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09./10.01.2009
Der Umgang mit fossilen Brennstoffen scheint dem
Menschen vor allem in frostigen und finanzkritischen Zeiten schwerer zu
fallen als üblich. In den Häusern des Schleizer Ortsteiles
Lössau stank es am Freitag Abend mächtig gewaltig nach Heizöl, obwohl
die meisten Einwohner gar keine Ölheizung besitzen.
Die Feuerwehren Schleiz und Lössau waren noch am Abend, in der Nacht und
den gesamten Samstag bis Nachmittag unterwegs um die Ursache zu finden und
den Schaden zusammen mit dem Abwasserzweckverband, dem Umweltamt und einem
Entsorgungsunternehmen zu beseitigen.
Als die Schleizer Einsatzleitung am 09.01.2009
gegen 19:40 Uhr (Alarm 19:25 Uhr) in Lössau ankam, waren mitten im Ortskern mehrere
Einwohner aufgeregt zusammengelaufen. Überall stank es fürchterlich nach
Heizöl. Schnell bestätigte sich der Verdacht, das dieser Gestank aus dem
Kanalsystem kam.
Die vorsorglich mit der Feuerwehr herbeigerufene
Mitarbeiterin des Abwasserzweckverbandes alarmierte einen weiteren Mitarbeiter zur Unterstützung in den Schleizer Ortsteil.
Die Kameraden aus Lössau und Schleiz begannen die Kanaldeckel der
Straßen vom Schnee zu befreien und aufzutauen, um anschließend den Kanal
zu begutachten.
Nach stundenlanger erfolgloser Suche wurde der Einsatz abgebrochen. Im
gesamten System gab es keine sichtbare Spur von Diesel oder Heizöl. Nur der
Gestank war nicht weg.
Ebenfalls durch den Gestank alarmierte in den Morgenstunden ein
Einwohner erneut die Polizei und den Abwasserzweckverband nach Lössau.
Endlich konnte in einem Kanal das Heizöl entdeckt werden. Nun gab es
erstmals eine Himmelsrichtung in der man suchen musste. Es waren die
ersten Hinweise um den Verursacher ausfindig zu machen.
Sofort wurde um 04:23 Uhr (10.01.2009) die Schleizer Feuerwehr erneut
nach Lössau alarmiert.
Wieder wurden über mehrere Stunden Kanaldeckel aufgetaut und schließlich
nach langer Suche der Verursacher gefunden.
Bei einer bis dahin nicht bekannten Havarie in einem ortsansässigen
Unternehmen kam es bereits am Freitag Nachmittag beim
Umfüllen des Heizöles in ein Reinigungsgerät zu einem Zwischenfall, wo
Heizöl in bisher unbekannter Menge in die Kanalisation gelangte.
Es bleibt ein Geheimnis oder Ermittlungsaufgabe der Polizei und des Umweltamtes,
warum erst rund 15 Stunden nach dem Ereignis die Feuerwehr und die vor
Ort tätigen Behörden von der Havarie erfuhren.
Umgehend wurden durch die Kameraden der Schleizer Feuerwehr und durch
dem Abwasserzweckverband das Leitungssystem abgedichtet und ein weiterer
Ablaufplan zur Beseitigung der Gefahren festgelegt.
Zunächst musste ein Entsorgungsunternehmen aktiviert werden, um bei der
geplanten Kanalspülung die Schadstoffe aufzunehmen.
Währenddessen fuhren ca. 10:00 Uhr die Einsatzkräfte der Schleizer
Feuerwehr zur Stärkung zurück zum Standort.
Um 11 Uhr traf das Entsorgungsunternehmen ein und die Kameraden rückten
mit Gerätewagen Öl und Tanklöschfahrzeug erneut nach Lössau aus, da auf
Grund der extremen Kältetemperaturen das beauftragte Unternehmen kein
Wasser aus dem fernen Gera mitbringen konnte.
Durch ein ausgeklügeltes System wurde schließlich der Kanal gereinigt.
Um 14:50 Uhr waren alle Fahrzeuge wieder einsatzbereit am Standort.
Die Wehrführung bedankt sich ausdrücklich bei
allen Kameradinnen und Kameraden für die hohe Einsatzbereitschaft trotz
extremer Temperaturen. Sie bedankt sich aber auch bei den Mitarbeitern
des Abwasserzweckverbandes, der PI Saale- Orla, der Rettungsleitstelle,
dem Umweltamt und nicht zuletzt bei den Kameraden aus Lössau samt ihren
Einwohnern des Ortes (sie halfen beim auffinden der Kanaldeckel und
reichte heiße Getränke) für die gute Zusammenarbeit.
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