillten die Alarmmeldeempfänger der Schleizer Feuerwehr. Bei rund
minus 10 °C war der Schritt zur Haustür hinaus ein Wagnis, denn 25
Zentimeter Neuschnee waren höher als die eiligst angezogenen Stiefel.
Mit dem Auto zur Feuerwehr- da ging erst einmal gar nix. Nach 10 Metern war Schluss. Nun war jeder gefragt, eine Lösung zu finden. Ein Winterdienstfahrzeug der TSI half einem Kameraden weiter. Andere waren gleich zu Fuß unterwegs. Irgendwie kämpften sich schlussendlich rund 10 Einsatzkräfte zum Feuerwehrgerätehaus. Eile war angesagt, schließlich sollte ein festgefahrener Rettungswagen befreit werden. Zum Glück stand das LF-Katschutz schon 2 Tage lang mit Ketten belegt in der Fahrzeughalle. Schnell waren mehrere Aufgaben in Schleiz abgearbeitet. Der Blick zur Bundesautobahn 9 versprach nichts Gutes. Kein Fahrzeug rollte mehr Richtung Süden. Nach Angaben von Fahrzeugführern sollte das schon seit 2 Uhr Nachts der Fall gewesen sein. Egal. Eine Lösung musste her, denn auch ein Megaustau ist eine Art Notstand. In Absprache der Autobahnpolizei kamen die Einsatzkräfte zusammen mit einem Fahrzeug des THW an einer Steigung bei Leubsdorf zum Einsatz. Dazu mussten die Einsatzkräfte von Dittersdorf her entgegengesetzt zur Richtungsfahrbahn zum Einsatzort fahren. Wechselseitig wurden rund 60 Lastzüge angeschleppt, während die Mitarbeiter der VIA-Gateway alle Hände voll zu tun hatten, die Fahrbahnen irgendwie freizubekommen. Ein abgebrochener Zündschlüssel eines Lastzuges auf der dritten Fahrspur wurde dann kurz vor Triptis zur Herausforderung. Moderne Technik mit fehlendem Notbetrieb ist eben auch nicht immer das Gelbe vom Ei. Lenkradsperre eingerastet, elektrisch betriebene Handbremse fest und der Fahrer wie vom anderen Stern - irgendwie musste auch dieser Lastzug weg. Die Einsatzkräfte zogen ihn letztlich auf den Standstreifen, ein Abschleppdienst barg ihn später. Zwei festsitzende Schneepflüge galt es gegen 11:30 Uhr zu befreien. Dazu wurden wieder zwei Lastzüge auf Auffahrt der Anschlussstelle Triptis angeschleppt. Gegen 14 Uhr waren die Einsatzkräfte dann fast am Standort zurück, als sie erneut zur Autobahn angefordert wurden. Diesmal musste ein Lastzug an der Zufahrt zum Parkplatz "Himmelsteiche" bei Görkwitz freigeschleppt werden. Die Herstellung der Einsatzbereitschaft dauerte dann bis gegen 16:30 Uhr. Abschließend bleibt festzustellen, dass die außergewöhnlichen Umstände auch außergewöhnliche Maßnahmen erfordern. Grundsätzlich sind bei solchen "Katastrophen" genau die Fahrzeuge des Katschutzes und THW die richtige Wahl der Mittel. Auf solche Szenarien kann man sich grundsätzlich vorbereiten. Daher hatten die Einsatzkräfte schon am Samstagabend das Fahrzeug mit Schneeketten bestückt. Die Einsatzführung bedankt sich bei allen Einsatzkräften des THW, der Polizei, der VIA-Gateway und nicht zuletzt den Kameraden der Feuerwehr Schleiz für die gute Zusammenarbeit. |
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