....unser Bericht zum Einsatz! |
Durchzündung beim Brand einer Werkstatt in Tegau |
Alarm: 25.11.2016 18:14 Uhr
eingesetzte Feuerwehren: FFW Schleiz: GW-Öl, ELW, TLF 4000, HLF 20, DLK 23/12, LF 16- TS mit STA FFW Tegau, FFw Chursdorf, FFw Dragensdorf, FFw Dittersdorf, FFw Moßbach Wenn eine Autowerkstatt brennt, dann erwarten die Einsatzkräfte der Feuerwehren nicht nur "normales" brennbares Material. Schmierstoffe rund ums Fahrzeug, Gas zum Schweißen, Kraftstoffe und Lacke, im Mix kommt es dann nur noch auf entsprechende Mengen an. Geräte, Fahrzeuge und Aggregate gehören natürlich auch noch zu dem, was ein Feuer schneller ausbreiten lässt. Als die Einsatzführung der Schleizer Feuerwehr um 18:28 Uhr eintraf war eigentlich schon längst die Werkstatt verloren. Löblich war dann der Versuch, einen Teil der rund 40 Meter langen Halle irgendwie noch zu retten. Doch eine Durchzündung unter dem Blechdach ließ dann alle weiteren Versuche scheitern. Binnen weniger Sekunden stand auch der Rest der Halle im Vollbrand. Über lange Wegstrecken wurde durch die FFw Tegau und alle umliegenden Ortsfeuerwehren Löschwasser gefördert. Die Drehleiter hatte vor dem Gebäude Stellung bezogen und somit war ein Löschangriff von oben gewährleistet. Parallel wurde ein Schaum- Löschangriff auf der Rückseite des Anwesens durchgeführt. Dort begannen allein von der Wärmestrahlung erste abgestellte "Schrottfahrzeuge" zu brennen. Nach der Durchzündung des oberen Hallenbereiches krachte nur kurze Zeit später das komplette Dach ein. Nun waren es die riesigen Blechplatten, die eine Brandbekämpfung erschwerten. Fast 90 Minuten lang gab es wiederholt kleinere Explosionen im Gebäude. Verschiedene Ursachen waren dafür auszumachen. Sprühdosen flogen offenbar unkontrolliert durch das Objekt und waren eher für die kleineren Kracher zuständig. Behälter, Reifen und andere druckhaltige Gegenstände sorgten für sehr regelmäßige "expolisive" Geräusche in der rund 40 x 15 Meter großen Halle. Die Einsatzführung entschied sich von Beginn an nur für einen Außenangriff. Wie sich in den folgenden Stunden mehrfach zeigte, war es viel zu gefährlich ins Objekt vorzugehen, zumal die Maßnahmen im Innenbereich zu keinerlei Schadensbegrenzung geführt hätten. Unterdessen hatten die Einsatzkräfte nach kurzer Zeit mit einem neuen Problem zu kämpfen. Vermutlich Altöl lief zusammen mit dem Löschwasser aus dem Gebäude in Richtung Kanalisation. Schnell reagierten die Kameraden der Feuerwehren und bauten Ölsperren auf. Parallel wurde ein Rohrdichtkissen in den Kanal gesetzt. Später wurde mittels eines eiligst organisierten Entsorgungsfahrzeuges aus Gera das Wasser- Öl- Gemisch abgepumpt und der Entsorgung zugeführt. Mit einem Teleskoplader der Landgenossenschaft Dittersdorf konnte im Fortgang des Einsatzes große Teile des Blechdaches geborgen werden. Somit kamen die Einsatzkräfte zur Restablöschung zu den darunterliegenden Brandnestern. Im Gesamteinsatz wurde niemand verletzt. Der Schaden ist bisher noch nicht genau zu beziffern, weil in einem Teil der Halle viele wertvolle Maschinen einer Bauschlosserei Opfer des Ereignisses wurden. (Schätzungen liegen allerdiings bei rund 500.000 €) Die Kriminalpolizei hatte bereits in den späten Abendstunden mit den Ermittlungen der Brandursache begonnen. Auch die PI Saale-Orla war mit mehreren Beamten am Einsatzort tätig und unterstützte die Arbeit der rund 80 Feuerwehrkameraden. Die Zusammenarbeit zwischen den Einsatzkräften aller beteiligten Feuerwehren und der Polizei klappte sehr gut. Der Rettungsdienst war mit einem RTW zur Absicherung des Einsatzes vor Ort. Besonders lobenswert war auch wieder die Versorgung der Kameraden. Hierbei beteiligten sich auch mehrere Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde Tegau. Vielen Dank, auch an alle hier nicht einzeln erwähnten Helfer. Die Feuerwehr Schleiz war bis 2 Uhr mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft beschäftigt. Die Reinigung und Wartung von Schläuchen und Atemschutztechnik wird sich wohl mindestens die gesamte kommende Woche hinziehen. |
Bericht der OTZ vom 08.12.2016 |
Sonst wären meine Mitarbeiter arbeitslos“:
Feuerwehr rettet Metallbaufirma in Tegau
Die Schleizer Feuerwehr konnte sich am Dienstagabend in ihrem
Gerätehaus über ein großes Lob und Dankeschön von Mario Hoffmann für die
Löscharbeiten an der Werkstatthalle in Tegau freuen. „Ohne die enormen
Anstrengungen der Feuerwehren wären meine Mitarbeiter arbeitslos
geworden“, sagte Hoffmann.
Mario Hoffmann schüttelt Andreas Gerland von
der Schleizer Feuerwehr die Hand für den Löscheinsatz in Tegau. Foto:
Oliver Nowak
Schleiz. Fünf Mitarbeiter beschäftigt der Metallbaumeister in
seinem Tegauer Betrieb. Zwar sei die Werkstatthalle komplett
niedergebrannt, die Löscharbeiten verhinderten jedoch ein Übergreifen
der Flammen auf das nebenstehende Hauptgebäude des Betriebs, wo sich die
Metallverarbeitung sowie Büro und Sozialräume befinden. "Ein Brand des
Hauptgebäudes wäre existenzbedrohend gewesen", betonte Hoffmann.
Durch den erfolgreichen Löscheinsatz halte sich der Schaden für
die Firma jedoch in Grenzen. In der abgebrannten Werkstatthalle befanden
sich laut Hoffmann unter anderem Blechbearbeitungsmaschinen, die dem
Feuer zum Opfer fielen. "Wir können unsere Arbeit bedingt fortsetzen."
Zwar fehle zum Beispiel die Blechschere, aber mit ein wenig
Improvisation könne auch das nahezu kompensiert werden. Den Schaden für
den Betreib an Gerätschaften schätzt Hoffmann auf gut 120 000 Euro.
Eine Brandursache steht noch nicht fest, die Ermittlungen zu dem
Vollbrand am 25. November dauerten noch an.
Ehrenamtliche Arbeit, die Mensch und Gut schützt
"Ich bin allen Beteiligten vor Ort unendlich dankbar für ihr
Geleistetes, nicht nur der Schleizer Feuerwehr sondern auch allen
anderen Feuerwehren, die zur Brandbekämpfung anrückten und den Menschen,
die die Arbeiten mit ihren Möglichkeiten unterstützten", sagt Hoffmann.
Die Feuerwehren Tegau, Chursdorf, Dragensdorf, Dittersdorf, Moßbach und
Schleiz verhinderten gemeinsam ein Übergreifen der Flammen auf das
Firmenhauptgebäude. Hoffmann, der selbst Mitglied in einer Feuerwehr im
Landkreis Greiz ist, betont: "Die Arbeit der Feuerwehren, ihre
ehrenamtliche Arbeit die Mensch und Gut schützt, rettet und hilft,
sollte niemand als selbstverständlich ansehen. Diese Männer und Frauen
begeben sich in Gefahr, um anderen in größter Not zu helfen."
Doch nicht nur die Arbeit der Feuerwehr an diesem Freitagabend in
Tegau verdiene höchsten Respekt, sondern auch die der Einwohner und der
Agrargenossenschaft Dittersdorf. Sie halfen bei der Verpflegung der
Einsatzkräfte und Menschen vor Ort.
Mit Kaffee, Tee, belegten Brötchen, Bockwürsten und guten Worten
hätten sie allen vor Ort Kraft gegeben. "So ein Zusammenhalt ist etwas
Besonderes", sagt Hoffmann. Der Schleizer Stadtbrandmeister Ronny
Schubert dankte Hoffmann für seine Worte. "Es ist eine besonders nette
Geste einen solchen Dank zu erhalten und das kommt selten vor", sagte
er. Alle Beteiligten in der Feuerwehrkette hätten ihr Bestes getan und
nur so konnte der Einsatz so erfolgreich werden. 1360 Meter
Löschschläuche seien von den beteiligten Feuerwehren verlegt worden, um
das Feuer zu bekämpfen.
Stellvertretend für alle Einsatzkräfte, die nicht direkt am Feuer
waren, aber für die Beschaffung des Löschwassers ebenso großen Anteil an
dem erfolgreichen Einsatz hatten, nahm Andreas Gerland von Mario
Hoffmann einen Umschlag entgegen. Mit dem Geld sollen die
Feuerwehrmänner und -frauen ihre gute Arbeit feiern können. Gerland war
am Teich in Tegau für die Löschwasserzufuhr im Einsatz. |