....unser Bericht zur Übung!

Strom aus dem Schleizer Stadtgebiet nicht nur sauber sondern auch sicher

Feuerwehren des Landkreises üben gemeinsam im Kraftwerk und an der Saale

 
 

Obwohl die Vorbereitungen schon seit Mai 2010 laufen  hätten die Organisatoren von Vattenfall Europe, dem Landratsamt Saale- Orla und der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz den Termin einer Großübung nicht besser wählen können. Gerade jetzt in den aktuellen Atomstromdiskussionen beweist der örtliche Stromerzeuger in mehreren Kraftwerken der Saalekaskaden die Sicherheit und Sauberkeit der Stromerzeugung durch Wasserkraft und trainiert schon mit jahrelanger Routine die Zusammenarbeit mit Behörden und Rettungsorganisationen.

Am Dienstag Abend (07.09.2010 um 17:35) kam es nach den Plänen der Übung zum möglichen aber auch fast unwahrscheinlichen Zwischenfall im Pumpspeicherwerk Bleiloch in Schleiz Gräfenwarth. 

In einem Verdichtergebäude sollte es zum technischen Defekt eines Kompressors kommen, dessen Öl in Folge des Unglücks zunächst in Brand geriet. Die herbeieilende Feuerwehr Schleiz hatte den Brand schnell unter Kontrolle. In diesem Zusammenhang wurden neben der Funktion einer reibungslosen Alarmierungskette auch die Orts- und Gefahrenkenntnis der Beteiligten überprüft.

Nach Abschluss der Brandbekämpfung und weiteren Lageerkundung wurde aus dem Brandeinsatz  ein Gefahrstoffeinsatz für die angerückten Einsatzkräfte. Die angenommen auslaufenden Ölmengen des Einsatzbereiches im Verdichtergebäude und der darunter liegenden Kanalisationen wurden als zu beseitigende Gefährdung angesehen.

Mittels Gefahrguttechnik wurden mit großem logistischen Aufwand und Unterstützung des Betreibers des Kraftwerkes erste Maßnahmen zur Abdichtung und dem Abpumpen von mehreren hunderten Liter Maschinenöles vorbereit und simuliert.

Das Übungsdrehbuch hatte aber noch weitere realistische aber nicht zwingend im Zusammenhang zu sehende Schwerpunkte zu bieten. 

Grundsätzlich ist seitens des zertifizierten Kraftwerkbetreibers Vattenfall Europe durch technische Maßnahmen ausgeschlossen, das bei einem  Störfall im Kraftwerk Öl in den Flusslauf der Saale geraten kann.

Trotz allem waren die Organisatoren der Übung sich einig, eine Sicherheitsölsperre im weiteren Flusslauf einbringen zu lassen, ein Übungsszenario welches in dieser Form bisher noch nie geübt wurde.  Hiermit war vor allem aus Sicht des Umweltschutzes angedacht, dass auch tausende andere Gründe für eine Ölverschmutzung denkbar sind, die nicht mit dem Betrieb des Kraftwerkes in Verbindung stehen.

Somit wurden um 18:15 Uhr durch den Schleizer Einsatzleiter die Feuerwehren Saalburg und Remptendorf sowie die Wasserwacht aus Schleiz alarmiert, um im Ausgleichbecken Burgkhammer oberhalb des Kobersfelsen eine ca. 100 Meter lange Ölsperre zwischen beiden Saaleufern zu setzen.

Übungsbestandteile wie das Einsetzen von 2 Booten mittels verschiedener Technologien, dem sicheren Transport der Einsatztechnik vom Bereich Eisbrücke fast 1,5 Kilometer Flussaufwärts bis  zum Setzen der Ölsperre im Strömungsbereich der Saale forderte die Kameraden, die nur durch organisierte Zusammenarbeit zum Erfolg führen konnte.

In Auswertung der Übung konnten auch dank der insgesamt  5 Übungsbeobachter (bestehend aus erfahrenen Alterskameraden der FFW Schleiz sowie Kreisbrandmeistern, dem Kreisbrandinspektor und einem MA des vorbeugenden Brandschutzes) viele neue Erkenntnisse aus den Übungsbestandteilen mit nach Hause für weitere Ausbildungen genommen werden.

Der Leiter des Kraftwerkes Thomas Schulz sowie die Übungs- und Einsatzleitung von Landratsamt und Feuerwehr bedanken sich bei allen beteiligten Kameradinnen und Kameraden sowie Beobachtern für ihre tadellose Einsatzbereitschaft.


 
Schnell hatten die Kameraden der FFw Schleiz den angenommenen Brand unter Kontrolle. Die Reste des "Übungsrauches" waren kaum verzogen, dann mussten sich die Kameraden der nächsten Aufgabe stellen.
 
 
Unterstützt durch die Mitarbeiter des Kraftwerksbetreibers werden unmittelbar nach Brandbekämpfung die Einsatzmittel für die Ölbeseitigung mit Hilfe des Schrägaufzuges zum Vorplatz des Maschinenhauses verbracht.
 
 
Schon seit Jahren arbeiten die Betreiber des Kraftwerks, das Landratsamt und die Feuerwehr eng miteinander zusammen, vor allem bei den detaillierten Absprachen rund um den Brandschutz, der Rettung sowie der örtlichen Gefahren. Schaltanlagen mit 110 KV stellen auch für die Einsatzkräfte größte Gefahren dar.
 
 
 
Gemeinsam brachten die Kameraden der Feuerwehren Saalburg und Remptendorf das Boot und die Einsatztechnik der FFW Saalburg per Hand ins Wasser des Ausgleichbeckens.
 
 
Die Schleizer Drehleiter mit Kranfunktion. Ebenfalls als gemeinsames Projekt galt es zu üben, wie schnell das Boot der Wasserwacht mit Hilfe der Feuerwehr bei Überwindung eines größeren Höhenunterschiedes zu Wasser gelassen werden kann.
 
 
Die Feuerwehr Saalburg beginnt die Ölsperre zu setzen. Dazu wird ein Doppelkammerschlauch ausgelegt, der anschließend mit Luft (für den Auftrieb) und mit Wasser (für den Halt auf dem Wasser) befüllt wird.
 
 
Fast 1,5 Kilometer Flussaufwärts musste durch die Kameraden von Wasserwacht und der Feuerwehr Saalburg eine fast 100 Meter lange Ölsperre in das Ausgleichbecken Burgkhammer gesetzt werden. Das sonst so reizvolle Wandergebiet samt Hängesteg und Schloss Burgk galt es vor einer möglichen Umweltgefahr zu schützen.
 
 
fertiggestellte Ölsperre im Flusslauf oberhalb Hängesteg am Kobersfelsen (Ausgleichbecken Burgkhammer)