Lastzug kracht in ein Nebengebäude eines Wohnhauses

Feuerwehr Schleiz zur Rettung einer Person nach Langenbach (Vogtland) nachgefordert

             

  22.03.2007

Einsatzalarm FFw Schleiz:   05:39 Uhr 

Eigentlich ist egal wann der Winter kommt, doch wenn er kommt sind schwere Unfälle an der Tagesordnung.

So auch am 22.03.2007 um ca. 5:00 Uhr, als die Bewohner eines Langenbacher Wohnhauses durch eine starke Erschütterung und ein Krachen aus dem Schlaf gerissen worden - im Übrigen nicht zum ersten mal.

Ein Lastzug aus Tschechien war in das Nebengebäude des Hauses aus bisher noch unklarer Ursache gekracht. Klar ist, nach Langenbach führt von Schleiz kommend die Bundesstraße 282 über ein langes Bergabstück in den Ort. Am Ortseingang kommt nach einer seichten Rechtskurve gleich eine stärkere Linkskurve die offenbar für den 30 Jährigen Fahrzeugführer zum Verhängnis wurde.

Die Einsatzkräfte des Schleizer Rettungsdienstes und die Notärztin sowie die Kameraden der Feuerwehr Mühltroff wurden umgehend zu Einsatzort gerufen. Nach der Erstversorgung begannen die Mühltroffer Kameraden mit der Rettung der Person. Richtig und schnell entschied die Einsatzleitung vor Ort die nächstgelegene Stützpunktfeuerwehr Schleiz und die Berufsfeuerwehr Plauen alarmieren zu lassen, um weitere technische Hilfsmittel zur Rettung des stark eingeklemmten Fahrers zu organisieren.

Nach Eintreffen der Schleizer Kameraden wurde nach der Lageerkundung der weitere Rettungsweg besprochen. Der Oberkörper des Fahrers war eingekeilt. Außerdem ließ sich von außen erkennen, das rechte Bein war im Fußbereich durch Kupplung, Sitzverstellung und Bremspedale eingeklemmt und der Oberschenkel zwischen Sitz und Armaturenbrett.

Währenddessen die Seilwinde des RW 1 in Stellung gebracht wurde, arbeiteten sich die Kameraden der Feuerwehren Mühltroff und Schleiz langsam vor. Plastikteile des Armaturenbrettes mussten zunächst entfernt werden um das Bein überhaupt richtig sichten zu können. Der Einsatz des Schleizer Rettungszylinders in Richtung der Fahrzeuglängsachse brachte zunächst die ersten Zentimeter Beinfreiheit. Der erst letztes Jahr beschaffte Pedalschneider wurde erfolgreich zur Beseitigung der Sitzverstellung und der Kupplungspedale eingesetzt.

Nach den vorbereitenden Maßnahmen zum Einsatz der Seilwinde und der Sicherung des Lastzuges durch die BF Plauen (Einsatz Winde am Sattelauflieger) konnte langsam die Lenksäule samt Lenkrad vom Oberkörper des Fahrers gezogen werden. Die gesamte Lenkeinheit war somit rasch aus dem Fahrzeug ausgebaut. Der weitere Einsatz des Rettungszylinders brachte dann die endgültige Befreiung des Oberschenkels - der Fahrer war aus seiner misslichen Lage befreit.

Nur Dank einer lobenswerten Zusammenarbeit und durch koordiniertes Vorgehen der Einsatzkräfte konnte nun der Fahrer dem Rettungsdienst zur weiteren Versorgung übergeben werden. Er wurde ins Plauener Klinikum zur Weiterbehandlung gebracht.

Auf dem Rückweg zu ihrem Standort nutzten die Schleizer Kameraden die räumliche Nähe gleich zur Beseitigung der Ölsperre in der Wisenta nahe Langenbuch, die seit dem Heizölunfall vom 01.03.2007 im Flussbett angebracht war.

Gegen 10:00 Uhr waren alle Fahrzeuge der Feuerwehr Schleiz wieder einsatzbereit und gereinigt, die Kameraden konnten nun ihrer geregelten Arbeit nachgehen.

Vielen Dank an alle Einsatzkräfte der Feuerwehren und Rettungsdienste aus Mühltroff, Pausa, Schleiz und Plauen für die gute Zusammenarbeit!!!