....unser Bericht zum Einsatz!

Lastzug legt "Hauptschlagader" Bundesautobahn lahm
Stundenlanges Verkehrschaos, weil ein Lastzugfahrer sein Fahrzeug nicht mehr beherrschte
 
 
22.07.2010  Alarm 15:58 Uhr   Bundesautobahn 9 Kilometer 225

Können Sie sich das Geräusch von Metall vorstellen, wenn 150 Meter Mittelleitplanke plattgewalzt werden?
Es waren nur wenige Tropfen Regen, die die Gärtner rings um Schleiz abbekamen, für einen Lastzugfahrer auf der Bundesautobahn 9 reichte es allemal, um sein tonnenschweres Gefährt außer Kontrolle zu bekommen. Oder war es gerade der wenige Regen der den Staub auf den Straßen band und die Fahrbahnen gefährlich glatt machte?

Fast schon 2 Kilometer war der Fahrzeugführer mit seinem Lastzug  den "Oschitzer Berg"  hinutergedonnert (mit ca. 10 Tonnen Ladung auf dem Auflieger) als er urplötzlich die Gewalt über sein Fahrzeug verlor und die Mittelleitplanke durchbrach. Die Tragfüße der Mittelleitplanken brachen wie Streichhölzer. Einsatzkräfte bargen sie später teilweise aus dem über drei Fahrspuren entfernten Straßengraben (ca. 20 Meter entfernt). Solche Geschosse hätten beim Einschlag in vorbeifahrende Pkw zu tödlichen Unfällen führen können.

Der gestrandete Lastzug blockierte insgesamt 4 Fahrspuren, jeweils 2 in beide Richtungen. Hunderte Autofahrer in beiden Fahrtrichtungen der Bundesautobahn saßen nun fest. Es schien, wie wenn der Puls dieser "Hauptschlagader" zum Erliegen kam.
Bei seinem Ausritt wurden beide Tanks der Sattelzugmaschine beschädigt. Über 600 Liter Diesel liefen aus und erreichten schnell den Straßengraben. Der nachfolgende Verkehr "verschleppte" den Diesel auf über 150 Meter, bis die herangeeilten Beamten der PI Saale- Orla den Verkehr in Richtung Süden zum Stehen bringen konnten.

Mit 32 Sack Ölbindemittel beseitigten die Einsatzkräfte der Feuerwehr Schleiz den Diesel auf den Fahrbahnen. Zunächst lag das Hauptaugenmerk auf die schnelle Reinigung einer Fahrspur Richtung Nürnberg, um wenigstens den Verkehr wieder ins Rollen zu bringen. Mit Hochdruck arbeiteten die Schleizer Kameraden, die Besen "glühten" fast. Der Frust der wartenden Autofahrer war auch an der Einsatzstelle zu spüren.
Dank schon gewohnter guter Zusammenarbeit zwischen Autobahnmeister, Polizei und Feuerwehr konnte schnell der Standstreifen und die rechte Fahrspur in Richtung Süden wieder freigegeben werden und somit zweispurig der Verkehr am Unfallort vorbeirollen. Erst dann bekamen die Einsatzkräfte eine kurze Verschnaufpause, um anschließend weiter die Autobahn zu reinigen. Vielen Dank an alle Einsatzkräfte.
In Richtung Berlin wurde der Verkehr auf einer Fahrspur am Unfallort vorbeigeleitet.

Um die Bergung der Lastzuges zu beschleunigen setzten die Einsatzkräfte zwei Motortrennschleifer zur Beseitigung der Fragmente der Mittelleitplanke ein. Diese war förmlich um den Sattelzug gewickelt und teilweise darunter verklemmt. Wenn man bedenkt wie schwermütig sich die Stahlplanken trennen lassen, kann man sich vorstellen, mit welcher Energie ein solcher Lastzug diese Leitplanken durchbricht.

Was hätte alles passieren können? Denken wir lieber gar nicht darüber nach, es wurde bei diesem Unfall zum Glück niemand verletzt.

Die FFw Schleiz war gegen 20:30 Uhr wieder komplett einsatzbereit an ihrem Standort.