Schwarzer Freitag?

              Großeinsatz von Polizei und Rettungsdiensten

                          

 

21.12.2007  12:32 Uhr - 17:00 Uhr

Im Schleizer Oberland scheint die Sonne bei frostigen Temperaturen. Jeder hat zu tun, schließlich steht Weihnachten vor der Tür. Tausende Autofahrer passieren die überfüllten Bundesautobahnen, Bundes- und Landesstraßen. Die meisten mit dem Ziel, schnell nach Hause zu kommen oder letzte Besorgungen zu erledigen.

Doch dann passiert es. Von einer Minute zur Anderen wir jeder Plan durchkreuzt. Schreckliche Unfälle hinterlassen ihre Spuren. Währenddessen die Einen sich mit dem verursachten Blechschaden herumärgern, kämpfen Andere ums Überleben  - und das mitten in Deutschland.

Tragischer kann die Bilanz eines Freitages (3 Tage vor Weihnachten!) nicht enden. Eine Schwerstverletzte  und 8 leichter verletzte Personen, jede Menge Schrott oder reparaturbedürftige Fahrzeuge mit einen enormen Gesamtschaden allein im Schleizer Raum lässt uns fragen, müssen wir denn Weihnachten überhaupt feiern? Nach Informationen haben die Kollegen der PI Schleiz in den Nachmittagstunden dieses 21.12.2007 insgesamt 17 Unfälle aufzunehmen, teilweise mit bis zu 6 beteiligten Fahrzeugen. Bei vier dieser Einsätze war die Unterstützung der Feuerwehr Schleiz gefragt.

Um 12:32 Uhr wurden die Kameraden zu einem Verkehrsunfall am Kilometer 205 Richtung Berlin alarmiert. Schon bei der Anfahrt kam es zu ersten Verwirrungen. Die Ereignisse auf der Bundesautobahn schienen sich zu überschlagen. Mehrere Unfallorte waren gleichzeitig gemeldet worden. Selbst die Rettungsleitstelle in Saalfeld hatte alle Mühe, diese Meldungen zu sortieren um entsprechend richtig darauf reagieren zu können - was sie natürlich auch mit gewohnter Sorgfalt taten. Die erste erreichte Unfallstelle war am Kilometer 208,4 Richtung Berlin. Dort waren 4 Fahrzeuge (2 Pkw und 2 Transporter) ineinander gekracht. Die Arbeiten konnten zum Glück mit wenig Kräfteaufwand bewältigt werden, eine Einsatzgruppe konnte daher gleich zum eigentlich alarmierten EO fahren und das ausgelaufene Öl binden.

Noch während der Arbeiten kam es zu einem weiteren Unfall mit 6 Fahrzeugen im Rückstau am Kilometer 214, dort mit einer verletzten Person. Aus einem der Fahrzeuge floss Diesel auf die Fahrbahn, jenes durch die Kameraden der Schleizer Feuerwehr aufgefangen werden konnte.

Wiederum während dieser Arbeiten kam es zum schlimmsten Unfall dieses Tages, auf der L 1077 zwischen dem Abzweig Pörmitz und der Ortslage Dittersdorf. Da die Feuerwehr Schleiz mit den verschiedenen Einsatzstellen gebunden war, alarmierte die Rettungsleitstelle die Feuerwehren Oettersdorf und Triptis. Die Örtliche Einsatzleitung der Schleizer Wehr entschied aber, das das soeben freigelenkte LF 8/6 mit Rettungssatz, (jenes gerade mal 3 km vom Ereignisort entfernt frei war) zum Unfallort zu schicken, um schnellstmöglich der eingeklemmten und schwerstverletzten Person zur Hilfe zu kommen. Dadurch konnten die Kameraden der FFw Triptis auf Bereitschaft im Gerätehaus verbleiben. Wir danken trotzdem für die Einsatzbereitschaft.

In dem Unfall auf der Landstraße waren insgesamt vier Fahrzeuge verwickelt, unter anderem ein Kleinbus mit mehreren Personen, die glücklicherweise nur leicht oder auch gar nicht verletzt worden.

Schlimmer sah es in einem Pkw aus. Durch schnelles und kontrolliertes handeln von Rettungsdienst, Notarzt und Feuerwehr wurde binnen weniger Minuten die Person aus dem Fahrzeug befreit und mit einem eiligst hinzugeholten Rettungshubschrauber verflogen. Wir hoffen, dass alle Beteiligten schnellstmöglich wieder gesund werden, auch wenn der Eine oder Andere sein Weihnachtsfest nicht zu Hause feiern wird.

Auch heute stellt sich uns die Frage, was wäre, wenn wir nicht mehr ausreichend Beamte der Polizei zur Verfügung hätten. Im Gespräch erfuhren wir, einige hatte bereits Mittag schon Feierabend, die waren um 16:00 Uhr immer noch da. Für uns ist es einfach nicht nachvollziehbar, wie man 17 Unfälle von Hermsdorf oder sonst wo bearbeiten will, zumal die Polizei ja nicht nur für Unfallaufnahmen da ist....

Gegen 17:00 Uhr waren alle Einsatzfahrzeuge wieder einsatzbereit an ihrem Standort.

 

Bericht OTZ  29.12.2007

Junge Frau nach Unfall verstorben
 

 

Polizei sucht Zeugen für Zusammstoß bei Pörmitz - Ersthelferin am Unfallort bestohlen
Pörmitz (OTZ/-dre-). Eine junge Frau verstarb am Abend des 2. Weihnachtsfeiertages an den Folgen eines Verkehrsunfalls, der am vergangenen Freitag bei Dittersdorf passiert ist. Zusätzlich ermittelt die Kriminalpolizei im Zusammenhang mit diesem Unfall gegen Unbekannt wegen des dreisten Diebstahls von Kleidung und Geld aus dem Pkw der Ersthelferin vor Ort.

Wie die Polizei gestern mitteilte, war die 23-jährige Fahrerin eines Seat Ibiza am 21. Dezember gegen 13.40 Uhr auf der Landstraße L1077 von Schleiz in Richtung Dittersdorf unterwegs. In Höhe der Ortschaft Pörmitz bremste ein vor ihr fahrender Audifahrer seinen Pkw ab, um nach rechts in einen Waldweg abzubiegen. Dabei konnte die junge Frau ihr Auto nicht mehr rechtzeitig abbremsen und fuhr leicht auf den Audi auf. Ein hinter dem Seat folgender 47-jähriger Fahrer eines mit weiteren sieben Fahrgästen besetzten VW-Busses erkannte diese Situation zu spät und fuhr nach Angaben der Polizei mit offenbar großer Geschwindigkeit auf den Seat Ibiza auf. Durch die Wucht des Zusammenstoßes schleuderte der Ibiza auf die Gegenfahrbahn und stieß dort frontal mit einem entgegen kommenden Opel Corsa zusammen. Die 19-jährige Fahrerin des Opels erlitt schwere Verletzungen.

Die aus dem Wartburgkreis stammende Seatfahrerin wurde schwerst verletzt, kam per Rettungshubschrauber in einen Jenaer Klinikum und verstarb dort am 26. Dezember. Der Fahrer des VW-Busses blieb unverletzt. Vier der sieben Insassen im Alter zwischen 21 und 44 Jahren erlitten leichte Verletzungen. Der 56-jährige Fahrer des Audi kam ohne Verletzungen davon.

Den entstandenen Gesamtschaden schätzt die Polizei auf ca. 40 000 Euro. Die Landstraße blieb für die Bergung zeitweise gesperrt.

Zur genauen Klärung der Unfallursache sucht die Schleizer Polizei jetzt weitere Zeugen, die sich bisher noch nicht gemeldet haben. Personen die den Unfallhergang gesehen haben oder unmittelbar nach der Kollision am Unfallort eintrafen, werden gebeten, die Polizeiinspektion Saale-Orla unter der Telefonnummer 03663/4310 zu kontaktieren Im Zusammenhang mit diesem Unfall sucht die Schleizer Polizei jetzt nach einem besonders skrupellosen Dieb. Offenbar hat ein bisher unbekannter Täter die Notsituation an der Unfallstelle ausgenutzt, um eine Ersthelferin zu bestehlen. Eine 45-jährige Frau aus Schleiz gehörte zu den ersten Personen, die nach dem Zusammenstoß am Freitagnachmittag an der Unfallstelle eintrafen und ohne lang zu überlegen halfen. Die Krankenschwester leistete einer Schwerverletzten Erste Hilfe, während Unbekannte aus ihrem unverschlossenen Renault Megane eine graue Norwegerjacke und eine braune Geldlederbörse mit mehreren hundert Euro Bargeld stahlen. Die dicke Winterjacke besitzt die auffällige Aufschrift "Norge .