....unser Bericht
zum Einsatz!
 
Zwei komplizierte Mittelbrände direkt hintereinander
Kameraden der Schleizer, Tannaer und Möschlitzer Feuerwehren
mit langer Nachtschicht

 
09.08.2014    1. Einsatz FFw Schleiz um 20:04 Uhr, 2. Einsatz FFW Schleiz, Tanna und Möschlitz um 22:51 Uhr

Gleich zwei mal direkt nacheinander waren die Kameraden der Schleizer Feuerwehr im Einsatz und jedes mal war die Lage komplizierter als üblich. Im zweiten Einsatz kamen die Einsatzkräfte aus Möschlitz und Tanna als Unterstützung zur Hilfe.

Der Brandabend begann mit einem Pkw- Brand auf der Bundesautobahn 9 am Kilometer 225,5 Richtung Nürnberg. Die Einsatzmeldung ließ böses befürchten: "Pkw im Vollbrand, Person noch im Fahrzeug".
Mit großer Erleichterung kamen die Einsatzkräfte am Einsatzort an, als sie den Fahrer in sicherer Obhut bei der Polizei sahen. Für den Mercedes SLK gab es allerdings keine Rettung mehr. Die eigentlich standardmäßigen Löscharbeiten bargen allerdings eine ungeplante Überraschung. Aus dem Kofferraumbereich blitzten urplötzlich extrem helle Funken heraus. Magnesium, in Reaktion mit dem Löschwasser war für das "Feuerwerk" zuständig.
Schnell wurde ein Metallbrandlöscher bereitgestellt. Dann entschied sich allerdings die Einsatzleitung zum Einsatz von Löschschaum in Kombination der mechanischen Zerkleinerung der Magnesiumanteile, was schlussendlich zur Erfolg führte. Ermittlungen ergaben inzwischen, dass sich um den Tank des SLK eine Magnesiumlegierung als Schutzblech befindet.
Unmittelbar nach Rückkehr vom Einsatz wurden die Fahrzeuge und die eingesetzte Technik durch die Kameraden wieder gereinigt und in Ordnung gebracht. Schließlich weiß man nie, wann erneut die Funkmeldeempfänger zum nächsten Einsatz ertönen.

Die letzten drei anwesenden Kameraden wollten gerade nach Hause gehen, da war es auch schon soweit.
Diesmal wurde ein Dachstuhlbrand gemeldet. Ein Teil des ehemaligen Schießhauses von Schleiz stand in Flammen und das direkt am Waldrand.

Binnen kurzer Zeit rollten die Einsatzfahrzeuge zum östlichen Stadtrand. Vor Ort war der Besitzer des Hauses auf dem Dach mit ersten Löschversuchen gescheitert und hatte sich dabei Brandverletzungen zugezogen.
Der Brand war im hinteren Teil des Gebäudekomplexes, der heute als Werkstatt dient, ausgebrochen. Schnell wurde die Drehleiter in Stellung gebracht, um einen Außenangriff vorzubereiten. Parallel rüstete sich ein Angriffstrupp für den Inneneinsatz aus.
Der Zugang zum Dach von innen war leider nur über eine Steigleiter möglich, zudem war das Dach nicht vollwertig betretbar. Erschwert wurden die Löscharbeiten, weil das Dach über eine doppelte Verschalung verfügte, in dessen Hohlraum sich die Flammenwalze ungehindert Richtung Wohnhaus ausbreiten konnte.
Nun war die Taktik entscheidend. Erneut erwies sich die umgebaute Motorsäge zum "Cutter" als das Gerät des Erfolges. Über die Drehleiter wurde das Gerät zum Einsatz gebracht und problemlos die obere Dachhaut gezielt geöffnet. Die Spezialkette fraß sich reibungslos durch alle Materialien des Daches. Weder die Dachpappe noch Nägel hielten die Säge auf. Nun kamen die Einsatzkräfte mit dem Strahlrohr direkt vom Korb der Drehleiter zum eigentlichen Brandherd, der sich inzwischen schon extrem weit ausgebreitet hatte.
Während der Besitzer des Gebäudes ins Krankenhaus gebracht werden musste, waren die Einsatzkräfte dabei, die Flammen unter Kontrolle zu bringen.
Die Kameraden der Feuerwehren Möschlitz und Tanna waren intensiv beschäftigt, vom rund 400 m weit entfernten Hydrant eine Leitung zum TLF 4000 aufzubauen. Die 5.000 Liter umfassende Löschwasserreserve des TLF 4000 und der 2.400 Liter große Löschwasservorrat des TLF 16/24 aus Tanna, waren im Übrigen gerade so ausreichend, den Zeitraum des Aufbaues der langen Wegstrecke zu überbrücken. Außerdem standen Kameraden aus beiden Wehren bereit, bei einer Ausweitung des Brandes sofort eigesetzt werden zu können.
Mit zwei Motorlüftern wurde der Rauch aus dem verqualmten Wohnhaus und dem eigentlichen Brandort herausgedrückt. Der Einsatz der Wärmebildkamera erwies sich wieder einmal als besonders bemerkenswert. Sowohl im Innenangriff als auch bei der Absuche nach eventuell versteckten Brandnestern war dieses Gerät mehr als hilfreich.

Das DRK war mit einem RTW vor Ort um den Einsatz der Feuerwehren abzusichern. Beamte der PI Saale- Orla und später auch der KPI Saalfeld waren mit ersten Ermittlungen beschäftigt. Die Ursache des Brandes ist bisher noch unbekannt.

Wir wünschen den Hausbesitzer schnellste Genesung und eine rasche Regulierung der Schäden.

Die Einsatzleitung bedankt sich bei allen beteiligten Einsatzkräften für die sehr gute Zusammenarbeit.