Umweltgefahr dank Abwrackprämie?
 
Schwarzes Schaf unter den Autoentsorgern?

Betriebsstoffe von Schrottautos drohen die Wisenta zu verunreinigen
 

13.09.2009, Alarm 11:32 Uhr
Schleiz, Bereich Freifläche an der Roten Brücke

Wer hätte das gedacht? Über dreißig Pkw passen auf einem Lastzug.
Im Rechteck gepresst sehen die Fahrzeuge aller Hersteller irgendwie gleich aus. Da ist es vorbei mit Konkurrenzkampf. In gleichmäßigen Packstücken waren sie unterwegs zum großen Finale. Das Ende sieht eher für alle gleich aus. 

Auf ihrer vermutlich letzten Fahrt kamen die Karossen der berühmten "Abwrackprämie" noch in einen Umweltskandal. Kaum zu glauben, unter den zertifizierten Autoentsorgern gibt es offenbar ein paar schwarze Schafe.
Eigentlich sind die Regeln für die Autoentsorgung klar. Betriebsmittel sind auf jedem Fall separat zu entsorgen. Dazu müssen Diese vor dem Pressvorgang abgelassen werden und sollten nicht Deutschlandweit auf Straßen und Plätzen die Umwelt belasten.

Die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Schleiz wurden am Sonntag (13.09.2009) um 11:32 Uhr alarmiert, weil von der Ladefläche eines Muldenkippers aus allen möglichen Löchern Betriebsmittel der rechteckig gepressten Fahrzeuge floss. Der "Parkplatz" des Lastzuges entspricht auch keinesfalls den Regeln. Die offenbar geduldete Nutzung der Freifläche an der Roten Brücke ist keinesfalls geeignet, diese Betriebsstoffe zurückzuhalten. Die angekündigte Regenfront hätte das Ausmaß des Schadens noch einmal wesentlich vergrößert. Schnelles handeln war gefragt. Gleich neben der Abstellfläche des Lastzuges fließ der Fluss "Wisenta".

Durch den schnellen Einsatz der Beamten der PI Saale- Orla und den Kameraden der Schleizer Feuerwehr konnte ein Eindringen der Betriebsmittel bis in den Flusslauf unterbunden werden. Dazu wurde der bis zu 3 cm hoch angestaute Flüssigkeitspegel in der Mulde des Lastzuges mit ausreichend Ölbindemittel gefüllt und die bereits ausgetretenen Betriebsstoffe aufgenommen sowie kontaminiertes Erdreich abgeschachtet.

Im Anschluss reinigten die Kameraden der Schleizer Feuerwehr den Lastzug mit Putztüchern, bevor er begleitet von einem Einsatzfahrzeug in den Betriebssitz bei Könitz verbracht wurde.

Die Polizei und das Umweltamt haben die Ermittlungen aufgenommen. Der Entsorger wird nun Einiges zu erklären haben.
 

Der Einsatz dauerte einschl. der Herstellung der Einsatzbereitschaft bis 14:10 Uhr an.