Zwei schwere Lkw- Unfälle binnen weniger Stunden

                      Chaos auf der Bundesautobahn und dem Umland bei Schleiz

 

  13.11.2007                               Der Winter hatte wieder mal alle eiskalt erwischt?!

Es gibt Schlagzeilen die wiederholen sich wie das Wetter. Es war wie immer. Wenn's es draußen Winter wird sind viele Kraftfahrer einfach überfordert. Der "dauerschuldige Winterdienst" hat es eh verschlafen und so nimmt alles seinen "gewohnten" Lauf. So auch in diesem Jahr.

Das Gute vorn weg. Bei den Unfällen die zum Einsatz der Schleizer Feuerwehr führten gab es zum Glück keine Verletzten.

Um so größer war dann das Chaos. Irgendwann um ca. 05:15 Uhr  durchbrach ein Litauischer Lkw die Mittelleitplanke auf der Bundesautobahn 9 (km 217, zwischen Ast Dittersdorf und Schleiz). Angeblich war ein geplatzter Reifen Schuld am Unfall. Wann er wirklich platzte (vor oder während des Unfalls) wird sicherlich schwer zu ermitteln sein. Auf über 150 Meter wurde dabei die doppelt ausgeführte Leitplanke komplett abgerissen. Dabei wurden u.a. die Tanks der Sattelzugmaschine aufgefetzt und ca. 600 Liter Diesel konnten ungehindert über alle Fahrbahnen beider Fahrtrichtungen und den mittleren Grünstreifen verschwinden.

Die um 05:36 Uhr alarmierte Feuerwehr Schleiz eilte umgehend zum Unfallort. In beiden Fahrtrichtungen staute sich bereits der gesamte Fahrzeugverkehr.

Extreme Glatteisbildung, vor allem kurz vor der Ortslage Dittersdorf, zwang die Kameraden noch vorsichtiger wie üblich die Fahrzeuge zu bewegen. 3 Pkw waren bis dahin schon in die Straßengräben kurz vor der Ortslage gerutscht. Keine angenehme Fahrt. Erschwerend mussten sie zusätzlich mit der Unvernunft der Brummifahrer kämpfen, die wieder alle möglichen Varianten gewählt hatten, den Maschinisten das Leben etwas schwerer zu machen.

Am Einsatzort konnten trotzdem noch ca. 500 Liter Diesel abgepumpt werden, die von einer Spezialfirma später abgeholt wurden. Mit 35 Sack Ölbinder wurde dann massiv gegen den bereits ausgelaufenen Diesel angekämpft und anschließend die Fahrbahnen mit Wasser gereinigt.

Die stundenlangen Arbeiten von Feuerwehr und Bergungsdienst führten jedoch zu einen Stauchaos rund um die Kreisstadt Schleiz. Die Bundesautobahn komplett durch Schleiz und dann noch in zwei Fahrtrichtungen - geht eben nicht. Es kam wie es kommen musste. Zeitweise stauten sich die Fahrzeuge von Schleiz bis zur ca. 7 Kilometer entfernten Ortslage Dittersdorf. Die zum Glück noch relativ zahlreich zur Verfügung stehenden Beamten der PI Schleiz waren jedoch zusätzlich mit vielen weiteren Unfällen beschäftigt -  was die Lage nicht verbessern konnte.

Als die Kameraden um 10:17 Uhr die Bundesautobahn 9 bei Schleiz nach erfolgreicher Arbeit wieder verließen trauten sie ihren Augen kaum. Ein weiterer Unfall, diesmal auf der Gegenspur, zwang die Kameraden erneut zum schnellen und umsichtigen handeln. Zwei Lkw waren unmittelbar an der Schleizer Anschlussstelle zusammengekracht. Der Unfall war eben erst passiert und die Unfallstelle noch nicht gesichert. Im ersten Moment ließ das Schadensbild auch nicht Gutes erwarten. Zum Glück war hier im stark beschädigten Führerhaus kein Beifahrer an Bord. Seine Chancen hätten nicht gut ausgesehen.

Was bleibt ist der bittere Nachgeschmack. Alle die Vormittag in Schleiz unterwegs gewesenen Autofahrer waren sicherlich von der Bundesautobahn im Stadtgebiet beeindruckt, um es etwas salopp auszudrücken. Die Kameraden mussten wieder einmal ihre Arbeitgeber oder auch ihre eigene Firma im Stich lassen. Die Schäden gingen wieder einmal in die Tausende Euro und der Winter hatte wie gewohnt im Schleizer Oberland begonnen. Nun kann es eigentlich nur noch besser werden.

Gegen 13:00 Uhr waren alle Fahrzeuge wieder gereinigt und einsatzbereit an ihrem Standort.

Bericht der OTZ vom 14.11.2007 am Ende dieser Seite

 

 

 

 

 
 

 

 
   
 
 

 

 

 

 

 
 

 

  2. Einsatzstelle
   
 

   
 
   
 

Bericht der OTZ Schleiz vom 14.11.2007

Zwei Unfälle auf der BAB 9 bleiben ohne Personenschaden - Stau gen Norden und Süden jeweils rund zehn Kilometer
Schleiz (OTZ/U.L.).

Auf der BAB 9 bei Schleiz ereigneten sich in den gestrigen Morgenstunden zwei Lkw-Unfälle, die zwar jede Menge Sachschaden anrichteten - aber zum Glück keinen Personenschaden forderten.

Um 5.36 Uhr wurde die Schleizer Feuerwehr zunächst zu einem Crash am Kilometer 217,1 in Richtung Nürnberg gerufen. Wie von der Polizei zu erfahren war, handelte es sich hier um einen Truck aus Litauen, welcher aufgrund eines Reifenschadens vorn links nach links in die Leitplanke geknallt war. Hinterher hatte diese auf einer Länge von 200 bis 300 Metern sicher nur noch Schrottwert.

 Der Unfall-Lkw stand schräg auf dem Mittelstreifen der Autobahn. Teile der demolierten Leitplanke ragten in den Fahrraum in Richtung Berlin und in Richtung Nürnberg hinein. Aufgrund der Trümmerteile und der ausgelaufenen Betriebsstoffe musste die BAB 9 komplett gesperrt werden. Der Stau zog sich in beide Richtungen über jeweils rund zehn Kilometer.

 "Die beiden Tanks des Lastzuges waren aufgerissen und liefen aus", berichtete Stadtbrandmeister Ronny Schuberth. Nach Polizeiangaben traten rund 900 Liter Diesel aus. Die Kameraden der Schleizer Feuerwehr konnten einen Teil davon noch auffangen und über eine Geraer Firma der Entsorgung zuführen. Insgesamt 35 Sack Ölbinder wurden benötigt, um den ausgelaufenen Diesel auf der Fahrbahn zu binden. Anschließend wurde dieser Fahrbahnabschnitt noch beräumt, gereinigt bzw. sogar abgewaschen.

Nach der Lkw-Bergung wurde die Trasse in Richtung Nürnberg komplett wieder geöffnet. In Richtung Berlin blieb nach Angaben aus der PI Saale-Orla die Überholspur gesperrt. Eine Firma ging daran, das Chaos bei der Leitplanke zu entwirren.

Kurz darauf krachte es an der Anschlussstelle Schleiz in Richtung Berlin. Wie die Polizei mitteilte, war der Fahrer eines Lkw mit eingeschalteter Warnblinkanlage auf der rechten Spur unterwegs. Er hatte offenbar das Stauende des o.g. Unfalls vom Kilometer 217 bereits ausgemacht. Ein anderer Trucker war vermutlich der Auffassung, hier noch überholen zu können. Zur Kollision der zwei Lkw kam es - nach Polizeiangaben - als Folge des Versuches des einen Trucks, sich wieder rechts einzuordnen.

Die Schleizer Feuerwehr kam auf dem Heimweg vom ersten Unfall an den Ort dieses Geschehens. Erneut musste ausgelaufene Flüssigkeit gebunden. Da noch keine Polizei vor Ort war, sicherten die Kameraden auch die Unfallstelle entsprechend ab.

Erste Schadensschätzungen der Polizei belaufen sich beim ersten Unfall auf zirka 40 000 Euro. Auf rund 80 000 Euro schätzten die Beamten den Schaden beim zweiten Lkw-Crash.