....unser Bericht
zum Einsatz!
der ganz normale Wahnsinn am Rosenmontag auf der Bundesautobahn 9 bei Schleiz
Im Baustellenbereich der Bundesautobahn 9 bei Schleiz kam es in den letzten Wochen zu relativ wenigen Unfällen, die mit längeren Staus verbunden waren. Diese erfreuliche Nachricht lag einerseits am Winter, der eigentlich gar keiner war, anderseits aber auch am durchaus lobenswerten Organisationstalent der Verantwortlichen dieser 19 Kilometer langen Großbaustelle.
Doch Unglücke sind nicht planbar. Warum der polnische Lastzug, mit eine Ladung bestehend aus 32 Großpaletten voller Verbundglasscheiben, rund 100m nach der Anschlussstelle Dittersdorf in Richtung Berlin umkippte und die Autobahn über drei der vier Fahrbahnen blockierte, muss nun die Polizei klären. Der Fahrer wurde bei dem außergewöhnlichen Abflug nur leicht verletzt.
Die Feuerwehr Schleiz wurde angefordert, weil große Mengen Diesel ausliefen. Leider war Dieser schon zu einen bisher unbekannt großen Teil im Abflusskanal verschwunden. Der Rest konnte durch die Einsatzkräfte abgepumpt und gebunden werden. Vorsorglich setzten die Einsatzkräfte ein Rohrdichtkissen rund ein Kilometer talabwärts im Abwasserkanal ein. Eine Kanalspülung wird nun erfolgen müssen.
Die rund 100m lang zerstörte und in die Gegenfahrspur versetzte Mittelleitplanke wurde durch die Kameraden der Feuerwehr Schleiz mit einem Plasmaschneider und zwei Motortrennschleifer in rund 15- 20 Meter große Stücke geschnitten. Dadurch konnte zunächst der Verkehr wechselseitig durch die Autobahnpolizei am Unfallort vorbeigeführt werden. Der Verkehr hatte sich bis dahin in beide Richtungen schon mehrere Kilometer weit zurückgestaut.
Sicherlich können mehrere Autofahrer vom Glück reden, dass sie bei diesem Unfall nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die Wucht der tonnenschweren Last hätte auch ein oder mehrere Fahrzeuge unter sich begraben, oder der auf den Fahrbahnen entlang schlitternde Lastzug hätte auch Fahrzeuge seitlich gegen die Betonwände quetschen können.
Durch einen angeforderten Abschleppwagen wurde der Lastzug auf zwei Fahrspuren verschoben. Somit konnte später, nach gezielten Umbauarbeiten durch Polizei und Feuerwehr, zweispurig der Verkehr am Unfallort vorbeigeleitet werden, jeweils in jede Richtung über ein Fahrstreifen.
Nach rund 2 Stunden lösten sich langsam die Staus auf.
Weitere Arbeiten der Feuerwehr war die großflächige Ausleuchtung der Einsatzstelle und die Hilfe bei der Bergung der 32 Paletten mit den Verbundglasscheiben.
Durch die Unterstützung der Einsatzkräfte der Feuerwehr Schleiz kam nicht nur der Verkehr deutlich schneller in Bewegung, sondern konnte auch die Bergung der Ladung in einem wesentlich kürzeren Rahmen stattfinden.
Die Wehrführung der Feuerwehr Schleiz bedankt sich bei allen Einsatzkräften der Feuerwehr, aber auch bei den Beamten der Autobahnpolizei Hermsdorf für die gute Zusammenarbeit. Durch gute Koordination und Absprachen war es möglich, dass wenigstens der eine oder andere Autofahrer noch ein bisschen vom Rosenmontag zum Feiern übrig hatte.
Gegen 03.30 Uhr standen alle Einsatzfahrzeuge der Schleizer Feuerwehr wieder einsatzbereit am Standort. Um diese Zeit begann die Bergung des Lastzuges. Anschließend, vermutlich im Morgengrauen, muss dann durch eine Firma die Mittelleitplanke neu montiert werden, was sicherlich zu weiteren Staus führen wird.
Die Ladung, die auf der Baustelle der neuen Fahrbahn in Richtung Nürnberg "zwischengelagert" wurde gilt es auch noch zu bergen. Der genaue Schaden ist bisher noch nicht zu beziffern. Dazu müssen wohl zunächst alle 384 hochwertigen Verbundglasscheiben (für Fahrzeuge) ausgepackt und überprüft werden.
