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17.09.2008, Alarm 13:41 Uhr
Stellen Sie sich vor, sie fahren von München nach
Berlin. Die Verkehrsprojekte "Aufbau Ost an der BAB 9" sind fast alle
fertiggestellt. Leider aber nur fast alle, wenn da nicht die 19
Kilometer zwischen der Anschlussstelle Triptis und der Anschlussstelle
Schleiz wären, die nun auf sich warten lassen. Es ist ein Nadelöhr
sozusagen. Ein offizieller Baubeginn auf 3 Fahrspuren in beide
Richtungen soll wohl erst in zwei Jahren sein.
Doch genau in diesem Nadelöhr passierte es.
Gewohnte drei Fahrspuren wie in ganz Bayern und bis in den "Oschitzer
Grund" sind dort "Schnee von gestern". Der gestresste Autofahrer hat auf
Grund von mehreren Baustellen in diesem Bereich zeitweise nur eine
Fahrspur zur Verfügung. Staus sind vorprogrammiert und ehe man sich
versieht- Krach, rums aus die Maus - das Chaos hat seinen Anfang.
So, oder so ähnlich geschah es auch an diesem 17.September 2008. Unfall
bei Triptis, schwerer Unfall vor Triptis, Unfall bei Dittersdorf und
immer wieder Leid, Schicksale und jede Menge Schrott.
Klar, die Baustellen allein sind nicht schuld. Der Autofahrer selbst ist
völlig überrascht und im Stress. Autofahren macht müde, man wird
unaufmerksam und schon ist es passiert.
Nach einem vorausgegangenen Unfall in der "Verschwenkung" bei Triptis
kam es zu einem schweren Verkehrsunfall mit einer eingeklemmten Person
am Kilometer 206,7 Richtung Berlin. Der Rettungsdienst konnte jedoch
noch vor Eintreffen der Schleizer Feuerwehr den Fahrer befreien, der
zuvor aus ungeklärter Ursache einen Abflug mit mehreren Überschlägen von
der linken Fahrbahn in den rechten Hang neben der Autobahn vollzog.
Ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr aus Erfurt kam für den schwer
verletzten jungen Mann zum Einsatz. Unmittelbar nach Freigabe der
Autobahn fuhren die Kameraden des DRK und der FFw Schleiz wieder
Richtung Standtort.
Auf dem Weg zurück zur Anschlussstelle Dittersdorf geschah das nächste
Unglück.
Währenddessen sich das Einsatzleitfahrzeug der Schleizer Kameraden schon
an der Dittersdorfer Abfahrt befand, krachte unmittelbar vor dem
Löschgruppenfahrzeug ein Kleintransporter beim einfädeln von 2
Fahrspuren auf 1 Fahrspur in einen mit einer vierköpfigen Familie
besetzten VW Sharan und anschließend in den neuen RTW des Deutschen Roten
Kreuzes.
Bilanz des Unfalles: 1 schwerverletzte und 5 leichtverletzte Personen,
darunter 2 Kinder und die Besatzung des Rettungswagens. Dazu kam Schrott
in einer Höhe von mehreren Tausend EURO und erneut Stau bis weit über
den Horizont hinaus.
Besonders auffallend war wieder einmal, das die Autofahrer mit dem
Begriff "Rettungsgasse" nicht umgehen können. Im Stau zwei 40- Tonner
nebeneinander auf einer zweispurigen Autobahn, Pkw`s die
rechtwinklig zur Fahrbahn stehen und auch unvernünftige Busfahrer, von
allen waren wieder genügend unterwegs, die die Rettungsdienste
behinderten und anschließend sich beschwerten warum es nicht vorwärts
geht.
Zurück im Gerätehaus waren dann die Einsatzkräfte beschäftigt mit der
Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft.
In Auswertung des Einsatzes sind die Kameraden der Schleizer Feuerwehr
jedoch froh, dass es nicht noch schlimmer kam - in Gedanken an ihre
Freunde vom Rettungsdienst, die auch nur unterwegs waren um Anderen zu
helfen!
Die Feuerwehr Schleiz war gegen 19:00 Uhr wieder komplett einsatzbereit
im Gerätehaus.
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