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Wenn Autos und dessen Insassen "Flügel
bekommen"
Promilleflug mit viel Glück an der Bundesautobahn 9 bei Schleiz |
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OTZ 29.08.2008
Opel Astra wird von der A 9 geschleudert
Schleizer
Feuerwehr unterstützt die Bergung - Federdruckpistole im Wagen gefunden
Zu einem
Verkehrsunfall kam es gestern gegen 6.40 Uhr auf der BAB 9 zwischen Schleiz
und Dittersdorf in Fahrtrichtung Norden. Allein beteiligt war ein Opel Astra
mit bayerischem Kennzeichen. Wie von der Polizeidirektion Saalfeld zu
erfahren war, nutzte der Pkw samt seiner zwei Insassen etwa am Kilometer 224
- ungefähr hier verengt sich die Fahrbahn von drei auf zwei Spuren - die
linke Spur. "Das Fahrzeug kollidierte aus noch unbekannter Ursache am
Unfallort mit der Mittelschutzplanke und wurde anschließend nach rechts über
den Böschungsgraben bis in den Grund neben der Autobahntrasse geschleudert",
so Polizei-Oberkommissar Eddy Krannich.
Die Fahrerin - die nach Aussage der Polizei
gestern ihren 27. Geburtstag beging - erlitt einen Schock und Prellungen.
Ein 20-jähriger Beifahrer erlitt ebenfalls Prellungen und Schnittwunden.
Weiter wurde erwähnt, dass die Fahrzeuginsassen offenbar von zwei
Lkw-Fahrern aus dem Wrack befreit wurden. Am Opel Astra entstand
Totalschaden. Ein Alkoholtest bei der Fahrerin ergab einen Wert 1,49 Promille.
"Deshalb wird jetzt wegen Straßenverkehrsgefährdung und - da sich der
Beifahrer ebenfalls verletzte - wegen fahrlässiger Körperverletzung
ermittelt", so der Pressesprecher der Polizeidirektion. Aus dem Pkw ans
Tageslicht befördert wurde u.a. eine so genannte Federdruckpistole ohne
Kennzeichnung. Hier wird nach Auskunft des Oberkommissars jetzt geprüft, wie
hoch deren Geschossenergie ist. Gegebenenfalls müssten die Ermittlungen dann
noch wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz erweitert werden. Zur Unterstützung einer Fahrzeugbergung und zur Kontrolle einer
Umweltgefährdung nach Verkehrsunfall, wurden die Kameraden der Feuerwehr
Schleiz um 7.12 Uhr an die Unfallstelle gerufen. "Wir kamen dort an und
haben zunächst aber kein Fahrzeug gesehen. Der Opel war so weit durch Büsche
und Bäume den Anhang hinunter geflogen, dass er nicht sofort zu entdecken
war", erinnerte sich Stadtbrandmeister Ronny Schuberth. Glück im Unglück
also für die beiden Fahrzeuginsassen, dass der "Abflug" offenbar von anderen
Verkehrsteilnehmern beobachtet wurde. "Sonst hätte sie niemand gefunden. .
.", mutmaßte der Schleizer Feuerwehr-Chef. Zu Fuß drangen die Kameraden zum Unfallauto im Hang vor, schnitten
es dann mittels einer Kettensäge ringsum frei. Das Wrack wurde in der Folge
die Böschung gänzlich hinunter gerollt. Über Mönchgrün hatte derweil der
Rüstwagen 1 der Schleizer Feuerwehr den Schauplatz des Geschehens
angesteuert. Dieses geländegängige Fahrzeug zog unter Einsatz einer
Seilwinde den Unfall-Pkw aus dem Hangbereich. Weiter gings zur
Ortsverbindungsstraße Görkwitz/Mönchgrün, wo der Abschleppdienst dann den
roten Opel übernahm. "Eine andere Art und Weise der Bergung hätte den
Einsatz enormer Krantechnik - wie zum Beispiel bei einer Lkw-Bergung -
notwendig gemacht. An den Pkw im Hang war sonst einfach kein Herankommen",
erklärte der Stadtbrandmeister. Dieser Einsatz von sieben Schleizer
Feuerwehrmännern samt der notwendigen Technik war gegen 10.30 Uhr beendet. |