....unser Bericht
zum Einsatz!
 
 
Drei verletzte Arbeiter nach Einsturz einer Wand auf einer Baustelle in Schleiz
Nach einem Einsturz einer Wand im Dachgeschoß eines Wohnhauses auf dem Schleizer Altmarkt (offiziell als Markt bezeichnet) waren am 19.09.2020 kurz nach 17 Uhr drei Arbeiter verletzt worden. Offenbar war bei Abrissarbeiten plötzlich eine Wand (Giebelwand) in sich zusammengebrochen und begrub teilweise einen der vier anwesenden Arbeiter der Baustelle. Er konnte dank der schnellen Hilfe seiner Kollegen bis zum Eintreffen der ersten Rettungskräfte aus seiner misslichen Lage befreit werden.
Die eintreffenden Rettungskräfte des DRK und der Notarzt entschieden auf Grund der ungünstigen Lage des ursprünglich verschütteten Patienten die Feuerwehr zur Rettung aus der durchaus weiter gefährlichen Baustelle zu alarmieren.

Die anrückenden Einsatzkräfte brachten umgehend die Drehleiter in Stellung und bereiteten die Rettung mittels Rollgliss und Schleifkorbtrage vor. Diese Rettungsmethode gehört schon seit Jahren zum Standardprogramm der Ausbildungen der Feuerwehr Schleiz und kann in dieser Form bis zu Lasten von 150 Kilogramm eingesetzt werden.
Die Bundesstraße 94 musste während der gesamten Rettungsarbeiten am Schleizer Altmarkt voll gesperrt werden.
 
Inzwischen stabilisierten Notarzt, Rettungssanitäter und weitere Einsatzkräfte der Feuerwehr den Patienten und bereiteten den "schwebenden Transport" vor. Dazu musste der Patient zunächst auf einer Vakuummatratze in der Schleifkorbtrage und einer angebrachten Schienung des verletzten Beines fixiert werden. Dann transportieren die Einsatzkräfte per Hand den Patient wegen der Einsturzgefahr weitere Gebäudeteile in einen etwas sicheren Bereich der Baustelle und hängten die Schleifkorbtrage in das Rollgliss und einer zusätzlichen zweiten Sicherungsleine ein.

Nun übernahm die Technik den weiteren Transport. Vorsichtig konnte mit Hilfe der Drehleiter der Patient über das Baugerüst hinweg zum sicheren Boden transportiert und dem Rettungsdienst zur Weiterbehandlung übergeben werden.

Nach Abschluss der Rettungsarbeiten begutachteten der Einsatzleiter und ein Beamter der Polizei die Baustelle über die Drehleiter. Eine rund zehn Meter hohe Giebelwand an der Ostseite der Baustelle war derart lose, dass sie problemlos per Hand zum Einsturz gebracht hätte werden können. Die Belastungsgrenzen der unter dem Dachgeschoss liegenden Decke konnte zudem nicht mehr eingeschätzt werden und eine weitere Wand drohte einzustürzen. Daher wurde die Komplettsperrung der gesamten Baustelle verfügt, bis am Wochenbeginn Experten des Bauamtes die Baustelle begutachtet haben.

Wir wünschen alle verletzten Bauarbeitern eine schnellstmögliche und vollständige Genesung. 

Die Einsatzführung bedankt sich bei allen beteiligten Einsatzkräften des DRK und der Feuerwehr Schleiz sowie dem Notarzt für die gute Zusammenarbeit und die ständige Umsicht bei den nicht ganz ungefährlichen Rettungsarbeiten.