....unser Bericht
zum Einsatz!
|
|
Rettungskräfte gaben alles für das Leben
eines sechsjährigen Kindes
Unglück am "Wisentastau" bei
Grochwitz wurde zum Alptraum mehrerer Familien |
|
|
|
Nicht jede
noch so große Mühe wird mit Erfolg belohnt!
Wir fühlen
mit der Familie und den Angehörigen des kleinen Julian!
Die Kameradinnen und Kameraden
der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz
|
|
Aus noch völlig unerklärlicher Weise war der 6- jähriger Junge
am 09.05.2013 während einer Geburtstagsfeier in den
Wisentastausee bei Grochwitz gestürzt. Als er vermisst wurde,
glaubten die rund 20 weitern Gäste zunächst noch, dass er
irgendwo im Wald zu finden sei. Doch die Suche war zunächst
erfolglos.
Die Kameradinnen und Kameraden der FFw Grochwitz und Schleiz
wurden um 19:20 Uhr zur Personensuche alarmiert. Als die
Einsatzführung an der Sperrmauer ankam, war der Junge gerade von
einem an der Feier teilnehmenden Bekannten aus dem Stausee
gerettet worden. Sofort begannen die Einsatzkräfte mit den
Reanimationsmaßnahmen. Dramatische Minuten begannen.
Neben dem DRK und der Notärztin war weiter ein
Rettungshubschrauber samt Besatzung zum Einsatzort geeilt. In
einer atemberaubenden Aktion landete der Helikopter mitten auf
der schmalen Sperrmauer. Schon hier zeigte sich, wie Ernst die
Lage war, welch Risiko auch die Luftretter eingingen, um den
kleinen Jungen zu retten. Voller Respekt denken wir an die
präzise Landung des Helikopters zurück.
Alle Rettungskräfte gaben alles für den kleinen Jungen, der um
20:36 Uhr ins Uniklinikum nach Jena geflogen wurde.
Die weiteren alarmierten Kräfte der Feuerwehr Grochwitz und der
DRK- Wasserwacht Schleiz wurden auf Grund der neuen Lage wieder
zurück zu ihren Standorten geschickt. Vielen Dank an alle
für ihre Einsatzbereitschaft.
Bereits während der Rettungsarbeiten waren andere
Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr, die Beamten der
Polizei und die später hinzu geeilten Notfallseelsorger mit der
Betreuung der 22 Gäste beschäftigt. Die Eltern wurden mit
Rettungswagen ins Schleizer Krankenhaus gebracht.
Währenddessen wurde das Schleizer Feuerwehr-Gerätehaus zum
"Betreuungscentrum" umfunktioniert.
Dort erreichte uns und die Beteiligten dann auch die schlimme
Nachricht vom Tod des kleinen Julian.
Über mehrere Stunden dauerten die Gespräche der Seelsorger und
die Ermittlungen der 6 Kriminalisten(innen) an.
Ein Team der Schleizer Feuerwehr brachte die Eltern zusammen mit
2 Seelsorgern nach Jena (und zurück), damit sie noch einmal
Abschied von Ihrem Sohn nehmen konnten.
Noch heute ringen die Kameradinnen und Kameraden nach Worte.
Auch für sie ist all das Erlebte schwer zu verstehen. Leider
reichte all die Mühe nicht, den Jungen ins Leben zurückzuholen.
Die Frage um das Warum, die sich zwangsläufig stellt, ist
eigentlich nur noch eine Nebensache. Wie gern hätten wir den
Eltern ihren Sohn lebend zurück in ihre Arme gebracht. Doch weder wir,
noch die Rettungsteams des DRK und der ADAC Luftrettung konnten
noch helfen.
Die Einsatzführung bedankt sich bei allen Kameradinnen und
Kameraden sowie den Rettungskräften des DRK, des RTH und den
Notärzten, aber auch den 6 angereisten Notfallseelsorgern sowie
den Beamtinnen und Beamten der Polizei Schleiz, die alles für
die Rettung des Kindes und die Betreuung der Angehörigen gaben
und perfekt zusammenarbeiteten.
Die Professionalität jedes einzelnen Kameraden(in) bei diesem
Einsatz ist für die Führung der Schleizer Feuerwehr ein klares
Zeichen.
Experten sagen, eine gute Zusammenarbeit besteht aus 20 Prozent
Praxis und 80 Prozent Gemeinschaft. Die Schleizer Kameradinnen
und Kameraden haben hier erneut bewiesen, egal wie die Prozente
ausfallen, besser kann man Zusammenarbeit nicht demonstrieren.
|
|
|
|
|
Bereits am Folgetag erreichte uns eine Mail, genau
von dem Piloten, der uns mit seiner beeindruckenden Landung auf der
Sperrmauer der Wisentasperre überraschte. Mit seinem Einverständnis wird
hier die Mail veröffentlicht, da die Wehrführung einschätzt, dass ein
solcher Dank auch alle Retter und Helfer des Einsatzes erreichen soll. |
|
Liebe Kolleginnen und Kollegen der FF Schleiz,
über einen Hinweis eines Kollegen bin ich auf Eure Seite gestoßen.
Ich war der Pilot des Rettungshubschraubers, der am 09.05. mit Euch im
Einsatz an der Staumauer war.
Den Dankworten Eurer Einsatzführung
"Die Einsatzführung bedankt sich bei allen Kameradinnen und Kameraden
sowie den Rettungskräften des DRK, des RTH und den Notärzten, aber auch
den 6 angereisten Notfallseelsorgern sowie den Beamtinnen und Beamten
der Polizei Schleiz, die alles für die Rettung des Kindes und die
Betreuung der Angehörigen gaben und perfekt zusammenarbeiteten."
möchte ich mich gerne anschließen. Eigentlich
mache ich so etwas lieber persönlich, da ich jedoch nur 3 Tage als
Krankheitsvertretung für einen Kollegen auf dem Chr. 70 in Jena
eingesetzt war und normalerweise den Chr. Europa 1 in Aachen fliege,
bleibt mir nur dieser Weg.
Obwohl alle beteiligten Kräfte ihr Bestes gegeben haben, konnte dem
kleinen Julian, wie Ihr wisst, nicht mehr geholfen werden; die Zeit
sprach einfach dagegen! Letztendlich mussten die Rettungsbemühungen der
Mediziner im Schockraum der Uni Jena eingestellt werden.
Für Eure Hilfe vor Ort, die Unterstützung bei Start und Landung und der
Bergung und den Transport des Jungen zum Hubschrauber möchte ich mich
ganz besonders bedanken; das war einfach vorbildlich und hätte nicht
besser und schneller laufen können!
Auch wenn ich für diesen Einsatz die direkte Landung an der
Einsatzstelle, also auf der Staumauer, gewählt habe, war es sehr gut,
dass Ihr im Vorfeld einen Landeplatz für uns ausgekundschaftet habt und
den Transport der medizinischen Crew zur Einsatzstelle sichergestellt
hättet!
Für das, was Ihr für die Angehörigen und betroffenen Freunde vor Ort
geleistet habt, verdient Ihr meinen besonderen Respekt! Diese psychische
Belastung ist oftmals heftiger und belastender als die blutigsten Bilder
an Unfallstellen, etc.!
!!! DANKE !!!
Beste Grüße aus …….
Carsten
|
|
|
|
Auch Tage danach gibt es für die Kameradinnen und
Kameraden nur ein Thema. Wiederholt werden sie von schockierten
Menschen aus der gesamten Region zum dramatischen Einsatz
angesprochen. Die Aufarbeitung dieses Einsatzes scheint wohl
seelisch noch lange nicht vorbei zu sein.
|