....unser Bericht zum Einsatz! |
Alarm für die Feuerwehr Schleiz: Gefahrguteinsatz statt Pfingstsonntagsbraten |
24.05.2015 Alarm
FFW Schleiz: 11:52 Uhr Wieder einmal war es unmittelbar vor dem Sonntagsbraten und dann noch am Pfingstsonntag... Die Alarmmeldeempfänger ließen die Pläne der Familien der Kameraden der Feuerwehr Schleiz an diesem herrlichen Sonnentag binnen Sekunden komplett zerstören. Erneut hatte die Brandmeldeanlage der Thüringer Sonderabfall Wertstoff Recycling GmbH ausgelöst und wieder war die Ursache eine chemische Reaktion eines bisher noch unbekannten Stoffgemisches in einem 30 Literfass. Genau wie am Gründonnerstag, lag die Konzentration von Staub und den unbekannten Stoffen im explosiven Bereich. Die Ex- Meter (Explosionsmessgeräte) der vorrückenden Einsatzkräfte schlugen Alarm an. Nach erster Lageerkundung zog sich der Angriffstrupp auf Weisung der Einsatzleitung zunächst wieder zurück. Erst sollte das Gebäude so belüftet werden, dass keine Explosionsgefahr mehr bestand. Damit war das Problem aber längst nicht gelöst. Diesmal mussten die Kameraden sogar ihre Arbeiten für längere Zeit unterbrechen, da akute Gefahr eines sogenannten "Behälterzerknalls" (Explosion/ Platzen des Fasses) bestand. Der Deckel des Fasses wölbte sich stark nach außen. Über dem im Deckel befindlichen Überdruckventil blies lange Zeit eine unbekannte explosive Substanz in den speziellen Lagerraum. Welche chemische Verbindung in dem Behälter reagierte, ist bisher noch unbekannt. Die Stoffnummer umfasst einen großen Bereich verschiedener Farb- und Lackabfälle. Aluminiumanteile sollen u.a. als Inhalt zu finden sein, so der Gefahrzettel auf den Fässern. Das alles erklärt aber überhaupt nicht, warum ein lange gelagertes Fass nunmehr zum Problem wurde, was im Übrigen genau neben dem Fass vom Gründonnerstag stand. Immerhin noch 75°C Außentemperatur hatte das Fass nach gut einer Stunde, ein Zeichen, dass die Reaktion immer noch nicht abgeschlossen war. Nachdem der Druck des abblasenden Gemisches stark nachgelassen hatte, starteten die Einsatzkräfte einen zweiten Versuch einer Bergung des immer noch innerlich reagierenden Behälters. Dieser wurde dann in einen größeren 200 Liter fassenden Behälter separiert und sichergestellt. Neben der Polizei wurde auch das Umweltamt des Saale- Orla- Kreises zum Ort des Geschehens alarmiert. In Folge des nunmehr zweiten Einsatzes gleicher Art, werden nun in den kommenden Tagen weitere Verfahren zur Behandlung solcher Gefahrstoffe besprochen werden müssen, schließlich lagern allein in der einen Spezialkammer noch 94 weitere Fässer mit vermutlich gleichem Inhalt. Durch die richtige Lagerung dieses Fasses und der überschaubaren Menge des ausgetretenen noch unbekannten Stoffes, bestand zu keiner Zeit eine zusätzliche Gefährdung von Menschen und der Umwelt außerhalb des Objektes. Eine Alarmierung weiterer Einsatzkräfte war nicht erforderlich. Die Einsatzleitung bedankt sich bei allen Kameradinnen und Kameraden der Schleizer Feuerwehr für ihren Einsatz und bei den Angehörigen der Familien für ihr Verständnis, auch zum Pfingstsonntag auf ihre Partner und Familienmitglieder zu verzichten. Es ist dennoch kaum zu erklären, warum diese Ereignisse grundsätzlich an Feiertagen stattfinden. Im Übrigen ist der nächste Feiertag der 3. Oktober 2015. Vielleicht sollten dann die Kameraden der Schleizer Feuerwehr einen Ausflug weit weg von Schleiz samt ihren Familien starten. |
Auffinden des Explosiven Behälters |
die Kameraden bereiten sich für ihren Einsatz vor |
Der Behälter nach der ersten vorsichtigen Umlagerung |
Einsatzkräfte im Speziallager |
Messungen mit Wärmebildkamera |
Die Kameraden bergen das innerlich reagierende Fass. |
Der Behälter wird vorsichig transportiert, weil durch die Bewegung vermutlich die chemische Reaktion beschleundigt wurde. |
Das gesicherte Fass befand am Ende in einem "Überbehälter". |