....unser Bericht
zum Einsatz!
 
Auto fliegt von der Bundesautobahn 9:  Zwei Schwerstverletzte ausgeflogen
Gleich zwei Rettungshubschrauber mussten am 27.07.2018 am frühen Nachmittag auf der Bundesautobahn 9 zwischen den Anschlussstellen Schleiz und Bad Lobenstein landen, um ein schwerstverletztes Ehepaar aus Berlin in umliegende Krankenhäuser auszufliegen.

Um 13:36 Uhr wurden die Einsatzkräfte des DRK-Rettungsdienstes, der Schleizer Feuerwehr und der Notarzt zur Unfallstelle mit gemeldeten eingeklemmten Personen alarmiert. Das Unfallfahrzeug lag ca. 50 Meter neben der Bundesautobahn kopfüber in einem Feld. Beide Insassen waren beim Eintreffen der Rettungskräfte bereits aus ihrem Fahrzeug durch Ersthelfer eines Rettungsfahrzeuges aus Sonneberg gerettet. Ein Hublader eines zufällig dort mit Erntearbeiten beschäftigten Agrarbetriebes hatte das Fahrzeug im Heckbereich stabilisiert.

Die Lageerkundung vor Ort zeigte ein dramatisches Bild. Beide Insassen waren in einem sehr kritischen Zustand, sodass der Einsatzleiter in Abstimmung mit dem Rettungsdienst gleich einen weiteren Rettungshubschrauber (RTH) anforderte. Der erste RTH war von der Rettungsleitstelle bereits schon vorsorglich alarmiert und von Jena her unterwegs. Die Besatzung des zweiten RTH kam aus Zwickau.

Alle Einsatzkräfte arbeiteten fieberhaft rund um die beiden Patienten.

Die Autobahn wurde schon bei der Anfahrt der Schleizer Feuerwehr durch dessen Einsatzfahrzeuge wegen der geplanten Landung der RTH voll gesperrt. In dessen Folge mussten dann die Autofahrer im 8 Kilometer langen Stau bei brütender Hitze ausharren.

Der Unfall selbst passierte aus bisher unbekannter Ursache an einem Bergaufstück am Kilometer 232,5. Den Spuren nach war das Fahrzeug an einer beginnenden Leitplankeneinheit aufgestiegen, durch die Luft geflogen und hatte sich dabei mehrfach überschlagen. In weiterer Folge durchbrach das Fahrzeug einen Wildschutzzaun und lag ca. 5 Meter tiefer (als die eigentliche Autobahn) kopfüber ca. 50 Meter von der Autobahn entfernt im Feld.

Nach dem Start der Rettungshubschrauber organisierten die Kräfte von Feuerwehr und Autobahnpolizei eine schnelle Wiederöffnung der bis dahin gesperrten Bundesautobahn. Zuvor zogen die Einsatzkräfte mittels Kettenzug und Seilwinde den Pkw wieder auf die Räder, weil noch wichtige Unterlagen aus dem Fahrzeug benötigt wurden.

Während der gesamten Rettungsmaßnahmen war eine komplette Besatzung des HLF 20 am Schleizer Dreieck zur Absicherung einer Motorsportveranstaltung einsatzbereit. Sie selbst war bereits am Vormittag kurz in einem Einsatz mit einem verunfallten Seitenwagen eingebunden, bei dem ebenfalls ein Patient mittels RTH ausgeflogen werden musste.

Im Gerätehaus angekommen wurde schnell an der Einsatzbereitschaft der Feuerwehr gearbeitet. Das hatte sich dann auch ausgezahlt, denn bereits um 16:36 Uhr schrillten erneut die Alarmmeldeempfänger der Kameradinnen und Kameraden zu einem Brand im Schleizer Ortsteil Gräfenwarth.  (mehr dazu auch hier)

Die Einsatzführung bedankt sich bei allen Einsatzkräften der Rettungsdienste, Feuerwehr und Hubschrauberstaffeln, den Beamten der Autobahnpolizei, den Mitarbeitern der Rettungsleitstelle, Ersthelfern (mit Krad unterwegs) sowie dem Mitarbeitern der dort vor Ort arbeitenden Landgenossenschaft für die gute Zusammenarbeit.