Wenn Autos und dessen Insassen "Flügel bekommen"

Promilleflug mit viel Glück an der Bundesautobahn 9 bei Schleiz
 

28.08.2008, Alarm 07:12 Uhr

Verschwunden im Dickicht war ein Pkw Opel am 28.08.2008 im Morgengrauen nach einem vermutlich spektakulären Freiflug. Unter anderem mit reichlich Alkohol im Blut verschwanden die Insassen samt Fahrzeug in einer stark abfallenden Böschung neben der Bundesautobahn. Glücklicher Weise waren zwei Lkw- Fahrer Zeugen über die Filmreife "Flugshow", sodass sie gleich Erste Hilfe leisten konnten und der Unfall gemeldet wurde.


Zur Unterstützung einer Fahrzeugbergung und Kontrolle einer Umweltgefährdung nach Verkehrsunfall wurden die Kameraden der FFw Schleiz um 07:12 Uhr alarmiert.
Die beiden Insassen des Fahrzeuges wurden vom DRK Schleiz verletzt ins Klinikum Schleiz gebracht. Die eintreffenden Einsatzkräfte konnten zunächst kein Fahrzeug finden. Relativ weit und tief war das Fahrzeug durch Büsche und Bäume des steilen Abhanges hinunter geflogen.

Mittels Kettensäge wurde zunächst das Fahrzeug freigeschnitten und anschließend mit Hilfe der Seilwunde des RW 1 aus dem dichtem Gestrüpp gezogen. Rund 400 Meter ging der Transport im Schlepp des Rüstwagens weiter, durch eine Autobahnunterführung, über ein abgeerntetes Feld bis es auf festem Boden vom Abschleppdienst geborgen werden konnte.

Bei der Durchsuchung des Fahrzeuges nach persönlichen Unterlagen und Fahrzeugpapieren stießen die Kameraden der Feuerwehr und die Beamten der PI Schleiz neben reichlich Alkohol und anderen Mitteln auch auf eine Federdruckpistole im Handschuhfach.

Polizei und Staatsanwaltschaft werden sich nun mit dem Fall zu beschäftigen haben.

Die Feuerwehr Schleiz war gegen 10:30 Uhr wieder komplett einsatzbereit im Gerätehaus.


 

 

 
 
 
 
 
 
 
 
 

OTZ 29.08.2008

Opel Astra wird von der A 9 geschleudert 

Schleizer Feuerwehr unterstützt die Bergung - Federdruckpistole im Wagen gefunden
Von OTZ-Redakteur Uwe Lange Schleiz.

 Zu einem Verkehrsunfall kam es gestern gegen 6.40 Uhr auf der BAB 9 zwischen Schleiz und Dittersdorf in Fahrtrichtung Norden. Allein beteiligt war ein Opel Astra mit bayerischem Kennzeichen. Wie von der Polizeidirektion Saalfeld zu erfahren war, nutzte der Pkw samt seiner zwei Insassen etwa am Kilometer 224 - ungefähr hier verengt sich die Fahrbahn von drei auf zwei Spuren - die linke Spur. "Das Fahrzeug kollidierte aus noch unbekannter Ursache am Unfallort mit der Mittelschutzplanke und wurde anschließend nach rechts über den Böschungsgraben bis in den Grund neben der Autobahntrasse geschleudert", so Polizei-Oberkommissar Eddy Krannich.

Die Fahrerin - die nach Aussage der Polizei gestern ihren 27. Geburtstag beging - erlitt einen Schock und Prellungen. Ein 20-jähriger Beifahrer erlitt ebenfalls Prellungen und Schnittwunden. Weiter wurde erwähnt, dass die Fahrzeuginsassen offenbar von zwei Lkw-Fahrern aus dem Wrack befreit wurden. Am Opel Astra entstand Totalschaden.

Ein Alkoholtest bei der Fahrerin ergab einen Wert 1,49 Promille. "Deshalb wird jetzt wegen Straßenverkehrsgefährdung und - da sich der Beifahrer ebenfalls verletzte - wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt", so der Pressesprecher der Polizeidirektion. Aus dem Pkw ans Tageslicht befördert wurde u.a. eine so genannte Federdruckpistole ohne Kennzeichnung. Hier wird nach Auskunft des Oberkommissars jetzt geprüft, wie hoch deren Geschossenergie ist. Gegebenenfalls müssten die Ermittlungen dann noch wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz erweitert werden.

Zur Unterstützung einer Fahrzeugbergung und zur Kontrolle einer Umweltgefährdung nach Verkehrsunfall, wurden die Kameraden der Feuerwehr Schleiz um 7.12 Uhr an die Unfallstelle gerufen. "Wir kamen dort an und haben zunächst aber kein Fahrzeug gesehen. Der Opel war so weit durch Büsche und Bäume den Anhang hinunter geflogen, dass er nicht sofort zu entdecken war", erinnerte sich Stadtbrandmeister Ronny Schuberth. Glück im Unglück also für die beiden Fahrzeuginsassen, dass der "Abflug" offenbar von anderen Verkehrsteilnehmern beobachtet wurde. "Sonst hätte sie niemand gefunden. . .", mutmaßte der Schleizer Feuerwehr-Chef.

Zu Fuß drangen die Kameraden zum Unfallauto im Hang vor, schnitten es dann mittels einer Kettensäge ringsum frei. Das Wrack wurde in der Folge die Böschung gänzlich hinunter gerollt. Über Mönchgrün hatte derweil der Rüstwagen 1 der Schleizer Feuerwehr den Schauplatz des Geschehens angesteuert. Dieses geländegängige Fahrzeug zog unter Einsatz einer Seilwinde den Unfall-Pkw aus dem Hangbereich. Weiter gings zur Ortsverbindungsstraße Görkwitz/Mönchgrün, wo der Abschleppdienst dann den roten Opel übernahm. "Eine andere Art und Weise der Bergung hätte den Einsatz enormer Krantechnik - wie zum Beispiel bei einer Lkw-Bergung - notwendig gemacht. An den Pkw im Hang war sonst einfach kein Herankommen", erklärte der Stadtbrandmeister. Dieser Einsatz von sieben Schleizer Feuerwehrmännern samt der notwendigen Technik war gegen 10.30 Uhr beendet.