....unser Bericht zum Einsatz!


28 Stunden Dauereinsatz für Schleizer Feuerwehr im Winterchaos
Wir schwitzten damit Andere nicht noch länger froren
 
benachbarte Feuerwehr Triptis beim Versorgen der bis zu 20 Stunden im Stau stehenden Autofahrer
 
08./09.12.2010

Der Winterbeginn des Jahres 2010 bricht alle Rekorde, auch die Negativen.  Die Aufgaben der Feuerwehren haben dabei eine Vielfalt angenommen die keine Grenzen kennt.
Nachdem nun tagelang die Schneelasten auf Bäumen das Einsatzgeschehen der Schleizer und umliegender Feuerwehren bestimmten, kam nun auf Grund von Blitzeis mit folgendem starken Schneefall viele neue Herausforderungen hinzu.
Ein Megastau von 42 Kilometer Länge brachte nicht nur Rettungsdienst, Winterdienst und Landratsamt in Schwitzen, sondern auch die Feuerwehren und andere Hilfsdienste. Dabei war vor allem für die bis zu 20 Stunden wartenden tausenden Autofahrer und Mitfahrer eher nicht wie Schwitzen, bei Temperaturen zwischen 0 und -5°C.

Noch vor Beginn der offiziellen Unwetterwarnzeit waren die Kameraden der Feuerwehr Schleiz um 16:21 Uhr zum Beseitigen von Bäumen zwischen Lössau und Thierbach unterwegs. Um 20:27 Uhr versperrte dann ein Baum die Ortsverbindungsstraße zwischen Lössau und Langenbuch. Danach gingen die Kameraden schon gar nicht mehr nach Hause, denn das Chaos zeichnete sich ab. Aus dem Dauerregen mit Überfrierungen wurde plötzlich starker Schneefall. Die Kameraden wurden nun tätig und bereiteten sich auf die kommende Nacht vor.

Der Rüstwagen wurde nun mit Schneeketten ausgerüstet und während der Probefahrt zum Nachspannen der Ketten kamen das präparierte Fahrzeug schon zum ersten Einsatz. Ein Lastzug hatte die Oettersdorfer Straße in Schleiz mit einem 1 stündigen Versuch des wiederholten Hinauffahrens blockiert. Kurzer Hand zogen die Kameraden der Feuerwehr Schleiz das Fahrzeug unterstützt mit dessen Eigenantrieb den Berg hinauf.

Um 22:34 Uhr übernahmen die Kameraden einen Einsatz auf Anforderung der Polizei auf der Bundesstraße 2. Dort wurden zwei umgefallene Bäume und 2 gefährlich hängende Bäume beseitigt.

Ein Hilferuf von einem steilen Berg zwischen Remptendorf und Schleiz war die nächste Herausforderung für die Rüstwagenbesatzung. Unmittelbar vor Beginn der Bergung von 1 Pkw, 1 Kleintransporter und 1 Lastzug mussten die Arbeiten auf Grund eines dringenden Notfalls unterbrochen werden.

Die neue Aufgabe:  Rettung einer Person aus dem anwachsenden und später 42 Kilometer langen Stau am Kilometer 222. Die Kameraden vom Rettungsdienst staken genau wie die Polizei mitten im Stau fest. Alle drei Spuren waren unvernünftiger Weise durch Lastzüge blockiert. Von außen über einen Weg konnte der Rüstwagen bis auf ca. 1 Kilometer zur Patientin heranfahren. Ein Beamter der Polizei und ein Kamerad der Feuerwehr brachten die Patientin zum Fahrzeug und fuhren sie in Schleizer Krankenhaus.

Nach einer weiteren Bergung eines Lastzuges um 01:36 Uhr konnten nun endlich die Fahrzeuge bei Remptendorf ab 02:04 Uhr geborgen werden.

Noch während den Bergungsarbeiten kamen andere Schleizer Einsatzkräfte um 02:27 Uhr zur Beseitigung eines weiteren Baumes zwischen Lössau und Langenbuch zum Einsatz.

06:30 Uhr    Nach einer nur kurzen Pause (Versorgung der Einsatzkräfte) nahmen die Schleizer Kameraden Kontakt zu den inzwischen schon seit ca. 21:00 Uhr festsitzenden Kameraden des DRK und den davor befindlichen Beamten der Polizei am Kilometer 226 auf und versorgten sie über einen Nebenweg erst einmal mit Speisen und Kaffe.
Nach Lageerkundung entschied der Schleizer Einsatzleiter, den Rettungswagen und den Streifenwagen aus den Stau zu bringen. In einer 3,5 Stunden andauernden Aktion wurden Lücken im Stau genutzt, um Lastzüge auf die beiden rechten Spuren zu bringen. Dazu mussten die meisten Fahrer erst geweckt und überzeugt werden. Durch diese Aktion hatten zusätzlich dutzende Pkw- Fahrer Glück, denn sie wurden entgegengesetzt der Fahrtrichtung auf der dritten verbleibenden Fahrspur wieder aus den Stau gelotst und konnten somit ihre Fahrt fortsetzen. Nach 13 Stunden stand dem Rettungsdienst endlich das Fahrzeug wieder zur Verfügung.
 
Noch während der Befreiungsaktion beseitigten um 07:55 Uhr weitere Einsatzkräfte einen Baum auf der Bundesautobahn 9 am Kilometer 219 auf der wieder funktionierenden Richtungsfahrbahn Nürnberg. In Richtung Berlin drehte sich weitere Stunden kein Rad.

Zwischen 09:00 Uhr und 14:45 Uhr waren 2 Einsatzfahrzeuge zur Absicherung der Stauversorgung zwischen den Anschlussstellen Dittersdorf und Schleiz im Einsatz, da die funktionierende linke Fahrspur der Richtungsfahrbahn Nürnberg als Übergabezone für die Versorgung der tausenden im Stau stehenden Menschen genutzt werden musste.

Mehrere Bäume wurden um 12:14 Uhr zwischen Lössau und Thierbach und um 14:46 Uhr zwischen Lössau und Dröswein beseitigt.

Mit Unterstützung der Feuerwehr Möschlitz mussten die Kameraden um 14:45 Uhr zur OMV- Tankstelle zur Beräumung der Schneelast vom Tankstellendach ausrücken, weil die Ersten Brucherscheinung auftraten.
Stundenlang wurden die Schneemassen abgeschaufelt.
Ein Einsatz zur Notöffnung einer Wohnungstür sorgte zunächst zur Reduzierung der Einsatzkräfte an der Tankstelle um 17:24 Uhr.

Die Folgenacht wurde ruhiger, auch wenn die Kameraden bis 20:00 Uhr mit der Reinigung der Technik beschäftigt waren.

Am 10.12.2010 kam es zu den nächsten Einsätzen. Insgesamt 16 Bäume lagen in einer Telefonleitung zwischen Dröswein und Langenbuch. Anschließend beseitigten die Kameraden riesige gefährliche Eiszapfen in der Schleizer Innenstadt.


Am Abend des 10.12.2010 wurde erneut eine Unwetterwarnung vom Deutschen Wetterdienst herausgegeben. Bis zu 20cm Neuschnee wurden angesagt...

 
 
 
 
 
 
Das eigentlich nach oben gewölbte Dach der Tankstelle war nach unten eingesackt. Sicherungsstreben hatte schon nachgegeben.