....unser Bericht zum Einsatz! |
||
[Update 2] Mit Schwerschaum Umweltkatastrophe verhindert | ||
Die Serie
von Einsätzen für die Schleizer Feuerwehr scheint irgendwie nicht
abzureißen. Erneut kam es am 24.01.2018 gegen 07:30 Uhr zu einer
Alarmierung der Einsatzkräfte der Kreisstadt. Diesmal war ein polnischer
Lastzug auf der A9 am Kilometer 227 Richtung Berlin in Brand geraten.
Die Rauchwolke zog schon beim Ausrücken der Kameradinnen und Kameraden
bis in die Kreisstadt Schleiz hinein. Vermutlich wegen auslaufendem Motorenöl, jenes sich auf der heißen Abgasanlage entzündete, war das Fahrzeug nur wenige Meter vom letzten Unfallort entfernt in Brand geraten. Eine ca. 400m lange Ölspur zog sich bis unter den brennenden Lastzug. Die Kameraden gingen mit Schwerschaum vor, um schnellstmöglich die noch nicht brennenden Teile der Ladung zu schützen. Unmittelbar an der Brandgrenze standen mehrere 200 Liter Fässer mit gefährlich giftigem Pflanzenschutzmittel. Sie waren kurz vorm Bersten (siehe Bilder). Ein 1.000 Liter IBC- Tank mit noch unbekanntem Gefahrstoff hatte sich ebenfalls schon stark verformt und sollte später noch zum Problemfall werden. Wegen der Rauchwolke wurden die Einwohner von Schleiz über mehrere Radiosender zum Schließen der Fenster aufgefordert. Mit insgesamt 10.000 Liter Wasser und 250 Liter beigemischtem Schaummittel (3%) konnten die Einsatzkräfte den Vollbrand der Zugmaschine und des Aufliegers innerhalb kurzer Zeit löschen. Das Umweltamt des Saale-Orla Kreises war vor Ort und beriet mit der Einsatzführung notwendige Maßnahmen. Die Autobahn musste wegen den Bergungsarbeiten und wegen des ausgelaufenen Öls komplett in Richtung Norden gesperrt werden. Der gesamte Verkehr lief dann über die Kreisstadt, was natürlich aus zu Problemen in Schleiz führte. Ein weiterer kleinerer Einsatz beschäftigte dann die Kameraden noch während der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft. Eine Ölspur im Stadtzentrum musste beseitigt werden. Um 13:19 Uhr wurden die Kameradinnen und Kameraden erneut auf die Autobahn 9 zum Einsatzort des Lastzugbrandes alarmiert. Während der Bergungsarbeiten war festgestellt worden, dass sich ein Loch auf der Oberseite in dem bis dahin noch eingeschlossenen IBC- Tank mit unbekanntem Inhalt befand. Unbeabsichtigt schwappte der Tank beim Bergen des beladenen Sattelaufliegers über und zwei Mitarbeiter einer Fahrbahn- Reinigungsfirma atmeten beim Abstreuen von Ölbindemittel auf der übergelaufenen Flüssigkeit den ekelig riechenden und säureanzeigenden Stoff ein. Vorsorglich wurde Notarzt und Rettungsdienst zum Einsatzort beordert. Am Donnerstag (25.01.2018) führten die Ermittlungen der Autobahnpolizei zum abschließenden Ergebnis bezüglich des Gefahrstoffes. Der IBC-Tank hatte ein Konzentrat für Energy- Getränke als Inhalt. Natürlich kann man nun im Nachgang über die Gefährlichkeit dieses Stoffes fachsimpeln. Tatsache ist allerdings, der Stoff war zumindest so aggressiv, dass sich noch immer die beiden Mitarbeiter des Reinigungsunternehmens im Krankenhaus befinden. Im Übrigen sah die Einsatzführung zu keinem Einsatzzeitpunkt die Notwenigkeit weitere Kräfte in den Einsatz einzubinden. Auch nicht wegen der Gefahrstoffe an Bord des Lastzuges, die noch rechtzeitig vor den Flammen geschützt wurden. Wäre ein Einsatz des Gefahrstoffzuges des Saale-Orla-Kreises notwendig gewesen, wären natürlich auch entsprechend der AAO des Landkreises Dieser zum Einsatz gekommen. Aufgrund des kürzlich mit Motorschaden ausgefallenen Einsatzfahrzeuges GW-Öl war ein Ersatztransport eines intakten IBC- Tanks nur mit Hilfe des städtischen Bauhofes möglich. Der Inhalt des Tanks wurde dann auf dem Schadensfahrzeug in den Ersatztank umgepumpt und nach Abtransport des Lastzuges schlussendlich die Autobahn gereinigt. Auf dem Heimweg kam die Besatzung des Tanklöschfahrzeuges in Schleiz als Ersthelfer zu einem Verkehrsunfall in der Geraer Straße in Schleiz hinzu. Aus bisher unbekannter Ursache war eine Frau von einem Pkw angefahren worden. Neben der Erstversorgung der Frau übernahmen die Kameraden die Verkehrsregelung am Unfallort, jene wegen der enormen Verkehrsdichte (auf Grund der gesperrten Bundesautobahn) erschwert wurde. Die Einsatzführung dankt allen Einsatzkräften von Polizei, VIA- Gateway, dem Abschleppunternehmen Klug, den Mitarbeitern der Rettungsleitstelle sowie den Kameradinnen und Kameraden der Schleizer Feuerwehr für die gute Zusammenarbeit. Außerdem danken wir allen Arbeitgebern für die Freistellung zu den Einsätzen. |
||
Berichte der Ostthüringer Zeitung (OTZ) vom 24.01.2018 | ||
Gefahrgutlaster brennt lichterloh: A9 nach stundenlanger Sperrung wieder
teilweise befahrbar
Ein mit Gefahrgut
beladener Lastwagen ist am Mittwochmorgen auf der Bundesautobahn 9 bei
Schleiz in Flammen aufgegangen. Inzwischen ist die A9 bei Schleiz in
Richtung Norden wieder teilweise befahrbar. Zuvor gab es einen bis zu
zehn Kilometer langen Stau. Schleiz. Es war
gerade 7.30 Uhr, als bei den Einsatzkräften der Feuerwehr Schleiz am
Mittwochmorgen die Piepser Alarm schlugen – der 30. in dem laufenden
Monat.
Ein brennender Lastwagen wurde auf der A9 bei Kilometer 226 kurz hinter
der Auffahrt Schleiz in Fahrtrichtung Berlin gemeldet . Als die
Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, stand der Sattelschlepper bereits
völlig in Brand auf der rechten Fahrspur. Vom Aufliegeanhänger stand
bereits mehr als die Hälfte in Flammen. Das Problem: Laut Kennzeichnung
enthielt die Ladung des polnischen Lastwagens Gefahrgut. „Vor Ort haben wir
Stückgut und Gefahrstoffe in Fässern entdeckt und sind unter schweren
Atemschutz zum Löschangriff übergegangen“, berichtet der Schleizer
Stadtbrandmeister Ronny Schuberth. Rund 250 Liter Löschschaum und 10 000
Liter Wasser brauchte es, bis die Flammen bei Sattelschlepper und
Anhängern gelöscht waren. Der Lastwagen hatte unter anderem
Autoersatzteile und ein Pflanzenschutzmittel geladen, die zunächst
entladen werden mussten. Der Fahrer erlitt einen Schock.
Polizei: Fenster
und Türen geschlossen halten
Die Schleizer Wehr
rückte mit insgesamt sechs Fahrzeugen und Vorwarntafel zur
Brandbekämpfung und Verkehrssicherung aus. Die A 9 in Richtung Norden
musste für die Lösch- und Bergungsarbeiten voll gesperrt werden.
Aufgrund von Unklarheit über die Menge und Gefährlichkeit des
Gefahrgutes wurden Anwohner in und um Schleiz gebeten, Türen und Fenster
geschlossen zu halten. Nach Angaben der
Autobahnpolizei war die Fahrtrichtung Berlin bis ca. 14 Uhr voll
gesperrt, weil die Fahrbahn noch gereinigt werden musste.
„Umleitung
definitiv überlastet“ Es wurde ein
Umleitung eingerichtet. „Diese Strecken sind aber definitiv überlastet“,
hieß es bei der Autobahnpolizei. Im kilometerlangen Stau hatte sich bis
12.30 Uhr ein kleinerer Auffahrunfall ereignet, der aber keine weiteren
Sperrungen nötig machte. Als die
Einsatzkräfte der Schleizer Feuerwehr gegen 10.30 Uhr mit ihren
Fahrzeugen ins Feuerwehrgerätehaus zurückkehrten, schrillten erneut die
Piepser. Ihr 31. Einsatz in diesem Monat schickte sie zur Beseitigung
einer Ölspur auf die Geraer Straße in Schleiz.
Nach Unfall mit Gefahrgut-Laster auf A9: Bis zu 10 Kilometer Stau,
Verkehr auf Umleitung steht teils still
Wenn auf der A9
nichts mehr geht, dann leidet in der Regel der Verkehrsfluss auf den
umliegenden Straßen. Das zeigte sich besonders schlimm am Mittwoch, als
die Autobahn kurz hinter der Abfahrt Schleiz in Richtung Berlin
stundenlang wegen dem Lastwagenbrand mit dem Gefahrgutunfall gesperrt
werden musste und es sich ein Stau von bis zu 10 Kilometer bildete. Schleiz. Natürlich
weichen zahlreiche Autobahn-Benutzer auf das umliegende Straßennetz aus.
Mit der Konsequenz, dass auch der regionale Verkehr teilweise zum
Erliegen kommt. Wie beispielsweise auf der ehemaligen B 2 zwischen
Heinrichsruh und Zollgrün sowie auf der Hauptdurchfahrtsstrecke der
Kreisstadt Schleiz. Das wiederum hatte große Auswirkungen auf den
Öffentlichen Personennahverkehr. „Vor allem Linienbusse, die aus
Richtung Bad Lobenstein und Hirschberg kamen, trafen mit erheblichen
Verspätungen in Schleiz ein“, erfuhr OTZ von OVO-Betriebsleiter Wolfgang
Rauh. Anschlüsse in
Richtung Gera und Jena waren nicht planmäßig zu schaffen gewesen. „Wir
haben hier Fahrgäste teilweise nachgefahren“, berichtete Wolfgang Rauh.
Vereinzelt wurden Busse umgeleitet und fuhren den Umweg über Tanna,
Frankendorf und Mielesdorf nach Schleiz. Von Oberböhmsdorf kommend
wichen Busse über den Stadtweg aus. „Selbst die
Stadtbusse in Schleiz konnten die regulären Fahrzeiten nicht schaffen,
weil rings um die Ampelkreuzungen alles verstopft gewesen ist“, erklärt
Wolfgang Rauh. Der Disponent am Schleizer Busbahnhof habe das Möglichste
getan, um Busse so umzuordnen, dass sie einigermaßen in der Zeit
blieben.
Kreisverkehr
Heinrichsruh als Nadelöhr
Als ein Nadelöhr
entpuppte sich der Kreisverkehr Heinrichsruh, wo sich der von der
Autobahn abfließende Verkehr mit dem der Ausweichstrecke traf. Entlang
der überlasteten Straßen waren keine regulierenden Polizeikräfte
wahrzunehmen. Für Anfragen diesbezüglich war der Schleizer Polizeichef
am Nachmittag nicht zu erreichen gewesen.
Zwei Männer bei Bergung von Gefahrgut-Laster auf A9 verletzt
Schleiz. Bei der Bergung des
Gefahrgut-Lastwagen stellte sich nach Angaben der Feuerwehr heraus, dass
ein Gefahrgut-Gefäß gefüllt mit 1000 Liter einer unbekannten Flüssigkeit
beschädigt wurde. Zwei Mitarbeiter der Bergungsfirma atmeten die aus dem
Gefäß strömenden Dämpfe ein. Dabei wurden beide leicht verletzt und
aufgrund von Atemreizungen medizinisch behandelt werden.
Neben den Fässern hatte der Lkw
Pflanzenschutzmittel und Autoersatzteile geladen.
Der Laster ging am Mittwochmorgen in Flammen auf. Der Fahrer konnte den
Lkw noch an den Straßenrand lenken und erlitt einen Schock .
Die Autobahn musste in Richtung |