....unser Bericht zum Einsatz! |
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Trotz Durchzündung und chemischer Gefahrstoffe: Die große Katastrophe konnte verhindert werden! |
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30.03.2017 Zunächst erst mal
Danke an alle Einsatzkräfte der Feuerwehren Tanna, Möschlitz,
Oettersdorf, Dittersdorf, Dragensdorf, Chursdorf, Triptis und
Schleiz die seit 6:00 Uhr beim Großbrand in der Firma REMONDIS
alles gaben, um die Flammen zu bekämpfen und weiter Schäden für
die Umwelt zu minimieren. Aus bisher noch unbekannter Ursache kam es nun zum Großbrand. Die Firma "REMONDIS Industrie Service" bietet Kunden aus Industrie, Gewerbe und Handel sichere und nachhaltige Entsorgungs- und Recyclinglösungen für gefährliche Abfälle an (Information aus den Internetseiten der Firma REMONDIS) Diese Stoffe werden in speziellen feuerwiderstandsfähigen Lagerboxen so lange gelagert, bis sie mit nicht brennbaren Stoffen vermischt in speziellen Verbrennungsanlagen vernichtet werden können. Diese Spezial- Lagerboxen kamen ihrer Aufgabe nach und schützten ihren gefährlichen Inhalt (Farben, Lacke, Lösungsmittel u.v.m.) vor den extremen Flammen. Daher kann man duchaus auch noch bei aller Dramatik vom Glück im Unglück reden. Ein Übergriff der Flammen hätte zu einen personalintensiven Großeinsatz noch unbekannten Ausmaßes führen können. Zunächst waren die Kameraden wegen der Auslösung der Brandmeldeanlage der Firma alarmiert worden. Wenn man allerdings vier Mal innerhalb nur einer Woche zu einen solchen Einsatzstichwort alarmiert wird, bewegen sich die Beine als Einsatzkraft eher nur noch mit 90% der eigentlichen Leistung. Trotz allem waren die Einsatzkräfte schnell vor Ort. Eine leichte Rauchentwicklung und eine stark "wallernde" Geräuschkulisse zeigte aber, diesmal scheint es Ernst zu sein. Umgehend wurden die Feuerwehren Tanna und Möschlitz nachalarmiert, später noch Oettersdorf, Dittersdorf, Dragensdorf und Chursdorf. Die Gräusche stellten sich später als Vorbote der folgenden "Durchzündung" (Flashover) dar. Die erste vorsichtige Lageerkundung zeigte den vorrückenden Kräften eine unheimlich wirkende Rauchentwicklung im gesamten Hallenbereich. Schnell war klar, hier ist es nicht weit bis zur Durchzündung der Rauchgase. So kam es auch, binnen ca. 20 Sekunden stand der gesamte Gebäudekomplex in Vollbrand. Mittendrin, neben allerhand Gefahrstoffen, auch ein Lader, ein Backer und ein Lkw. Die Kräfte zogen sich schnellstmöglich zurück und planten den Einsatz um. Nun galt alle Konzentration dem Schutz benachbarter Gebäude, darunter eine weitere Produktionshalle und dem Verwaltungstrakt. Beide konnten schadenfrei gehalten werden. Neue Probleme kamen neben der starken Rauchentwicklung und wiederkehrenden Explosionen im Gebäude hinzu. Brennendes Heizöl floss in den naheliegenden Kanal. Umgehend ergriffen die Einsatzkräfte Maßnahmen zum Schutz der Umwelt, denn nicht nur Heizöl sondern ein Gemisch aus Löschwasser und vielen verschiedenen Schadstoffen war inzwischen unterwegs in Richtung Oschitz zum "Culmbach" und weiter in die "Wisenta". Dort errichteten die Kameraden aus Schleiz und Dittersdorf/ Dragensdorf mehrere Ölsperren zum Schutz von Natur und Umwelt. Entgegen ersten Meldungen von Rundfunk und Internetportalen kam es nicht zu größeren Fischsterben in den betroffenen Gewässern. Parallel kam es nun zum Ablöschen der Flammen durch die Einsatzkräfte aus Schleiz, Möschlitz und Tanna. Besonders hilfreich war, dass ein im Gelände befindlicher Bagger zur Unterstützung der Maßnahmen verwendet werden konnte. Stundenlang half der Mitarbeiter der Firma Tiefbau & Transport GmbH Weida bei der Beseitigung der komplett ausgebrannten Fahrzeuge, Träger und Pfeiler sowie der riesigen Dachbleche, die die eigentliche Brandbekämpfung behinderten. Dafür möchten wir uns hiermit unbedingt bedanken. Knapp 1.400 Liter Löschschaum wurden benötigt, um das Feuer in Verbindung mit tausenden Liter Wasser zu bekämpfen. Fast 3 Kilometer Schlauchmaterial kamen zum Einsatz, weil eine zuverlässige Löschwasserversorgung nur aus einem rund ein Kilometer entfernten Teich sicherzustellen war. Um 18:45 Uhr waren die Kameraden wieder mit der Herstellung der grundsätzlichen Einsatzbereitschaft fertig. Doch erneut aufflammende Brandnester zwangen die Einsatzkräfte um 18:54 Uhr zu einen weiteren Einsatz der dann bis 21:00 Uhr andauerte. In der Bilanz sind nicht nur 15 Einsatzstunden zu verzeichnen, sondern auch ein extrem gefährlicher Einsatz, der von den Einsatzkräften alles abverlangte. Besonders gut ist: es gab im gesamten Einsatz keine verletzten Personen. Dank baulicher Vorschriften waren die eigentlichen Gefahrstoffe immer noch sicher in ihren Spezialboxen gelagert, was im Übrigen bei einer Vorgängerfirma noch vor Jahren überhaupt nicht der Fall war. Damals wurden hunderte Fässer mit Gefahrstoffen auch außerhalb der Boxen, sogar auf dem Hof der Firma gelagert. Eine Gefährdung von Einwohnern war durch ein Messfahrzeug der FFw Triptis geprüft worden. Der meiste Brandrauch zog anfangs steil nach oben bzw. in Richtung Heinrichsruh. Erst als die Sonne aufgegangen war und Wirkung zeigte, wurden Teile von Oschitz leicht mit dem Brandrauch beaufschlagt. Die Nahe am Brandobjekt vorbeiführende Bundesautobahn 9 wurde durch die VIA-Gateway wegen der Rauchentwicklung auf 80 kmh beschränkt. Der Schaden des Großbrandes wird auf mindestens 500.000 Euro geschätzt. Auch für die Feuerwehr ging der Einsatz nicht ganz schadfrei ab. Trotz Abstand von über 25 Meter wurden Plastikteile wie Spiegel, ein Blaulicht, Verkleidungen und Schutzvorrichtungen der Drehleiter durch die extreme Wärme stark in Mitleidenschaft gezogen. Auch Bekleidungsgegenstände und Helme sind wegen verschiedener Stoffeinwirkung wahrscheinlich unbrauchbar. Die Einsatzleitung möchte sich bei allen eingesetzten Kräften der beteiligten Feuerwehren, Polizei, Brandschutzamt, Umweltamt, der Rettungsleitstelle, dem Zweckverband Wasser/ Abwasser, den Mitarbeitern der Firmen REMONDIS und beim bereits genannten Baggerfahrer für die sehr gute Zusammenarbeit bedanken. |
Bild: Spezial- Boxen die den Flammen bestimmungsgemäß trotzten | |
Bericht der OTZ vom 31.03.2017 | |
Flammenmeer in Schleizer Industriegebiet:
Wie 70 Feuerwehrleute den Großbrand löschten
Die
Schadstoff-Lagerhalle stand nach der Rauchgasverpuffung vollständig in
Flammen. Brennendes Heizöl floss in einen Abwasserschacht und Kunststoff
schmolz aufgrund der Hitze an den Feuerwehrautos. Schleiz. Im
Schleizer Industriegebiet ist am Donnerstagmorgen die Lagerhalle des
Schadstoff-Entsorgungsunternehmens Remondis in Flammen aufgegangen und
komplett niedergebrannt. Das teilte Ronny Schuberth, Schleizer
Stadtbrandmeister und Feuerwehr-Einsatzleiter vor Ort, nach den
siebenstündigen Löscharbeiten mit. Es war noch vor
Sonnenaufgang, als die Brandmeldeanlage des Entsorgungsunternehmens an
der Industriestraße in Nach wenigen Minuten
war es dann soweit: Der dichte Rauch, von Sauerstoff angereichert,
verpuffte schlagartig. Stichflammen stoben aus den Toren. "Es war so
heiß, dass die Kunststoffummantelung der Seitenspiegel unseres
Drehleiterfahrzeuges und die Blaulichthaube schmolzen", schildert
Schuberth.
Brennendes Heizöl
läuft in den Abwasserschacht Nach etwa 20
Sekunden stand die gesamte 300 Quadratmeter große Halle im Vollbrand.
Die Feuerwehr konzentrierte sich daraufhin auf den Schutz der
nebenstehenden Gebäude. Sowohl das benachbarte Verwaltungshaus der
Firmenniederlassung als auch eine zweite große Produktionshalle konnten
somit vor den Flammen gerettet werden. Das Feuer ließ große
Teile des Blechdaches der Lagerhalle herunterkrachen. Im Inneren wurden
zwei Bagger und ein Lastwagen Raub der Flammen. Damit die
Feuerwehren den Brand effektiver bekämpfen zu können, zog ein Arbeiter
der Tiefbau- und Transport GmbH aus Weida in Absprache mit der Feuerwehr
die herabgestürzten Teile des Blechdaches vom brennenden Material. "Nur
so konnten wir den Brand richtig löschen", sagt Schuberth. Um 13 Uhr
war der Brand endgültig gelöscht. Auch zwei
Heizöltanks fingen in der Lagerhalle Feuer. Auslaufendes Heizöl floss
brennend in den Abwasserschacht. Es sei noch versucht worden, den
Absperrschieber zum Regenrückhaltebecken rechtzeitig zu schließen. Doch
das Heizöl war schneller. Vom Rückhaltebecken floss es in den Kulmbach,
von dort aus in die Wisenta. Mehre Fische sollen durch die
Umweltschädigung zu Tode gekommen sein. "Ich habe drei gezählt", sagt
Schuberth. Jeweils zwei Ölsperren wurden auf dem Kulmbach und der
Wisenta errichtet, um ein weiteres Ausbreiten des Heizöls zu verhindern.
Betrieb des
Remondis-Standortes stillgelegt Laut
Remondis-Pressesprecher Michael Schneider ist der Betrieb des Standortes
vorerst stillgelegt. In der kommenden Woche wolle man den "reduzierten
Regelbetrieb" wieder aufnehmen. Im Lager seien unter anderem Gemische
aus Farben und Lacken, Kunststoffbehälter und Folien abgebrannt. Den von
der Polizei auf etwa 500 000 Euro bezifferten Schaden könne er zurzeit
nicht bestätigen. Es müsse sich erst ein genauerer Überblick verschafft
werden. Der Standort Schleiz werde nicht aufgegeben, neben einem
Ersatz-Neubau der Halle sei auch eine Erweiterung des Standortes
geplant. Laut dem Landratsamt
Saale-Orla habe trotz der Empfehlung Fenster und Türen zu schließen, zu
keiner Zeit eine Gefahr für die Bevölkerung entstanden. Am Lösch- und
Sicherungseinsatz waren 70 Feuerwehrleute der Wehren aus Schleiz,
Möschlitz, Oettersdorf, Tanna, Chursdorf, Drangensdorf, Dittersdorf und
Triptis beteiligt. Niemand wurde verletzt. |